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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Aufstöhnen aus. »Gewährt mir wenigstens Bedenkzeit.«
    »Es fehlt uns, wie Ihr vorhin selbst erwähnt habt, an Zeit. Morgen früh, wenn die Zitadelle erwacht, müssen wir darüber Klarheit haben, was wir anfangen, oder Harith hebt die Schwesternschaft des Schwertes so geschwind zurück an die Macht, dass Ihr, ehe Ihr Euch verseht, am nächstbesten Galgen baumelt.«
    Bevor Tarjanian eine Antwort geben konnte, schwang wuchtig die Tür auf, und R’shiel stürmte herein. Dichtauf folgte ihr Brakandaran. Tarjanian war regelrecht erleichtert, dass R’shiel ihn kaum eines Blicks würdigte. Noch einmal war der unvermeidliche Zusammenprall hinausgezögert worden. Die Suche nach Loclon hatte sie den ganzen Tag hindurch in Anspruch genommen.
    »Wie allzu gütig von dir, dass du uns aufsuchst, Dämonenkind«, begrüßte Warner sie.
    Anscheinend überhörte R’shiel seinen Hohn. »Soeben habe ich mit Hauptmann Symin gesprochen. Er sagt, es sei Euer Vorsatz, morgen die Karier in die Freiheit zu entlassen.«
    »So war es stets unsere Absicht.«
    »Ihr könnt unmöglich das Tor öffnen. Ich habe Loclon noch nicht aufgespürt.«
    »Allein aufgrund deiner Schrullen füttere ich keine zweitausend Karier durch, R’shiel. Die Herzöge und ihre Priester dürften uns hinlänglich zur Last fallen.«
    »Von einer Schrulle kann keine Rede sein. Loclon ist viel gefährlicher, als Euch klar ist. Er muss gefasst werden.«
    »Dann stelle ich am Tor zusätzliche Wachen auf, um zu verhindern, dass er uns entschlüpft. Aber die Karier lasse ich ziehen, R’shiel, dieser Beschluss ist endgültig.«
    R’shiel schaute über die Schulter Brakandaran an, und in ihrem Blick lag die Bitte um Beistand. Noch immer vermied sie es, Tarjanian anzusehen.
    »Ich habe vollauf Verständnis für Euer Bestreben, die Zitadelle der Karier zu entledigen, Obrist«, sagte Brakandaran umgänglich. »Doch R’shiel ist durchaus im Recht. Loclon verkörpert eine Gefahr, die zu missachten unvernünftig wäre.«
    »Eine Gefahr für wen eigentlich?«, fragte Garet Warner. »Er ist nicht mein, sondern ihr Feind.«
    »Begreift Ihr denn gar nichts ? «, rief R’shiel voller Erbitterung. »Loclon war derjenige, der die Gewalt über Frohinias Körper hatte. Seit wir anlässlich des vergangenen Konzils Frohinia zu stürzen versuchten, ist es immerzu Loclon gewesen, der den Kariern mit Rat und Tat zur Seite stand. Bei den Gründerinnen, Obrist, er ist der schäbigste Verräter, der je Medalons Luft zu verpesten gewagt hat.« Unvermittelt wandte sie sich an Tarjanian. »Bestätige ihm, dass ich die Wahrheit spreche, Tarja! Sag’s ihm!«
    Der Schmerz in ihren Augen brach Tarjanian fast das Herz. Sie brauchte seinen Rückhalt. Aber in der Zitadelle nach Loclon zu fahnden bedeutete nichts anderes, als eine Nadel im Heuhaufen zu suchen.
    »Sie ist im Recht«, pflichtete er ihr bei. »Er ist ein Hochverräter, und wenn die Aussicht besteht, ihn zu fassen, sollten wir ihn in der Tat ergreifen.« Dankbar lächelte R’shiel ihm zu; infolgedessen wurde ihm, da er wusste, was es als Nächstes auszusprechen galt, noch scheußlicher zumute. »Aber wir können es uns keinesfalls erlauben, die Karier als Gefangene zu behalten. Weder verfügen wir über genügend Männer, um sie zu bewachen, noch über hinlängliche Vorräte, um auch sie zu ernähren. Bis Entsatz eintrifft, muss in der Zitadelle jeder Bissen sorgsam eingeteilt werden. Deshalb muss auch ich, so tief ich es bedauere, R’shiel, dein Anliegen ablehnen. Ich weiß, wie tief dies dich trifft, und ich will Loclon ebenso dringend wie du der Gerechtigkeit überantworten, und doch teile ich Obrist Warners Standpunkt. Morgen früh öffnen wir das Tor, um die Karier hinauszulassen.«
    R’shiel starrte ihn an, seine Worte hatten sie vollständig entgeistert. Brakandaran trat vor und legte ihr eine Hand auf die Schulter, als befürchtete er, sie bändigen zu müssen. Flüchtig staunte Tarjanian über das Harshini-Halbblut. Ungeachtet all seiner kaltsinnigen Vorbehalte erweckte Brakandaran des Öfteren den Eindruck, ehrlich besorgt um R’shiel zu sein. Ursprünglich hatte Tarjanian geglaubt, dass Brakandaran sie verabscheute.
    »Da, jetzt hast du’s vom Obersten Reichshüter selbst gehört. Die Karier werden in der Morgenfrühe ziehen.«
    »Von wem ? «, fragte R’shiel, indem sie Brakandarans Hand abschüttelte.
    »Vom Obersten Reichshüter«, wiederholte Warner in ruhigem Ton.
    » Tarja ist jetzt Hochmeister des Hüter-Heers? Seit

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