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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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»Sie kann es gegen Frohinia verwenden. Wenn sie als Lügnerin entlarvt wird, schwindet der Beistand ihrer Anhängerinnen vielleicht dahin.« Herausfordernd blickte er Jenga geradewegs in die Augen. »Allerdings werden sich viele Leute fragen, Hochmeister, warum Ihr die Vaterschaft bezüglich R'shiels nie in Abrede gestellt habt.«
    »Ja, auch ich bin dieser Meinung«, pflichtete Jenga ihm voller Unbehagen bei. »Nur geht das niemanden etwas an. Auch Euch nicht.«
    »Aber mit einem Beweis für eine eindeutige Lüge Frohinias ...« , begann Garet Warner eine Widerrede.
    »Ich habe gesagt, dass die Sache niemanden etwas zu scheren hat. Ich will darüber kein Wort mehr hören.« Der Argwohn in Tarjanians Blick schmerzte Jenga, doch er war längst zu weit gegangen, um noch eine Kehrtwendung vollziehen zu können. »Weiht R'shiel ein, wenn Ihr es als richtig erachtet, Tarjanian. Es ist ihr Recht, es zu erfahren. Aber enthüllt es nicht der Öffentlichkeit. Das ist ein Befehl. Er gilt auch für Euch, Garet.«
    Zögerlich und mit deutlichen Anzeichen des Misstrauens nickte der Obrist.
    »Vielleicht sollte Gesandter Pieter davon Kenntnis erhalten«, brachte Davydd Schneider eine neue Anregung vor. Überrascht sahen die anderen Männer ihn an, sodass der junge Fähnrich mit einem Mal unter den Druck geriet, seinen Einfall begründen zu müssen. »Ich meine, er geht ja davon aus, dass er mit der Tochter der Ersten Schwester nach Karien zurückkehrt, oder? Es könnte seine Begeisterung dämpfen, wenn er hört, dass sie bloß eine Waise aus den Bergen ist.«
    »Diese Überlegung leuchtet ein«, sagte Garet nachdenklich.
    »Falls Pieter wirklich glaubt, Xaphista habe zu Elfron gesprochen, bezweifle ich, dass er irgendeinen ernsthafteren Gedanken an R'shiels Herkunft verschwendet.«
    »Wohl wahr«, stimmte Jenga zu. »Und wie gern ich das Mädchen auch mag, gegenwärtig kann ich mich mit ihrem Schicksal nicht befassen. Meine hauptsächliche Sorge betrifft Frohinias Pläne für den heutigen Abend.«
    »Bis zum Konzil sind es noch mehrere Stunden«, stellte Garet fest. »Vielleicht kommt uns inzwischen etwas in den Sinn, wie wir ihr Vorhaben durchkreuzen können.«
    »Oder vielleicht nicht«, gab Tarjanian zu bedenken. Wieder heftete er den Blick eindringlich auf Jenga. »Habt Ihr schon daran gedacht, Hochmeister, dass Euch, falls Frohinia Erfolg hat, abverlangt wird, ihr die Treue zu schwören?«
    »Ich bin Oberster Reichshüter, Tarjanian. Wenn Frohinia auf rechtmäßigem Weg ins Amt der Ersten Schwester aufsteigt, bleibt mir keine andere Wahl, als ihr im Namen des Hüter-Heers den Treueschwur zu leisten.«
    »Dann mögt Ihr den Eid im Namen jedes Hüters, aber nicht in meinem Namen ablegen«, erklärte Tarjanian in finsterem Ton. »Unter Frohinias Herrschaft werde ich nicht im Heer dienen.«
    »Ihr seid Hauptmann im Hüter-Heer«, sagte Jenga, den es verblüffte, dass Tarjanian solche Gedanken aussprach. »Kein gemeiner Fronknecht, der auf seinen Hof heimkehrt, wenn er des Waffendienstes überdrüssig ist. Euer Eid bindet Euch bis in den Tod.«
    »So werde ich aus dem Heer entweichen«, lautete Tarjanians Antwort. »Von mir aus könnt Ihr nach mir fahnden und mich aufknüpfen lassen, Jenga, aber wenn Frohinia Erste Schwester wird, ist mein Dienst im Hüter-Heer zu Ende.«
13
    Obwohl im früheren Tagesverlauf das Wetter freundlich gewesen war, ballten sich während des Nachmittags ungestüme Gewitterwolken über der Zitadelle. Um die Zeit, als das Amphitheater für das Konzil geräumt werden sollte, stob jäher Wind durch die Baumwipfel, und in der Ferne konnte man dumpfen Donner grollen hören. Daraufhin ordnete Mahina an, dass die Versammlung im Großen Saal stattfinden sollte, und ließ bekannt geben, das Volk dürfe im Amphitheater bleiben und feiern, solange das Wetter es erlaubte.
    Die Verkündigung wurde mit allgemeinem Jubel aufgenommen, und die Zunftmusikanten spielten erneut eine muntere Weise. Sie hatten ihren Festwagen in die Arena gefahren und benutzten ihn als Bühne. Etliche Tische waren fortgebracht worden, um Platz fürs Tanzen zu schaffen, und man hatte ein großes Feuer entzündet, um die abendliche Kühle zu vertreiben. Sobald die Sonne sank, mussten die Blauen Schwestern nun zum Zweck der Versammlung den Großen Saal aufsuchen. Dadurch erhielten die Novizinnen und Seminaristinnen die seltene Gelegenheit, sich zu vergnügen, ohne dass die wachsamen Augen ihrer Vorgesetzten auf ihnen ruhten. Sich vollauf

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