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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Möglichkeit gab, um sich zu verstecken. Und selbst wenn es anders gewesen wäre, hätten ihn die schmutzigen Fußspuren auf dem Boden verraten. Tarjanian presste sich rücklings an die Wand, als Mahina in die Küche gestapft kam. Wenn er sich nicht verbergen konnte, blieb es ohne Sinn und Zweck, es zu versuchen.
    »Meinen Gruß, Mahina«, sagte er, sobald sie in der Küche stand.
    Mahina entfuhr ein Aufschrei, als sie unerwartet eine Stimme vernahm. Sie wirbelte herum. »Bei den Gründerinnen, was treibt denn Ihr hier?«
    »Ich bin auf der Flucht.«
    »Auf der Flucht?«, wiederholte sie spöttisch. »Wieso habt Ihr dafür so lange gebraucht? Ihr weilt doch schon zwei Monate oder länger in diesem elenden Nest. Schmeckt Euch die Kost, oder was hat Euch gehalten?«
    »Ich hatte meine Gründe.«
    »Wohlan, dann flieht. Warum seid Ihr in diesem Haus?«
    »Ich will R'shiel holen. Sie schwebt in Gefahr.«
    »Das fällt Euch leider etwas zu spät ein«, schnauzte Mahina ihn voller Unmut an.
    Eine Nebentür der Küche wurde geöffnet, und Songard Hoffsommer kam zum Vorschein. Verschlafen rieb sie sich die Augen. Als sie Tarjanian sah, stutzte sie und schaute Mahina an.
    »Ich habe Stimmen gehört ...« Anscheinend wusste sie nicht so recht, wie sie sich verhalten sollte, da Tarjanian in der Küche stand und seine Absicht zu fliehen einräumte.
    »Du hast nichts gehört«, erwiderte Mahina barsch. »Wo ist R'shiel?«
    »Ich weiß es nicht. Seit dem Mittagsmahl hab ich sie nicht mehr gesehen.«
    »Wir müssen sie ausfindig machen«, sagte Tarjanian, als ihm einfiel, dass Loclon, wenn er sich noch in der Stadt befand, möglicherweise zum zeitweiligen Stellvertreter des Bannschaft-Oberaufsehers eingesetzt worden war; in dem Fall würde er bis zu Cortanens Rückkehr über nahezu unumschränkte Befehlsvollmacht verfügen.
    »Warum?«, fragte Mahina. »Damit Ihr sie in noch ärgere Scherereien hineinziehen könnt?«
    »Loclon hat sie auf dem Weg nach Grimmfelden vergewaltigt.« Als Mahina ihn wie auch Songard bestürzt anblickte, nickte die Court'esa zum Zeichen der Bestätigung. »Ihr kennt die Strafe für Notzucht, Mahina. Sollte sie den Vorfall zur Anzeige bringen, droht ihm der Tod. Er muss sicherstellen, dass sie für immer schweigt.«
    »Erst eben hatte ich wieder Ärger mit Loclon.« In Mahinas müde graue Augen trat ein Ausdruck der Kälte. »Dieser anmaßende Emporkömmling hatte Boten zu mir geschickt und mir bestellen lassen, ich solle bei ihm erscheinen. Kann man so etwas glauben? Er wollte, dass ich eine Auspeitschung ... Oh! Bei den Gründerinnen ...« Mahinas Gesicht erbleichte im Schein der Laterne.
    »Was ist?«, fragte Tarjanian ungeduldig.
    »Tenragan, ich habe den Verdacht, dass er sie schon in seine Gewalt gebracht hat.« Mahina sank auf einen Stuhl und sah nun ganz wie eine Siebenundsechzigj ährige aus. »Er wollte, dass ich die Auspeitschung eines weiblichen Sträflings vornehme, der einen Fluchtversuch unternommen haben soll. Denkt auch Ihr, es könnte R'shiel sein? So etwas würde er mir doch wohl nicht zumuten, oder?«
    »O doch, dazu wäre er mit Gewissheit fähig.«
    Entschlossen erhob sich Mahina. »Ich habe das Gefühl, es ist allerhöchste Zeit, dass ich mit Loclon eine deutliche Aussprache führe.«
    »Ich begleite Euch.«
    »Seid nicht töricht, Tarjanian. Sucht das Weite, solang Ihr es könnt.« Voller Zuneigung legte sie eine Hand an seine Wange. »Lasst Euch von dem, was geschehen ist, in Eurer Festigkeit nicht beeinträchtigen. Medalon braucht Euch. Kehrt zu den Rebellen zurück, verleiht dem Widerstand neuen Auftrieb, und scheucht Eure verfluchte Mutter aus dem Amt. Ich nehme mich Loclons an.«
    »Ich verfolge längst genau diese Absichten«, beteuerte Tarjanian. »Aber ich lasse nicht zu, dass Ihr Euch allein mit Loclon anlegt.«
    Von einem Haken an der Tür griff sich Mahina ihren Mantel und warf ihn um die Schultern. Fassungslos starrte Songard sie und Tarjanian an, als könnte sie einfach nicht verstehen, was sich vor ihren Augen zutrug.
    »Wenn's denn sein muß, kommt mit, Tarjanian«, antwortete Mahina. »Aber bleibt mir aus der Quere. Ich habe diesem jungen Spund Loclon ein paar eindringliche Worte zu sagen.«
    Tarjanian öffnete ihr die Tür. Gemeinsam eilten sie zum Stallgebäude. Während der Donner unvermindert laut rollte, strömte starker Regen herab. Sie schüttelten die Tropfen ab, als sie den trockenen Stall betraten. Mahina hängte die Laterne an einen ins Stalltor

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