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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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du hast Recht. Ob sie wohl noch so darauf erpicht gewesen wäre, mich an Kindes Statt anzunehmen, wenn sie gewusst hätte, wer mein Vater war?«
    »Sei froh, dass sie es nicht wusste. Sie hätte dir den Hals abgeschnitten.«
    »Tja, dann ist wohl tatsächlich alles ihre Schuld«,
    stimmte R'shiel ihm trocken zu. »Hätte sie mich nach der Geburt gemeuchelt, wären wir alle jetzt nicht da, wo wir sind.«
    »Arme kleine Prinzessin«, spöttelte Tarja.
    »Nenn mich bloß nicht so!«
    »Wie soll ich dich denn sonst rufen? Göttliche? Oder etwa: O fabelhaftes Harshini-Dämonenkind?« Fast war es wieder wie in früheren Zeiten. Wie lange hatte sie Tarja nicht so lächeln gesehen ... Im trüben Zwielicht des Korridors leuchteten seine Augen in verblüffend klarem Blau. Für etliche Augenblicke musterte er sie, dann senkte er den Mund langsam auf ihre Lippen.
    Sei auf der Hut bei den Bindungen, die du zu Menschen eingehst , hatte Shananara sie gewarnt. Mit einem Mal verstand R'shiel, was ihre harshinische Verwandte angedeutet hatte. Fahr hinab in die Sieben Höllen, Shananara té Ortyn , dachte R'shiel und schloss die Lider.
    »Der Capitan lässt ausrichten, ihr könnt euch wieder an Deck begeben.«
    Sobald Abers Stimme erklang, schrak R'shiel ruckartig zurück und barg verlegen das Gesicht an Tarjas in Leder gehüllter Schulter.
    »Hab Dank«, sagte Tarja. »Wir kommen sofort.«
    Aber kehrte an Deck zurück. Sachte hob Tarja R'shiels Kinn an, bis sie ihm in die Augen blicken musste.
    »R'shiel ...«
    »Was denn?«
    »Ich liebe dich ... Du weißt es doch, oder?«
    »Das behauptest du nur aus dem Grund, weil du befürchtest, ich könnte dich in eine Kröte oder etwas Ähnliches verwandeln.«
    Er lächelte. »So etwas glaubst du?«
    »Ist es dir denn einerlei, dass ich kein echter Mensch bin?«
    »Du bist dort Mensch«, versicherte Tarja, indem er auf ihr Herz deutete, »wo es am meisten zählt. Und nun lass uns an Deck gehen. Besser zeigen wir uns oben, ehe Aber uns ein zweites Mal stört.«
    Um die Gewissheit verspüren zu können, dass er ernst meinte, was er sprach, küsste R'shiel ihn; zögerlich nahm Tarja ihre Arme von seinem Hals und ließ sie sinken.
    »Vor uns liegt noch ein langer Weg, R'shiel. Wir sollten ihn uns nicht noch erschweren.«
    »Müssen wir all das tun, Tarja?«, fragte sie. »Wäre es nicht möglich, einfach fortzugehen? An einem Ort, wo niemand uns kennt, Ruhe und Frieden zu finden?«
    »Eine Stätte, wo ich kein Geächteter bin und du nicht das Dämonenkind bist? Nenn sie mir, und wir brechen noch in dieser Stunde dorthin auf.«
    R'shiel seufzte schwer. »Es gibt keinen solchen Ort, stimmt's?«
    »Nein.«
    Tarja ließ von ihr ab und entfernte sich zum Aufgang. Als R'shiel sich ihm anschloss, gewahrte sie im Augenwinkel eine Bewegung. Sie fuhr herum, konnte aber in dem düsteren Gang keinen Dritten erkennen.
    »Was ist mit dir?«
    »Ich könnte schwören, jemand lauerte in unserer Nähe.«
    »Es ist niemand da. Du musst einer Täuschung erlegen sein.«
    »Es war ein kleines Mädchen.« Tarja öffnete die Tür. Über die Schulter schaute R'shiel nochmals in den leeren Gang. Sie war sich ganz sicher, etwas gesehen zu haben. Als sie sich umwandte, um Tarja den Aufgang hinaufzufolgen, stieß ihr Fuß unterhalb der ersten Stufe an einen Gegenstand. Verwundert bückte sie sich und hob ihn auf: eine Eichel, an die man mit Schnur zwei weiße Federn gebunden hatte. »Sieh dir mal das an ...«
    Tarja warf einen Blick auf das Amulett und zuckte mit den Schultern.
    »Es ist das heidnische Wahrzeichen der Liebesgöttin.«
    »Wie kommt es wohl an diese Stiege?«
    »Vermutlich gehört es Drendik oder einem seiner Brüder.«
    R'shiel runzelte die Stirn; ihres Wissens hatte sie bei keinem der Fardohnjer schon einmal ein solches Amulett bemerkt.
    »Soll ich es ihnen zurückgeben?«
    »Wenn du magst«, antwortete Tarja leicht ungeduldig. »Komm.«
    R'shiel steckte das Eichel-Amulett in ihre Gürteltasche und folgte Tarja hinauf in den hellen Sonnenschein.
57
    Tarjanian hatte sich noch nie schutzloser gefühlt als auf seinem Weg durch Testra zu dem Gasthof, wo Mahina wartete. Ihm schien es in den Straßen von Hütern nur so zu wimmeln. Gewiss würde man ihn erkennen, oder R'shiel und er würden irgend] emandes Argwohn erregten. Um sein Gesicht zu verbergen, hatte er den Rücken gebeugt und trug ein Fass Apfelwein auf der Schulter. R'shiel ging voraus; sie hatte die harshinische Drachenreiter-Lederkluft mit einem langen,

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