Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
Euch auf medalonischem Boden.«
    Der Ritter verlangsamte sein Ross und hob das Klappvisier des Helms, um sein Gegenüber genauer in Augenschein zu nehmen. »Ich bin Ritter Pieter, Gesandter des karischen Königs, Seiner Majestät Jasnoff des Dritten.«
    Tarjanian verbeugte sich im Sattel. »Ritter Pieter, ich bin Hauptmann Tenragan. Wir sind uns, glaube ich, anlässlich Eures vergangenen Besuchs in der Zitadelle kurz begegnet.«
    Während er näher heranritt, maß der Ordenritter ihn aufmerksam; dann verzog er das Gesicht zu einem Lächeln der Erleichterung. »Natürlich, Frohinias Sohn! Ihr habt mir fürwahr einen Schrecken eingejagt, junger Freund. Ich fürchtete schon, mir wäre die Kunde meiner Ankunft vorausgeeilt. Eigentlich war's nicht nötig, dass Eure Mutter mir ein Geleit schickt, doch weiß ich diese Geste durchaus zu schätzen. Es wirft ein vorteilhaftes Licht auf unsere künftigen Verhandlungen.«
    »Zeitersparnis und Geheimhaltung sind von wesentlicher Bedeutung, Ritter Pieter«, gab Tarjanian zur Antwort und versuchte den Eindruck zu vermitteln, er wisse, wovon Pieter redete. »Wir sind zur Stelle, um Euren Schutz und Euer pünktliches Eintreffen zu gewährleisten.«
    »Ausgezeichnet«, frohlockte Ritter Pieter. »Dann lasst uns zu dieser Ruine dort hinten reiten und gemeinsam ein Mittagsmahl verzehren. Was haltet Ihr davon?«
    »Davon ist abzuraten, Ritter Pieter«, behauptete Tarjanian. »Diese Trümmerstätte befindet sich in einem gefahrenreichen Zustand des Verfalls, und ich möchte, was mich anbelangt, lieber auf ein längeres Mahl verzichten, um Euer weiteres Vorankommen zu beschleunigen.«
    Pieter seufzte, nickte aber zum Zeichen der Einwilligung. »Da habt Ihr freilich Recht. Eure Umsicht spricht sehr für Euch, Hauptmann. Also vertrauen wir uns Eurer Obhut an.«
    Inzwischen hatte Ritter Pieters Kolonne ihn eingeholt. Sie bestand aus zwei schwer beladenen Wagen und - zu Tarjanians Verblüffung - einer Anzahl verschleierter Frauen, die dem ersten Wagen im Damensattel vorausritten. Die Gestalt jedoch, die seine Beachtung am nachhaltigsten erregte, war ein kleiner Mann mit einer Tonsur auf dem Schädel. Mit scheelem Blick behielt er die Hüter im Augenmerk.
    Pieter wandte sich um, als die Kolonne sich vollends nahte, und winkte den Priester herbei. »Elfron! Komm her! Frohinia hat ihren Sohn entsandt, damit er uns zur Zitadelle sicheres Geleit gewährt.«
    Der Priester ritt heran und stierte die Hüter einige Augenblicke lang an, dann hob er seinen mit kunstvollen Schnitzereien versehenen Stab und legte ihn erwartungsvoll auf Tarjanians Schulter. Als nichts geschah, senkte er den Stab.
    »Er ist«, äußerte er selbstgefällig, »wer zu sein er angibt.«
    Befremdet musterte Tarjanian den Priester. »Wäre daran irgendein Zweifel denkbar?«
    Elfron zog eine düstere Miene. »Nur durch ewige Wachsamkeit kann das Licht des Allerhöchsten immerwährend in voller Helligkeit leuchten, Hauptmann. Die verruchten Blendwerke der Harshini können die wahre Natur eines Menschen verbergen. Wärt Ihr ein Scherge des Bösen, krümmtet Ihr Euch jetzt unter unerträglichen Schmerzen. Das verdanken wir der Macht des Allerhöchsten.«
    »Die Harshini sind ausgerottet. Wie kannst du da wissen, dass der Stab seine Wirkung tut?« So etwas zu fragen war ungemein gewagt, denn man kannte die Xaphista-Priester als unnachsichtige Eiferer. Dennoch konnte Tarjanian der Versuchung, ihn zu reizen, nicht widerstehen.
    »Glaubt Ihr etwa nicht an die Macht des Allerhöchsten?«, fragte der Geistliche, und tatsächlich klangen in seiner Stimme sogleich bedrohliche Untertöne an.
    »Medaloner glauben an keine Götter«, rief Tarjanian ihm in Erinnerung. »Weder an deinen Gott, die Götter der Harshini noch an irgendwelche sonstigen Gottheiten. Treue zur Gemeinschaft, das ist, wie du sehr wohl weißt, unser Bekenntnis. Ich habe mich lediglich aus Wissensdurst erkundigt.«
    »Ja, ja natürlich«, mischte Gesandter Pieter sich unwirsch ein. »Schluss jetzt mit der Theologie. Du kannst deine Bekehrungsbestrebungen unterwegs fortsetzen, Elfron. Wir wollen vorwärts kommen. Sagt an, Hauptmann, wie weit liegt das nächste Dorf entfernt?«
    »Wenn wir uns sputen, Ritter Pieter, können wir am Abend in Lilienthal sein.«
    »Hat diese Ortschaft einen standesgemäßen Gasthof? Mittlerweile bin ich's gründlich leid, in der Wildnis zu nächtigen.«
    »Es ist ein zwar kleiner, aber vollauf annehmbarer Gasthof vorhanden«, versicherte Tarjanian.

Weitere Kostenlose Bücher