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Dämonenherz

Dämonenherz

Titel: Dämonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Talbot
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sie niemandem aufgefallen waren. Dann schloss er die Tür und ging wieder zur Fahrerseite.
    Weller machte es sich auf den glatten Lederpolstern bequem. Hätte sie am Nebentisch ihren Kaffee getrunken und sich weiter mit ihrer Freundin unterhalten, er hätte sie noch nicht einmal wahrgenommen. Doch sie war in sein Leben gestolpert, ohne zu ahnen, welche Konsequenzen das für sie haben könnte. Du willst mich, Anna? Dann wirst du Dinge erleben, die du nicht für möglich gehalten hast. Aber du wirst dafür bezahlen müssen, und der Preis wird hoch sein. Es wird die Stunde kommen, in der du dich fragst, ob ich den Einsatz wert gewesen bin. Und ich werde dir antworten, dass du nicht meinen Wert, sondern den deines eigenen Lebens beurteilen musst.
    Der Wagen fuhr los und rollte leise über den Asphalt. Durch die getönten Scheiben glitt die Welt draußen an ihm vorbei wie ein Schwarzweißfilm der Vierzigerjahre.
    Du wirst lernen müssen, zu lieben, Anna. Und bis jetzt hast du keine Ahnung, was das eigentlich heißt.
    Noch bevor er diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, griff er an seine Brust. Ihm war, als hätte er etwas gespürt. Ein Zucken, ein undefinierbares, kurzes, schmerzhaftes Ziehen. Er sollte nicht mehr an Liebe denken. Er sollte endlich damit aufhören. Die Liebe, die er brauchte, hatte nichts mit seinen eigenen Gefühlen zu tun.
    Es war ihre Schuld, weil sie sich auf ihn einließ. Ganz allein ihre Schuld.
    »Wir verlassen die Stadt?«
    Sein Fahrer warf ihm einen schnellen Blick über den Rückspiegel zu.
    »Nein«, sagte Weller. »Das Land.«

6 .
    A nna öffnete die E-Mail und die Anhänge, überflog alles und kam zu dem Schluss, dass Carl Wellers Pressemitteilungen wohl mit ein Grund waren, warum ihn die Financial Tribune in »Die unbeliebtesten Unternehmer weltweit« mehrmals hintereinander unter die ersten zehn gewählt hatte.
    Sky News gehörte ihm. Weller hatte vor, einige Stellen zu streichen, behielt aber für sich, dass er gleichzeitig die Korrespondentenbüros in aller Welt ausbauen und personell besser besetzen wollte. Vor allem in den Vereinigten Staaten, Kanada und Lateinamerika.
    Merkwürdig.
    Anna stand auf und ging zum Fenster. Sie sah hinunter auf die Straße, doch Weller war wohl schon wieder auf dem Weg ins Grand Hotel. Er hatte ihr keine Adresse hinterlassen und auch keine Handynummer. Der einzige Kontakt, den sie zu ihm hatte, lief über das Internet. Kopfschüttelnd setzte sie sich wieder an den Schreibtisch. Der Tag war noch lang, und da sie nicht viel zu tun hatte, öffnete sie ein neues Textdokument und starrte auf die leere Seite.
    Jeder gewiefte Geschäftsmann würde die Aufstockung in den Auslandsbüros doch als Erstes bekanntgeben. Unterm Strich stellte Weller sogar mehr Leute ein. Mit einer einzigen Erklärung könnte er der Belegschaft die Furcht um ihre Arbeitsplätze nehmen.
    Weller hatte ihr den Auftrag erteilt, die Übernahme von Sky News an die Agenturen herauszugeben. Auf welche Weise dies geschehensollte, darüber hatte er ihr freie Hand gelassen. Zumindest war sein Auftrag mit keinerlei Einschränkungen verbunden gewesen.
    Mit einem boshaften Grinsen begann sie zu tippen.
    »Carl Weller hat heute die Aktienmehrheit des von der Insolvenz bedrohten Nachrichtensenders Sky News übernommen«, murmelte sie. »Geprägt von unternehmerischer Verantwortung und dem Leitgedanken, dass ein florierendes Wachstum nur zu erzielen ist, wenn die Belange der Mitarbeiter an erster Stelle stehen, beabsichtigt Weller eine Aufstockung der Belegschaft und erteilt gleichzeitig eine Beschäftigungsgarantie für die nächsten …«
    Anna dachte nach und vollendete schwungvoll den Satz.
    »Fünf Jahre.«
    Das war fast so utopisch wie die Selbstverpflichtung, in Zukunft nur noch gute Nachrichten zu senden. Allerdings würde ein solcher Schritt selbst bei fatalsten wirtschaftlichen Entwicklungen Weller nicht ärmer machen. Dafür könnten die Mitarbeiter aufatmen, die sich in den letzten Wochen wohl ziemlich viel Sorgen um ihre Zukunft gemacht hatten.
    Sie arbeitete weiter am Text und merkte gar nicht, wie schnell die Zeit verrann. Als sie das nächste Mal auf die Uhr sah, war schon eine Stunde vergangen. Sie las die Mitteilung ein letztes Mal durch, druckte sie aus und war zufrieden mit sich.
    Es klopfte, und Vicky streckte ihren Lockenkopf herein. Als sie sah, dass Anna an ihrem Computer saß, trat sie näher.
    »Hast du eine Ahnung, warum der Strom auf einmal wieder da ist?«
    Anna sicherte das

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