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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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eilte voraus zur Tür. R'shiel bemerkte, dass Tarja nasse Haare hatte.
    »Es regnet«, sagte sie.
    »Ich weiß, dass es regnet«, gab er zur Antwort. Schon nach wenigen Schritten blieb er stehen. Da sah R'shiel, dass auch Songard dabei war.
    »Was ist geschehen?«
    »Ich habe keine Ahnung, und wir haben jetzt wirklich nicht die Zeit, um es herauszufinden.«
    »So könnt Ihr sie unmöglich ins Freie bringen. Lasst mich zuvor etwas über sie breiten.«
    Die Court'esa flitzte in den Flur, während R'shiel mit der lähmenden Schwerfälligkeit ihrer Gedanken rang. Songard kam mit einem warmen Hüter-Mantel. R'shiel merkte erst, wie kalt ihr eigentlich war, als die raue Wolle ihre klamme Haut berührte.
    »Wie gelangen wir zum Tor hinaus?«, fragte Songard, indem sie den Mantel um R'shiels Körper wickelte.
    »Das lass nur meine Sorge sein«, antwortete Mahina.
    Tarja wirkte, als lägen ihm Widerworte auf der Zunge, aber Songard fasste ihn am Arm. »Allein kommt Ihr nicht weit. Auf keinen Fall, solange R'shiel in diesem Zustand ist.«
    »Nun gut, aber ich gebe nur nach, weil wir keine Zeit mit Gezänk vergeuden dürfen. Geh und schau nach, ob sich auch niemand im Hof aufhält.«
    Im Laufschritt trug er R'shiel aus der Amtsstube und durch den langen Korridor zur Rückseite des Gebäudes. Sobald sie den Hinterhof betraten, strömte Regen auf sie herab, und R'shiel bebte stärker. Tarja drückte sie fest an sich, während Songard die drei Pferde brachte. Blitze flackerten, als er R'shiel auf ein Reittier hob und sich anschließend hinter ihr in den Sattel schwang. Vertrauensvoll lehnte sie sich an Tarja, und er trieb das Pferd zum Handgalopp an.
    R'shiel hatte die Lider geschlossen, als Tarja mit einem Mal das Tier zügelte und anhalten ließ. Sie schlug die Augen auf und wandte den Kopf, um zu schauen, welche Schwierigkeit sich ergeben haben mochte. Neben dem Pferd stand Dace und hatte eine Hand ans Zaumzeug gelegt.
    »Grüß dich, Dace ...«
    Dace gab keine Antwort, sondern heftete den Blick auf Tarja. »Hat sie ihn getötet?«
    »Lass uns vorbei, Bursche!«
    Neue Blitze leuchteten auf, erhellten die vom Regen nasse Straße, und da erblickte R'shiel plötzlich Brakandaran. Sie presste sich an Tarjas tröstlich starke Brust. Er hat mich gesucht , begriff sie mit einem Mal.
    Vergeblich versuchte sich R'shiel zu entziehen, als Brakandaran die Hand ausstreckte und sanft ihr Gesicht anrührte. Ruhe breitete sich in ihrem Gemüt aus, wohliger innerer Friede entkrampfte ihren Leib, alle Aufgewühltheit schwand. Ihr Geist blieb vorerst noch umnebelt, aber ihr Körper stellte das Zittern ein. Sie konnte alles hören, was sich ringsum ereignete, doch schien es für sie keine Bedeutung mehr zu haben.
    »Schließt euch mir an«, sagte Brakandaran. »Ich kann euch behilflich sein.«
    »So wie du mir geholfen hast, als ich mich das letzte Mal auf dich verließ?«, hielt Tarja ihm entgegen.
    »Von mir droht dir keine Gefahr. Aber ohne Hilfe aus Grimmfelden zu entfliehen ist euch unmöglich. Ich kann in mancherlei Art und Weise Unterstützung leisten, die du dir gar nicht vorzustellen vermagst.«
    »Wir sollten mit ihm gehen«, hörte R'shiel Mahina drängen. »Es kann nicht mehr lange dauern, bis Grimmfeldens gesamte Hüter-Besatzung auf sie Jagd macht. Und auf Euch.«
    »Diese ungemein weise Schwester hat vollkommen Recht. Auch bleibt uns keine Zeit, um hier langwierige Erörterungen zu führen.«
    »Dann vorwärts!«, schnauzte Tarja. Seine Stimme klang nicht, als wäre er mit dieser Lösung allzu glücklich. Dace ließ vom Zaumzeug ab und eilte zu seinem eigenen Pferd.
    »Ist sie auf deinem Ross gut aufgehoben? Ich kann sie, falls du überfordert bist, in meine Obhut nehmen.«
    »Ich fühle mich beileibe nicht überfordert, Brakandaran.«
    Inzwischen kostete das Wachbleiben R'shiel große Mühe, obwohl noch immer Donner dröhnte und grollte. Die Blitze blendeten ihre Augen, und sie spürte, dass sich ein fürchterlicher, in Ansätzen schon fühlbarer Kopfschmerz ankündete. Der Regen war kalt, aber Tarjas Brustkorb warm und fest, also schmiegte sie sich an ihn, und irgendwie gelang es ihr schließlich, mitten auf der Flucht einzuschlummern.
42
    Bis kurz VOR Anbruch des Morgengrauens verzog sich das Unwetter. Brakandaran blickte in den sich allmählich aufhellenden Himmel und knirschte gedämpft eine Verwünschung. Die Pferde waren beinahe erschöpft. Tarjanians Reittier hatte die zweifache Last zu tragen, und obwohl er es im Lauf der

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