Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
ein Blick in Tarjanians und R'shiels Miene erstickte ihre Belustigung im Keim. »O ihr Gründerinnen ...! Sprichst du im Ernst?«
    »Ich bin das halb menschliche Kind des letzten Harshini-Herrschers König Lorandranek«, sagte R'shiel. Für Tarjanian klangen ihre Worte, als versuchte sie nicht allein Mahina, sondern ebenso sich selbst vom Wahrheitsgehalt ihrer Aussage zu überzeugen. »Ich erwarte, dass die Heiden-Rebellen auf mich hören.«
    Mahina wandte sich an Tarjanian. »Glaubt auch Ihr daran?«
    Tarjanian nickte. »Es ist der Grund, warum die Harshini uns überhaupt enthüllt haben, dass ihr Volk überlebt hat.«
    Mahina sank, als könnten die Knie sie nicht mehr tragen, auf einen der mit kunstvollen Schnitzereien verzierten Stühle, die um die Speisetafel standen. »Ihr Gründerinnen, nie hätte ich geglaubt, in meinem Leben einmal dergleichen zu vernehmen. Das ist ja ... Ich ... ich ... ich bin sprachlos.«
    »Dann könnt Ihr wohl ermessen, wie mir zumute ist«, sagte R'shiel sinnig.
    »Es ist so ...« Aus Ratlosigkeit ließ Mahina den Satz unvollendet.
    »Ich brauche gewisse Kenntnisse«, stellte Tarjanian fest. Ihm fehlte es an Zeit, um abwarten zu können, bis sich Mahina geistig an die Wahrheit über R'shiels Herkunft gewöhnt hatte.
    »Welche Kenntnisse?«, fragte Songard. Sie lehnte hinter Mahina auf dem Stuhl und betrachtete R'shiel aus weit aufgesperrten Augen.
    »Ich muss wissen, wo Hochmeister Jenga untergekommen ist.«
    »Ich glaube, ich kann's herausfinden«, bot Songard an. Obwohl er keinen Grund hätte anführen können, vermochte Tarjanian einen gewissen Argwohn gegen Songard nicht abzustreifen; doch er unterdrückte sein Unbehagen. Sie war eine Court'esa minderen Standes und hatte keinerlei Ahnung von der hohen Staatskunst. Immerhin betrachtete R'shiel sie als Freundin.
    »Sobald es dunkelt, reiten wir zum Rebellen-Schlupfwinkel. Gerät alles zum Besten, sind wir um Mitternacht zurück. Bis dahin dürften die meisten Hüter-Krieger weidlich gezecht haben, der Rest, die Schildwachen ausgenommen, schon im Schlummer liegen. Kannst du auch herausfinden, wo sich die übrigen Unterkünfte der Hüter befinden?«
    »Sicherlich«, beteuerte Songard. »Für dich soll's mir gelingen. Doch wird es eine gewisse Zeit brauchen. Wollen wir uns gegen Mitternacht auf der südlichen Landstraße treffen? Dann kann ich dir unverzüglich mitteilen, wie die Lage beschaffen ist.«
    Zu diesem großherzigen Angebot konnte Tarjanian nur nicken. »Hab Dank, Songard.«
    Zum zweiten Mal klopfte jemand an die Tür, und ehe Tarjanian sich darauf besann, sie nicht wieder verriegelt zu haben, sprang Dace herein und drückte Tarjanian mannhaft an sich, bevor er R'shiel auf die gleiche überschwängliche Weise begrüßte.
    »Ich wusste, ihr seid nicht tot«, rief er. »Hab ich nicht stets gesagt, sie sind nicht tot? Ja oder nein?«
    »Ja, Dace hat es uns immer wieder versichert«, gab Mahina zu. »Und nun senke deine Stimme, ehe du dich noch nachträglich ins Unrecht setzt, indem du uns mit deinem Geschrei eine ganze Kompanie Hüter an den Hals hetzt.«
    Ihre tadelnden Worte beschämten Dace sichtlich, aber nichts konnte das Lächeln aus seiner Miene vertreiben. Augenblicklich verlangte er eine gründliche, sich der Reihe nach auf alle Einzelheiten erstreckende Schilderung ihrer Erlebnisse, seit Tarjanian und R'shiel aus den Stallungen verschwunden waren.
    »Mir erscheint es am sinnvollsten, wenn R'shiel dir unsere Abenteuer erzählt«, erklärte Tarjanian. So konnte sie ihm nämlich so viel oder so wenig enthüllen, wie es ihr beliebte.
    »Ich mache mich wohl am besten auf den Weg«, meinte Songard und schlüpfte hinaus.
    R'shiel und Dace begaben sich ans Fenster, wo sie sich leise unterhielten. Tarjanian blickte Mahina an, die den Kopf schüttelte.
    »Wenn Frohinia diese Neuigkeiten erfährt, verwünscht sie den Tag, an dem sie Euch und R'shiel zum ersten Mal vor die Augen bekommen hat.«
    »Mein Eindruck ist es, sie ist längst über derlei Gedanken hinaus.«
    »Seid auf der Hut, Tarjanian. Sie begeht einen Fehler kein zweites Mal. Von nun an gibt es keine Anklagen und Gerichtsverhandlungen mehr. Scheitert Ihr, lässt sie Euch töten.«
58
    SCHON einige Zeit VOR Erreichen des Weinbergs konnte man die Lichter der rings um das Gutshaus entzündeten Fackeln sehen. R'shiel empfand Sorge, während sie an Tarjanians Seite im Handgalopp zu den Rebellen ritt, und fragte sich, woran er wohl dachte. Überlegte er, womit er sie

Weitere Kostenlose Bücher