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Dämonenherz

Dämonenherz

Titel: Dämonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Talbot
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nach oben stiegen.
    »Du scheinst dich ja sehr zu amüsieren.«
    Anna kniff die Augen zusammen. Alles um sie herum schwankte ein bisschen. Fast so, als ob sie auf einem Schiff unterwegs wäre.
    »Vicky«, sagte sie nur. Sie hatte die Stimme erkannt. »Das war mir klar, dass wir uns hier irgendwann über den Weg laufen.«
    »Wo ist denn dein Chef, der weltberühmte Herr Weller?«
    »Weiß ich nicht.«
    Anna setzte das Glas an und trank. Ihr war alles egal. Dann betrachtete sie Vicky und stellte fest, dass ihre Freundin nicht nur strahlend und frisch, sondern auch ungeheuer nüchtern aussah.
    »Hm.«
    Vicky warf einen Blick auf Anna, der Bände sprach. »Dann solltest du ihn vielleicht langsam mal suchen. Es geht bald los.«
    »Wasgeht los?«
    Vicky sah sich um. Niemand nahm Notiz von ihnen. Sie trat noch etwas näher an Anna heran.
    »Bist du etwa betrunken?«
    »Ich? Kein bisschen. Ich amüsiere mich prächtig. Mach dir um mich keine Sorgen.«
    »Oh, das tue ich auch gar nicht. Darauf kannst du Gift nehmen. Aber wenn Weller dich in diesem Zustand findet, brennt die Luft.«
    »Weller ist mir so was von egal.«
    Anna leerte das Glas. Dann versuchte sie, es auf einem der kleinen Stehtische abzustellen, was ihr erst nach dem zweiten Anlauf gelang. Vicky stand ungerührt daneben und beobachtete Anna, ohne ihr zu Hilfe zu kommen.
    »Das wird dein Chef nicht gerne hören.«
    »Ha … hat er schon. Es vergeht kein Tag, an dem ich ihn nicht daran erinnere. Weller ist das Letzte. Und jetzt lass mich gehen. Ich will nach Hause.«
    Anna wollte sich abwenden, aber Vicky hielt sie am Arm zurück.
    »Du kannst jetzt nicht weg.«
    »Und warum nicht? Schau dich doch um. Ist das unsere Welt? Gehören wir hierher? Nein. Ich weiß nicht, was in dich gefahren ist, Vicky. Aber ich habe hier nichts mehr verloren.«
    »Du hast deinen Job zu erledigen.«
    »Ich habe keinen Job mehr. Ich habe gekündigt.«
    Vicky ließ Annas Arm so plötzlich los, dass diese beinahe gestürzt wäre. In letzter Sekunde fand Anna Halt an der Marmorsäule.
    »Du hast was?«, fragte Vicky. »Das kannst du nicht. Nicht heute Abend.«
    »Pffff.«
    Mit einem verächtlichen Laut stieß Anna sich von der Säule ab und machte sich auf den Weg zum Ausgang. Vicky folgte ihr.
    »Anna! Wo willst du hin?«
    »Raus.«
    Sie umrundete eine Gruppe Ballgäste, die sich vor dem Eingang zum Saal zusammengefunden hatten. Das laute Gelächter, die vielen Menschen und die stickige Luft verstärkten Annas Beklemmung. Sie hatte das Gefühl zu ersticken, wenn sie nicht sofort an die frische Luft käme.
    »Anna! Warte auf mich!«
    Endlich erreichte Anna das riesige Eingangsfoyer. Die Treppe schwankte vor ihren Augen. Der Weg hinunter schien plötzlich eine echte Herausforderung zu werden. Sie umklammerte das Messinggeländer und wollte gerade die Stufen hinuntersteigen, als sie von hinten gepackt wurde. Ärgerlich machte sie sich los. Sie hatte bereits eine passende Antwort für Vicky auf den Lippen, als sie sich umdrehte und in Wellers Gesicht starrte.
    »Was soll das?«, fragte er.
    Anna wäre am liebsten im Erdboden versunken. Weller war bleich vor Wut. Sie konnte ihm ansehen, dass es ihm nur mühsam gelang, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Ganz im Gegensatz zu Vicky, die hinter ihm auf dem Absatz der Treppe stand und ein so offensichtliches Vergnügen an der Situation hatte, dass Anna ihr am liebsten auf der Stelle den Hals umgedreht hätte.
    »Hier.«
    Weller hielt ihr ihre Abendtasche entgegen. Anna wollte danach greifen, aber Weller zog sie zurück.
    »Komm her.«
    Wie ein Hündchen, schoss es Anna durch den Kopf. Aber die Sehnsucht nach ihrer Tasche war größer. Sie stieg die zwei Stufen wieder hoch. Weller gab ihr die Tasche.
    »Danke«, knirschte sie.
    Weller drehte sich zu Vicky um.
    »Ich glaube, Sie haben jetzt genug gesehen. Wir treffen uns um Mitternacht.«
    Vicky nickte und verschwand ohne ein weiteres Wort. Weller wandte sich an Anna.
    »Unddu wäschst dir das Gesicht.«
    Ohne auf ihre Proteste zu achten, zog Weller sie durch das Gewühl zu einem der Waschräume. Wenn es die anwesenden Damen vor den Spiegeln irritierte, dass ein Mann in ihren hei ligsten Gemächern auftauchte, so ließen sie es sich zumindest nicht anmerken. Anna spürte aber die verstohlenen Blicke der Frauen in ihrem Rücken, als Weller mit ihr an ein freies Waschbecken trat und den Hahn aufdrehte.
    Wenigstens gab es weder eine Frisur noch ein Make-up, das Anna ruinieren konnte. Sie

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