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Dämonisches Tattoo

Dämonisches Tattoo

Titel: Dämonisches Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Melzer
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breitete eine Decke über ihr aus und setzte sich in den Sessel. Immer wieder wanderte sein Blick zu ihr. Es war seltsam, seine Gedanken sollten mit den Ereignissen des vergangenen Abends beschäftigt sein, doch wenn er Kate ansah, konnte er nur daran denken, dass sie ihn plötzlich geduzt hatte. Es war ein gutes Gefühl, als sei sie ihm dadurch ein Stück nähergekommen.
    *
    Am Ende einer kurzen und unruhigen Nacht im Sessel war Chase früh auf den Beinen. Nach einer schnellen Dusche ging er in die Küche und setzte Kaffee auf. Das kräftige Aroma breitete sich langsam aus, sodass es nicht lange dauerte, bis Kate sich auf der Couch regte. Ein wenig verwirrt sah sie sich um.
    »Du hast so müde ausgesehen, deshalb wollte ich dich nicht noch einmal wecken, um dich ins Bett zu verfrachten.« Chase hielt ihr eine Tasse Kaffee unter die Nase, die sie ihm mit einem dankbaren Lächeln abnahm. Auf dem Weg zum Sessel machte er einen Umweg zum Fernseher und schaltete ihn ein. Er drückte auf der Fernbedienung herum, bis er eine Nachrichtensendung im Frühstücksfernsehen fand. Mit mäßiger Aufmerksamkeit folgte er den einzelnen Berichten des Tages, bis das Foto eines roten Dodge Charger eingeblendet wurde. »Die Polizei hat heute Morgen den Wagen der entführten Journalistin Kate Lombardi auf dem Parkplatz eines Superstores in Woodbridge gefunden«, sagte die Moderatorin. »Von der Eigentümerin und ihrem Entführer, Special Agent Chase Ryan vom FBI, fehlt weiterhin jede Spur.«
    Beim Anblick des Wagens seufzte Kate aus tiefstem Herzen, ein Laut, der in seiner Sehnsucht so komisch wirkte, dass Chase sich das Lachen verkneifen musste.
    »Mach dir keine Gedanken«, sagte er stattdessen. »Die Reparatur übernehme ich natürlich.« Als sie ihn ansah, fügte er schnell hinzu: »Und auch deine Therapiekosten.«
    »Was ist mit der Suche nach einem guten Therapeuten?«, hakte sie nach. »Ich will mein Entführungstrauma schließlich nicht von einem Stümper therapieren lassen, der alles nur noch schlimmer macht.«
    »Du hast doch sicherlich meine Vita gelesen, bevor du dich für meinen Vortrag angemeldet hast, oder?«
    »Einen Vortrag, der übrigens niemals stattgefunden hat. Ich werde mein Geld zurückverlangen.«
    »Einen, den du ohnehin nicht besucht hättest, da du … verhindert warst.«
    Sie schnitt eine Grimasse. »Was ist also mit deiner Vita?«
    »Wenn du sie gelesen hast, weißt du, dass ich eine psychologische Ausbildung habe«, sagte er ungerührt, obwohl sie das natürlich wusste. »Ich könnte mich also persönlich um deine Therapie kümmern.«
    »Hört, hört, da will jemand den Bock zum Gärtner machen.« Das amüsierte Glitzern in ihren Augen wich rasch einem ernsteren Ausdruck, das Lächeln erreichte ihre Augen nicht mehr, als sie fragte: »Bist du so sehr darauf versessen, Geld zu sparen, dass du sogar vergisst, dass du mich nach dieser Sache nie wiedersehen wolltest?«
    »Manchmal muss man einmal getroffene Entscheidungen auch revidieren können.« Er hatte tatsächlich vergessen, dass er ihr dieses Versprechen abgenommen hatte, im Gegenzug dafür, dass sie ihre Story bekam. Es war erst zwei Tage her, trotzdem sah er die Dinge heute vollkommen anders. Würden sie dieses Gespräch noch einmal führen, würde er den Teufel tun und darauf bestehen, sie nie wiedersehen zu müssen. Auch wenn die Umstände alles andere als angenehm waren, fühlte er sich in ihrer Nähe wohl. »Vielleicht sollten wir die genauen Bedingungen unserer Abmachung noch einmal neu verhandeln«, überlegte er laut. »Wenn wir ergänzen, dass es dein Reporter-Ich ist, mit dem ich nichts zu tun haben will, könnte es gehen.«
    »Aha, und was ist mit meinem anderen Ich?« Sie schaute so misstrauisch drein, dass er um ein Haar schon wieder gelacht hätte.
    Er wollte ihr gerade sagen, dass er ihr anderes Ich, wie sie es nannte, gerne zum Essen ausführen wollte, als in den Nachrichten die Rede von einem Mord in Brentwood war. Sofort stellte er seine Kaffeetasse auf den Tisch und drehte die Lautstärke höher. Kate rutschte auf der Sitzkante nach vorn, bis sie so aufrecht saß, dass Chase glaubte, es würde sie jeden Moment auf die Beine katapultieren.
    In einem Einspieler wurde der Bungalow gezeigt, an dem sie im Laufe des Abends mehrmals vorübergefahren waren und vor dem Chase schließlich angehalten hatte.
    »Die Leiche wurde entdeckt, als eine Kollegin Jane Mercer heute Morgen abholen wollte, um mit ihr gemeinsam zur Arbeit zu fahren«,

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