Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonisches Tattoo

Dämonisches Tattoo

Titel: Dämonisches Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Melzer
Vom Netzwerk:
eine Aufregung wie schon lange nicht mehr. Auf diese Weise konnte er den Killer unbemerkt auf Schritt und Tritt überwachen, bis dieser ihm endlich einen Anhaltspunkt lieferte, wo er sich aufhielt. Jetzt brauchte er nur noch die Unterstützung von Munarez und ihren Leuten.
    »Wie wäre es jetzt mit Ihrer Zeugenaussage?«
    Quinn runzelte die Stirn. »Können Sie mir garantieren, dass ich Cassell nicht über den Weg laufe?«
    »Haben Sie einen Laptop mit Webcam?«
    »In meinem Wagen.«
    »Dann holen Sie ihn und Sie haben meine Garantie, dass Frank Ihnen nichts tun kann.«
    Mit einem skeptischen Blick schnürte der Indianer die Plastiktüte mit den Überbleibseln des Rituals zusammen und nahm sie mit nach draußen. Chase hörte den Plastikdeckel der Mülltonne klappen, wenig später vom Schlagen der Autotür gefolgt, ehe Quinn in die Hütte zurückkehrte und den Laptop vor Chase auf den Tisch stellte.
    »Wir werden über Skype Kontakt zu Munarez aufnehmen und Sie können Ihre Aussage von hier aus machen«, erklärte Chase seine Idee, während der Indianer den Laptop anschaltete und das System startete. »Dann brauchen wir nur noch zu warten, bis Frank hinter Gittern sitzt, und schon können Sie sich wieder aus Ihrem Versteck wagen.«
Und ich mich auch.
    »Klingt vernünftig.«
    Chase zog sein Handy aus der Hosentasche und wählte Munarez’ Nummer. »Anita, hier ist Chase«, meldete er sich, als die Polizistin das Gespräch annahm. »Loggen Sie sich bei Skype ein, dann bekommen Sie Joseph Quinns Zeugenaussage.«
    »Kommen Sie aufs Revier.«
    Chase seufzte genervt. »Die Diskussion hatten wir schon.«
    »Nur dass Cassell damals noch am Leben war.«
    »Wie bitte?«
    Munarez lachte angesichts seines ungläubigen Tonfalls. »Kommen Sie her und bringen Sie Ihren Zeugen mit, dann erkläre ich Ihnen alles.«
    Er blieb misstrauisch. Immerhin konnte das Ganze ebenso gut eine Finte sein, um ihn aus seinem Versteck zu locken.
    »
Carajo
, Ryan!«, schnappte die Polizistin ungeduldig. »Jetzt schwingen Sie Ihren Arsch endlich hierher. Ich versuche schon nicht, Sie hereinzulegen.«
    Das sagen Sie.
»Was ist passiert?«
    »Das haben Sie Ihrer kleinen Reporterin zu verdanken.«
    Ihm wurde eiskalt. »Kate? Ist sie verletzt? Geht es ihr gut?«
    Er hörte ein Knacken, dann eine zweite Stimme. »Mir fehlt nichts, Chase.« Kate. Gott sei Dank! »Cassell ist keine Gefahr mehr, ihr könnt kommen. Und bevor du fragst: Nein, Anita hat keine Knarre auf mich gerichtet, um mich dazu zu zwingen, das zu sagen.«
    Anita? Wann hatten die beiden sich verbündet? Er hätte erleichtert sein sollen und erfreut darüber, Kates Stimme zu hören, trotzdem rang er mit sich. Einerseits konnte er kaum erwarten, sie wiederzusehen, zugleich jedoch wollte er nicht am selben Ort sein wie sie. Der Killer mochte ihn nicht mehr kontrollieren können, aber er konnte noch immer durch seine Augen sehen.
    »Was ist nun, Ryan?«, meldete sich Munarez entnervt zu Wort. »Kommen Sie?«
    Chase sah kurz zu Quinn, der genug von der Unterhaltung mitbekommen hatte, um zu nicken. »Also gut«, sagte er schließlich. »Wir sind unterwegs.«
    Es dauerte nicht lange, bis Quinn alles Nötige zusammengepackt und in seinen Pick-up geladen hatte. Bevor sie aufbrachen, gab Chase ihm noch die Anschrift des Polizeireviers für den Fall, dass sie sich unterwegs aus den Augen verloren. Die Vorstellung, in getrennten Wagen zu fahren, gefiel ihm nicht. Zu deutlich war ihm bewusst, dass nur Quinns Aussage ihn endgültig rehabilitieren konnte. Der Gedanke, dass der Indianer es sich womöglich noch anders überlegen und wieder untertauchen könnte, beschäftigte ihn die ganze Fahrt über. Erst als er knapp zwei Stunden später auf den Parkplatz des Reviers bog und Quinns Wagen noch immer im Rückspiegel hinter sich sah, gelang es ihm, endlich das Gefühl abzuschütteln, dass jetzt noch etwas schiefgehen konnte.
    Zusammen mit Quinn betrat er den düsteren Backsteinbau. Sie waren kaum durch die Tür, als ihnen die Zivilpolizistin entgegenkam, die er in der Pentagon City Mall Muffin getauft hatte. Sie stellte sich als Sergeant Hiller vor.
    »Folgen Sie mir, Agent Ryan«, sagte sie. »Detective Munarez erwartet Sie schon.« Sie warf einen Blick auf Quinn. »Sie beide.«
    Muffin Hiller führte die beiden in einen Besprechungsraum, durch dessen Milchglasscheiben er lediglich schemenhafte Umrisse im Inneren erkennen konnte. Als Hiller die Tür öffnete, fiel sein Blick als Erstes auf Kate. Sie saß in

Weitere Kostenlose Bücher