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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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näher.
    »Ist dir unwohl?«, fragte er. »Du siehst nicht gut aus, Korporal.«
    Ein neuer Magenkrampf ließ Fohli aufkeuchen. Seine Haut war aschgrau geworden, und kurz sorgte sich Tarjanian, in dem Röhrchen könne doch mehr Jarabane gewesen sein, als er vermutet hatte. Er wollte Fohli nicht umbringen, sondern lediglich außer Gefecht setzen. Zuvorkommend zündete Zac die Laterne an, die auf dem Tisch der Wachstube stand, während er und Tarjanian sich, was die zu erwartende Einschließung anbelangte, scheinbar in Geduld schickten.
    »Es muss vom Eintopf herrühren«, japste Fohli, als ihn ein weiterer Krampf packte.
    »Sollen wir jemanden rufen?«, fragte Tarjanian.
    Fohli schüttelte den Kopf. »Hinein!« Fahrig fuchtelte er in die Richtung der Zellen. »Ich muss euch einsperren. Aaaah ...!«
    »Heute nicht«, äußerte Tarjanian, allerdings eher im Selbstgespräch, denn Fohli sackte halb besinnungslos auf den Holztisch nieder. Mit einem Seufzen trat Zac zu ihm und hielt den Korporal mit beiden Armen aufrecht. Er heftete einen stumpfen Blick auf Tarjanian.
    »Also geh.«
    Verdutzt sah Tarjanian ihn an. »Geh?«
    »Flieh. Hau ab. Ich kümmere mich um Fohli.«
    Es erstaunte Tarjanian, dass Zac ihn so mühelos durchschaut hatte. »Komm mit.«
    Zac schüttelte den zottigen Schopf. »Zac bleibt. Gutes Essen. Gutes Bett.«
    »Viel Glück, Zac.«
    »Du brauchst Glück«, antwortete der Hüne schlicht-mütig. »Zac nicht.«
    Wie eine unsichtbare Lawine rollte der Donner über die kleine, ummauerte Stadt hinweg, während Tarjanian sich hastig einen Weg durch die rückwärtigen Gassen Grimmfeldens suchte. Monate des Abfallkarrens hatten ihm zu ausgezeichneter Ortskenntnis verholten, und er kam zügig voran. Der Waffenrock, den zu entwenden er sich vorgenommen hatte, hing genau dort, wo er ihn vorzufinden hoffte, erwies sich allerdings als knapp bemessen und war zudem noch nass. Dessen ungeachtet zog er ihn an und eilte weiter.
    Das Gewitter brach mit voller Gewalt aus, während er sich den Wohnstätten der verheirateten Hüter näherte. In wahren Sturzbächen rauschte der Regen herab und durchnässte ihn unverzüglich bis auf die Haut. Auch davon ließ sich Tarjanian, zumal der Wolkenbruch sein Vorhaben begünstigte, nicht aufhalten. Erst als er sich der Straße näherte, wo Wilem Cortanen seinen Wohnsitz hatte, verlangsamte er seine Schritte. Die Straße lag menschenleer da, nur zwei vom Unwetter wenig beglückt wirkende Gäule standen vor dem Gebäude angebunden.
    Stumm knirschte Tarjanian einen Fluch; er fragte sich, wem die Tiere gehören mochten. Falls sich Hüter bei Mahina aufhielten, musste es beinahe undurchführbar sein, R'shiel aus dem Haus zu holen. Verstohlen huschte Tarjanian die Straße entlang, bis er die niedrige Mauer erreichte, die das Grundstück von der Nachbarschaft trennte. Er überkletterte sie und schlich zum Haus. Die Besitzer der Pferde waren offenbar ein Sergeant und ein Korporal. Sie standen unterm Dach des Vorbaus und redeten mit Mahina. Die ehemalige Erste Schwester hielt eine Laterne. Wegen des ununterbrochenen Donnerns konnte Tarjanian kein Wort des Gesprächs verstehen.
    Durch den verlassenen Hof eilte er zur Hintertür. Lautlos öffnete er sie und stellte zu seiner Erleichterung fest, dass sich in der Küche niemand befand. Während er längs des hölzernen Küchentischs eine leider unvermeidbare Fährte feuchter Fußabdrücke hinterließ, tappte er zur Verbindungstür in den Flur. Stimmen drangen an sein Ohr, sobald er sie einen Spalt weit aufschob. Er hielt inne und lauschte, hoffte darauf, dass die Angelegenheiten, die diese beiden Hüter mit Mahina zu regeln hatten, nur wenig Zeit beanspruchten.
    »Kommt überhaupt nicht infrage«, erklärte Mahina in einem Ton, der bei Tarjanian angenehme Erinnerungen weckte und ihm ein Schmunzeln abrang. »Kehrt um und bestellt Loclon, ich werde, sollte er je ein zweites Mal ein solches Ansinnen an mich richten, unfehlbar erwirken, dass man ihn einer Auspeitschung unterzieht. Und nun hinaus mit euch! Wendet euch an Schwester Prozlan. Dergleichen fällt in ihren Zuständigkeitsbereich.«
    Mahina schlug den glücklosen Boten die Tür vor der Nase zu. Flüchtig überlegte Tarjanian, was Loclon wohl von Mahina verlangt haben mochte, um bei ihr derartigen Zorn zu erregen. Hastig wich er zurück, als sich Mahina umdrehte. Stracks strebte sie auf ihn zu. Überstürzt blickte er sich in der Küche um, musste jedoch sogleich einsehen, dass es keine

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