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Dämonenherz

Dämonenherz

Titel: Dämonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Talbot
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entgegenhielt, um mit ihr anzustoßen. Anna wollte aufstehen, doch Weller zog einen weiteren Sessel heran und nahm ihr gegenüber Platz.
    »Auf das Gute«, ergänzte Anna.
    »Auf das Schöne«, erwiderte Weller.
    Sie beugte sich vor und ließ ihr Glas noch einmal an seinem klingen. »Auf das Wahre.«
    »Schlimmstenfalls auch das.«
    Mit einem rätselhaften Lächeln sah er sie an. Er trug einen Smoking,doch im Gegensatz zu den anderen Gästen sah er damit nicht aus wie aus einem Kostümfilm entsprungen. Die etwas altmodische Eleganz stand ihm sogar ausgezeichnet. Sein volles Haar trug er gescheitelt, doch die vorwitzige Strähne fiel ihm auch jetzt in die Stirn und verlieh ihm einen Hauch Verwegenheit. Der Smoking saß wie angegossen. Das Hemd war blütenweiß und verstärkte noch den Kontrast zu seiner leicht gebräunten Haut. Obwohl die Anzeichen von Müdigkeit immer noch nicht verschwunden waren, war er der bestaussehende Mann des ganzen Abends.
    Weller schien sich wohl zu fühlen. Lässig legte er ein Bein über das andere und strahlte das Selbstbewusstsein eines vom Erfolg gesättigten Mannes aus.
    Er ließ seinen Blick über Annas Körper gleiten, und was er sah, gefiel ihm offensichtlich gut.
    »Du hast also etwas zum Anziehen gefunden.«
    »Mit der richtigen Kreditkarte ist das kein Problem.«
    »Du meinst, den geschmacklosen Leuten fehlt es nur an Geld?«
    Sein Spott bezog sich auf eine Gruppe von Ballgästen, die gerade am Eingang vorüberging. Die Frauen waren für ihr Alter viel zu tief dekolletiert, und der Glanz der funkelnden Diamanten überstrahlte nicht das dicke Make-up und die schlecht gefärbten Haare. Ein feister Mittfünfziger sagte etwas, worauf die Damen in schrilles Lachen ausbrachen.
    »Wahrscheinlich fehlt es bei manchen noch an mehr«, erwiderte Anna.
    Der Kellner kam wieder vorbei. Sie tauschte ihr fast leeres Glas gegen ein neues aus. Noch bevor sie es an den Mund setzen konnte, hatte Weller es ihr aus der Hand genommen.
    »He! Was soll das?«, protestierte sie.
    »Ich brauche dich nüchtern.«
    Er winkte den Mann noch einmal heran und tauschte den Champagner gegen ein Glas Mineralwasser aus.
    »Zum Fahren hast du doch Jean-Baptiste. Wo ist der eigentlich?«
    »InPalermo«, antwortete Weller ungerührt. »Hier. Trink das.«
    »Palermo, natürlich. Das liegt in Sizilien, nicht wahr?« Anna spürte, dass der Champagner auch ihren Widerspruchsgeist angeregt hatte. »Außerdem bin ich groß genug, um selbst zu entscheiden, was ich wann trinken möchte.«
    »Nicht, wenn du für mich arbeitest.«
    Anna spürte, wie sie rot wurde. Und das lag nicht nur an den zwei Gläsern Champagner.
    »Alles, was ich in Wien tue, ist Arbeit?«
    »Was dachtest du denn?«
    Anna sprang auf und schüttete mit einem Schwung das Glas Wasser über Weller aus. Er zuckte zurück. Wäre Anna nicht so wütend gewesen, sein Anblick hätte sie in höchstem Maße belustigt.
    »Arbeit?«, schrie sie. »Du hast mich also bezahlt für das, was wir im Hotel gemacht haben? Du glaubst, du kriegst mich ins Bett für ein Abendkleid? Ist es das, Weller?«
    Ungerührt holte er ein Taschentuch hervor und tupfte das Wasser von seiner Schulter, wo ihn der kalte Guss am heftigsten getroffen hatte.
    »Du bringst hier etwas durcheinander.«
    »Oh nein. Ich bringe gar nichts durcheinander, Carl Weller. Wir hatten eine klare Abmachung. An die du dich nicht gehalten hast.«
    Er grinste sie an, und das brachte sie noch mehr in Rage.
    »Du aber auch nicht«, erwiderte er.
    Anna beugte sich vor und stützte sich mit beiden Händen auf den Armlehnen von Wellers Sessel ab. Ihr Gesicht war nur noch eine Handbreit von seinem entfernt.
    »Du hast mich ausgenutzt und überrumpelt«, zischte sie. »Aber glaub nicht, dass dir das noch einmal gelingt.«
    Schneller als Anna reagieren konnte, fuhr seine Hand in ihren Nacken und zog sie zu sich heran. Er küsste sie. Anna wollte sich wehren, aber dann hätte sie das Gleichgewicht verloren und wäregleich auf seinem Schoß gelandet. Dennoch erwiderte sie seinen Kuss, weil nichts in der Welt stärker war als die Sehnsucht, ihn zu spüren.
    Abrupt ließ er sie los. In seinem Blick glomm wieder diese rätselhafte Glut.
    »Weißt du was, Weller?«, flüsterte sie, immer noch so nahe vor seinem Gesicht, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spürte. »Ich kündige. Ich will dich nie wiedersehen.«
    Sie richtete sich auf und ging. Bloß weg von ihm, ganz weit weg, das war alles, was sie noch denken konnte. Sie

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