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Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals

Titel: Dämonenkind 3 - Kind des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Stande, ohne Liebe zu leben?«, fragte die Göttin. »Mag sein, R’shiel, es gelingt dir, mit deinen Umtrieben den Kriegsgott zu zähmen, aber meiner Macht widerstrebst du vergebens.«
    »Was gibt dir den Gedanken ein, ich hegte den Vorsatz, den Kriegsgott zu ›zähmen?‹«
    »Ich bin nicht blind, Dämonenkind. Zum ersten Mal seit Jahrhunderten sind Hythria und Fardohnja wieder vereint. Schon jetzt wird Zegarnald schwächer. Aber glaube nicht, du könntest, indem du dein Herz verhärtest, bei mir, der Liebesgöttin, ein Gleiches erreichen. Ohne Krieg gedeihen die Menschen. Doch ohne mich verkümmern und vergehen sie.«
    »Nimmst du Einfluss auf jede Liebschaft? Hältst du jede Mutter dazu an, ihr Kind, jeden Menschen, seinen Bruder zu lieben?«
    »Freilich nicht.«
    »Und wozu brauchen sie dich dann?«
    »Sie benötigen die Hoffnung, die ich verkörpere.«
    »Welche Hoffnung?«, fragte R’shiel. »Du bist ein verwöhntes, trotziges Balg, das den Verlauf der menschlichen Liebesangelegenheiten nach Lust und Laune vorantreibt oder behindert. Du mischst dich ein, weil du dazu die Macht hast, Kalianah, nicht weil Menschen dich um Hilfe ersuchen und du ihr Flehen als erhörenswürdig beurteilst.«
    Zu echtem Zorn war Kalianah unfähig, aber diese Vorwürfe brachten sie einem Wutausbruch so nahe, wie ihre Natur es überhaupt gestattete. »Deine Bestimmung ist es, Xaphista zu vernichten, Dämonenkind, nicht hingegen, uns mit deinen götterfeindlichen Haarspaltereien zu behelligen. Verrichte du, was dein Werk sein soll, und überlasse den Haupt-Gottheiten, was ihre Werke sind.«
    »Und wenn ich Xaphista gestürzt habe, was geschieht dann?«
    Nun konnte die Göttin R’shiels Blick nicht mehr standhalten und schaute beiseite. »Darüber kann ich nicht entscheiden.«
    »Und doch hast du unbekümmert darüber entschieden, wer mich lieben soll.«
    »Dennoch liegt die Entscheidung nicht bei mir, Dämonenkind«, bekräftigte Kalianah mit Nachdruck. »Und du solltest wahrhaftig keine Zeit verschwenden, indem du an derlei Fragen klügelst. Schenke deine Beachtung Xaphista. Bötest du so viel Zeit auf, um auf seinen Niedergang hinzuwirken, wie du damit vergeudest, den Haupt-Gottheiten Verdruss zuzumuten, wäre er inzwischen schwach wie ein Welpe.«
    »Xaphista wird schwächer.«
    »Wohl kaum noch zu deinen Lebzeiten«, spottete Kalianah. »Du musst die Grundfesten seiner Macht zerstören, nicht die Ränder anfressen, als wärst du ein Köter, der einen Berg verschlingen will. Andernfalls wird sich Xaphista in der Stunde, wenn er merkt, dass du ernsthaft zum Angriff auf ihn überzugehen gedenkst, mit aller Machtfülle zur Wehr setzen, die ihm zu Gebote steht.«
    »Was also schlägst du vor, Göttliche ? «
    »Wüsste ich tauglichen Rat, Dämonenkind, ich hätte mich längst selbst gegen Xaphista gewandt.«
    Kalianah verschwand, und mit einem Mal herrschte in der Kleinen Halle wieder völlige Dunkelheit. Still stand R’shiel da und starrte auf den Fleck, wo sich eben noch die Göttin befunden hatte. Etwas an Kalianahs Äußerungen beschäftigte sie, aber vorerst durchschaute sie es nicht: Die Bemerkung über Xaphistas Grundfesten der Macht …
    Eine schlagartige Eingebung verhalf R’shiel zu der Einsicht, was sie tun musste. Den ersten Hinweis hatte ihr Kalan in Groenhavn gegeben. Wie sie dabei vorgehen sollte, blieb ihr noch unklar, aber das Geheimnis, auf welche Weise Xaphista sich stürzen ließ, war für sie mit einem Mal so leicht zu durchschauen, dass sie es kaum fassen konnte, bis heute gebraucht zu haben, um es zu begreifen.
     
    R’shiel pochte an Brakandarans Tür, bis er öffnete. »Was ist denn? Hast du Loclon aufgespürt?«
    »Ich muss dir eine Frage stellen.«
    »Weißt du eigentlich, welch späte Stunde es ist, R’shiel?«
    »Inwiefern betrifft dergleichen dich?«, fragte R’shiel und drängte sich an ihm vorbei in die Gemächer, die Garet Warner ihm zugeteilt hatte. »Du bist ein Harshini. Du benötigst keinen Schlaf.«
    Brakandaran schloss die Tür, wandte sich um und betrachtete R’shiel aus wenig wohlwollender Miene. »Gewiss, wir brauchen weniger Schlaf als Menschen, R’shiel. Das bedeutet nicht, dass wir gar keinen Schlaf nötig haben. Diese Tatsache solltest du dir gründlich merken. Wann hast du das letzte Mal geschlafen?«
    »Ich erinnere mich nicht.«
    »Aber ich weiß es noch, soweit es mich angeht, es war vor vier Tagen. Ich bin siebenhundert Jahre alt. Gelegentlich brauche ich

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