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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Wesentlichen aus reiner Böswilligkeit. Um die Erscheinungen, die dem Priester angeblich widerfahren waren, gab sie nichts; sie glaubte nicht an derlei Albernheiten.
    Wäre Tarja bloß dazu im Stande gewesen, sich etwas Überzeugendes auszudenken! Ihn sagen zu hören, sie sei eine Harshini, hatte sie regelrecht entsetzt. Sicherlich hätte er mit ein wenig mehr Überlegung etwas Glaubhafteres ersinnen können.
    R'shiel sah ein, dass ihr nichts anderes übrig blieb, als zu warten und zu hoffen, dass Brakandaran sie und Tarjanian aufspürte, bevor die Rebellen ihren offenkundigen Wunsch, ihn baumeln zu sehen, in die Tat umsetzten. Weil ihr vor dieser Vorstellung graute, schloss R'shiel die Lider und versuchte etwas Schlaf zu finden.
    Einige Zeit später hörte sie auf dem Hof Hufschlag, und gleich darauf erschien am Eingang die Gestalt des alten Rebellen Padric. Er kam zu R'shiel und betrachtete sie etliche Augenblicke lang sehr aufmerksam, während sie gebunden auf dem Boden saß. In der schwachen Hoffnung, er könne seinen Sinn gewandelt haben, erwiderte sie seinen Blick.
    »Du sollst wissen, dass ich keinen persönlichen Groll gegen dich hege«, erklärte Padric, als hätte er das Bedürfnis, sich zu rechtfertigen. »Aber du kennst unsere Verhältnisse. Wenn wir dich dem karischen Gesandten ausliefern, wird das Geld unserer Sache überaus dienlich sein.«
    »Wenn du mich Ritter Pieter auslieferst, wird er mich vergewaltigen und danach ermorden«, entgegnete R'shiel. »Weshalb tötest du mich nicht, Padric? So bliebe mir zumindest die Notzucht erspart.«
    »Es tut mir Leid, R'shiel.« Padric richtete sich auf, trat zu dem Wächter und erteilte ihm die Anweisung, für sie ein Pferd auszusuchen und zum Aufbruch bereitzuhalten, der geschehen sollte, sobald er das Erforderliche bezüglich Tarjanian unternommen hatte. Der Wächter befreite sie von den Fesseln und ließ sie aufstehen. Sie versuchte Padrics schmächtiger Gestalt zu folgen, die sich zum Gutshaus entfernte, aber der Wächter hinderte sie daran. Er führte eine kleine, braune Stute herbei.
    »Was meint er mit ›Erforderlichem‹, wenn er von Tarja spricht?«, fragte R'shiel. Der Rebell war ein nahezu kahler Mann mittleren Alters und zeichnete sich durch ein Gebaren matter Schicksalsergebenheit aus.
    »Er wird aufgeknüpft«, antwortete er, indem er ihr in den Sattel half. R'shiel drehte den Kopf und sah unter einem hohen Baum auf der anderen Seite des Hofs eine Anzahl von Männern stehen. Einer von ihnen schwang ein Seil und äugte hinauf zu einem langen Ast, der über den Hof ragte. Er schleuderte das Seil in die Höhe, schaffte es allerdings erst beim zweiten Mal, es über den Ast zu werfen. Ein zweiter Rebell ergriff das herabbaumelnde Ende und zog es herunter.
    Nochmals wandte R'shiel sich an ihren Bewacher. »Aber er hat euch gar nicht verraten.«
    »Gewiss, man mag's kaum glauben«, stimmte der Mann ihr zu. »Doch hat er sich ja mit eigener Hand ans Messer geliefert. Er hatte ein Sendschreiben an die Hüter in der Tasche.« Er wölbte die Brauen, als er die Betroffenheit sah, die sich bei dieser Mitteilung in R'shiels Miene widerspiegelte. »Tja, Mädel, es ist nun einmal so, er hat uns wirklich verraten. Dich ebenso wie uns alle. Verschwende an ihn kein Bedauern. Er ist nur ein schäbiger Lump.« R'shiel begriff, dass dieser Mann, im Gegensatz zu Ghari, kein Hitzkopf war. Ihm bereitete der Gedanke, von Tarja hinter gangen worden zu sein, ehrlichen Kummer; er war geneigt gewesen, an seine Unschuld zu glauben, bis man ihm einen vermeintlich unwiderlegbaren Beweis gezeigt hatte.
    »Ich glaube es noch immer nicht«, entgegnete R'shiel trotzig.
    »Du klammerst dich an puren Selbstbetrug, Mädchen.«
    Padric verließ das Haus in Begleitung Mandahs, die es vermied, R'shiel anzuschauen. Gemeinsam mit zwei anderen Rebellen saß er wieder auf, lenkte sein Pferd heran und übernahm von R'shiels Bewacher die Führungsleine der Stute. Er heftete einen traurigen Blick auf R'shiel.
    »Es wird am vorteilhaftesten sein, wir reiten ab, Mädel«, sagte er. »Das Weitere mit anzusehen dürfte dir schwerlich behagen.«
    Erbittert starrte R'shiel ihn an. »Ihr Mörder! Sonst nichts seid ihr. Erbärmliche, kaltblütige Meuchler. Ihr wollt Tarja ermorden, und mich ermordet ihr gleichfalls.«
    Padric zog die Stute näher ans eigene Pferd. »Tarjanian hat an uns Verrat begangen, R'shiel. Er verdient den Tod. Dein Los ist wenig glücklich, gewiss, aber ich kämpfe schon zu lange,

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