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Daemonenherz

Daemonenherz

Titel: Daemonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Zogg
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in alle Ewigkeit nicht.
    Ich hatte mit dieser Antwort gerechnet. Von Anfang an gewusst, was passieren würde. Und genau dieses Szenario hatte ich ständig in meinen Gedanken mit mir herum getragen. Dabei immer wiederholt, dass es schon in Ordnung sei so.
    Warum saß ich jetzt hier und kämpfte mit den Tränen?!
    Ich hatte nicht das Recht, ob seiner Antwort zu heulen und mich zu verkriechen.
    Eine Weile saß ich vor dem Bildschirm und starrte ihn an. Ich musste etwas tun. Ich rieb meine Augen trocken, legte das Armband um und steckte mir das Headphone ins Ohr.
     

    «Gib mir was zu tun», zischte ich, als ich die Bürotür hinter mir zuschlug. Lucifel blickte überrascht auf. «Ich brauche etwas zu tun.»
    «Ich finde das ja nobel, wenn meine Mitarbeiter so eifrig sind, aber brauchst du keine Pause vom Training?»
    «Ich will keine Pause», antwortete ich knapp und biss mir auf die Lippen.
    Ich brauchte Ablenkung. Dringend. Sie würde mich davon abhalten, komplett durchzudrehen. Mich vor einem Nervenzusammenbruch bewahren und verhindern, dass ich heulend in meinem Zimmer vermoderte. Was konnte besser ablenken, als eine Meute Dämonen, die einem ans Leder wollen?
    «Du bist aufgebracht. Was ist passiert?» fragte er und stand auf.
    Sein Blick verriet, dass er mir nicht traute. Seine dunklen Augen ruhten auf mir und machten mich noch nervöser, als ich schon war.
    «Geht dich nichts an.»
    Nun verriet sein Blick, dass er wütend war und ich senkte meinen.
    Zu spät für eine Entschuldigung. Er packte mich mit seiner Klaue an der Kehle und schmetterte mich gegen die Wand.
    «Was hast du gesagt?» raunte er.
    Ich keuchte und rang nach Atem. Sein Griff war eisern und eine Kälte breitete sich in meinem Körper aus, die bald schon bis in die Fingerspitzen zog. Meine Brust schien zu bersten. Panik stieg in mir auf und ich wimmerte.
    «Wiederhol, was du gesagt hast», zischte er leise.
    Ich schüttelte den Kopf.
    Ich war ja nicht lebensmüde.
    «Antworte auf meine Frage. Was ist los.»
    «Ich… kann… nicht», keuchte ich und stemmte mich gegen seinen Griff.
    Als er los ließ, rang ich nach Luft und brach in die Knie.
    «Was hat dich so aufgebracht?»
    Ich konnte ihn nicht anlügen. Mir wäre in dem Moment nicht einmal eine passende Lüge eingefallen.
    «Ich muss mich ablenken», antwortete ich leise. «Bitte.»
    Er lachte. «Bitte? Was ist denn mit dir passiert.»
    «Ich… ich habe eine Nachricht von Raciel erhalten», stotterte ich und zuckte zusammen.
    Sein Wutausbruch blieb aus. Stattdessen schnalzte er nur mit den Lippen. «Ich nehme an, du hattest Hilfe. Etwas anderes habe ich auch gar nicht erwartet.» Er wartete, bis ich wieder auf den Beinen war. «Zeig mir seine Antwort.»
    «Was?»
    Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln und er streckte die Hand nach mir aus. «Na los, gib mir den Laptop. Ich will es sehen.»
    Um nichts in der Welt wollte ich ihm diese Nachricht zeigen!
    Etwas anderes blieb mir allerdings nicht übrig. Den Tränen nahe öffnete ich den Screen und schob ihn zu ihm. Ich konnte spiegelverkehrt sehen, wie er mein Programm öffnete und las. Er lachte und gab mir mit einem Wink seiner Hand zu verstehen, dass ich den Bildschirm wegzappen konnte.
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ging er zu seinem Schreibtisch und öffnete die Schublade.
    «Das sind die Anträge die ich unterschrieben habe. Bring sie zum Antragsbüro zurück», sagte er und knallte mir einen Umschlag vor die Füße. «Geh dann zu Aeshma. Hol dir bei ihr den Pass. Gib ihr das hier, das ist deine Bewilligung.»
    Ich hatte nicht den Mut zu fragen, was für eine Bewilligung das war. Ich schnappte den Umschlag und eilte hinaus.
    Nicht nur Gott hatte mich rausgeworfen. Auch Raciel hatte mich verraten. Lucifel konnte sich nun in aller genüsslichen Form darüber lustig machen. Wütend stopfte ich die Anträge in meine Tasche und machte mich auf den Weg in die Stadt, das Schwert in der Hand.
     

    Kaum hatte ich das Tor hinaus nach Tartaros passiert, stürzten sich zwei Chimären auf mich. Sie hätten mich getötet. Auf der Stelle. Zwei Messer streckten sie innerhalb von Sekunden nieder.
    Ich erstarrte. Glaubte, mein Herz hätte aufgehört zu schlagen, als die leblosen Körper neben mir auf den Asphalt krachten.
    «Wenn du nach zwei Wochen so kämpfen könntest, um dich zu verteidigen, wäre das fast schon unverschämt!»
    Akephalos trat neben mich und klopfte mir auf die Schulter. Ich starrte ihn eingeschüchtert an. «Nur weil Lucifel

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