Damian
seiner Schulter und eine in seinem Oberschenkel. „Verdammt“, kommentiert er seine Verletzungen. In dieser Sekunde erfasst ihn ein eiskaltes Gefühl. Es kriecht wie eine riesige Spinne seinen Rücken hinab. Erschrocken blickt er zu Rachel. Sie sitzt leblos im Sitz, festgehalten von dem Sicherheitsgurt.
„Rachel? Rachel, Liebling!“ Er schnallt sich los, um sich besser zu ihr drehen zu können. Zum Glück hat der Airbag nicht ausgelöst. Er hebt sacht ihren Kopf an. Sie hat sich an der Stirn verletzt, eine Platzwunde klafft über ihrem rechten Auge, aus der ein wenig Blut tritt. Die Kälte tief in Damians Inneren wird immer schlimmer.
„Rachel, Rachel?“, ruft er und versucht sie aus ihrer Besinnungslosigkeit zu reißen. Doch ihre Augen bleiben geschlossen. Und dann sieht er es: Blut fließt aus ihrer Brust und aus ihrem Bauch. Sie wurde getroffen! Rachel wurde angeschossen!
„NEIN! NEEIIIIINNNN!“, schreit Damian voller Panik und fühlt mit zitternden Händen nach ihrem Puls. Ja, er ist noch da, er fühlt ihren Puls und als er sich für eine Sekunde konzentriert, fühlt er sie auch in sich, ihr Blut, dieses ganz sanfte, zarte Vibrieren ihres Blutes in sich. Sie lebt. Sie lebt, noch. „Komm, Darling, Du schaffst das! Komm, Du musst leben! DU MUSST LEBEN!“ Damians Hände zittern, sein ganzer Körper steht unter Strom, als er den Wagen erneut zündet und mit aufheulendem Motor und durchdrehenden Reifen wendet und zurück über das Feld auf die Landstraße fährt. Immer wieder wirft er einen besorgten Blick auf Rachel.
„Oh, Gott, das darf nicht sein! Oh Gott, bitte nicht!“, fleht er und drückt das Gaspedal durch. Die Tachonadel ist bereits am Anschlag, als er sein Handy aus seiner Jackentasche zerrt und mit blutigen Fingern eine Nummer wählt. Endlich, nach unvorstellbar langen Sekunden, erhält er eine Antwort.
„Rachel wurde angeschossen. Ich brauche Hilfe! Bitte! Ich bin in ein paar Minuten da.“ Dann wirft er das Handy zur Seite und fühlt erneut nach ihrem Puls. Sie ist am Leben, aber wie lange noch? Er schaut auf ihre Verletzungen. Ihr Shirt und ihre Jeans sind bereits blutdurchtränkt.
„Rachel! Komm! Du darfst jetzt nicht aufgeben, hörst Du?“, schreit er. „Bleib bei mir! BITTE!“ Er lenkt das Auto nun mit einer Hand, während er seine andere auf die Wunde in ihrem Bauch legt, aus der das meiste Blut tritt. Verzweifelt versucht er die Blutung zu stoppen. Aber der rote Lebenssaft fließt weiter ungehindert durch seine Finger und unter seiner Hand hindurch. Damians Augen brennen, er hat Mühe die Straße zu erkennen. Sind das etwa Tränen? Damians Herz hämmert gegen seine Brust. Er darf Rachel nicht verlieren. ER DARF SIE NICHT VERLIEREN!
Als er das Auto endlich in der Einfahrt zum Stehen bringt, stürmen Samantha, Luca und Dr. Armenti bereits herbei. Damian hebt die verletzte Rachel vorsichtig aus dem Wagen.
„Was ist passiert?“, will Samantha aufgeregt wissen und ihre Stimme klingt mehr als geschockt.
„Auf uns wurde geschossen. Aus einem Wagen.“ Mehr kann Damian nicht berichten, denn die Stimme versagt ihm, als er die leblose Rachel die Treppen hinauf trägt. Sie bringen Rachel in das Schlafzimmer, dass er und sie letzte Nacht bewohnt haben und legen sie auf das Bett.
„Tun sie was, Doktor! Bitte, retten sie meine Frau!“, fleht Damian Dr. Armenti an. Marco geht sofort an die Arbeit und Samantha hilft ihm, in dem sie seinen Anordnungen Folge leistet. Zuerst schaut er sich Rachels Verletzungen an, zerschneidet ihr Shirt und ihre Jeans. Ihr Körper ist voller Blut, das immer noch in winzigen Intervallen aus den Wunden fließt.
„Wir müssen die Blutungen stillen. Schnell! SCHNELL!“ Damian taumelt zurück, als er das viele Blut sieht und riecht und eine düstere Erkenntnis trifft ihn mit aller Härte und scheint sein Herz zu zerquetschen: Es ist ZUVIEL Blut. Sie verblutet! Fieberhaft legen Samantha und Dr. Armenti verschieden Zugänge, legen Sonden an, stellen die Monitore ein und spritzen Medikamente in Rachels Venen. „Schnell, schnell!“, fordert der Doktor Sam immer wieder auf, während ihm bereits vor Anstrengung und Anspannung Schweißperlen auf der Stirn stehen.
„Verdammt, verdammt!“, hört ihn Damian dann wie von weit weg sagen. „Das sieht nicht gut aus.“ Damian verharrt neben dem Bett, nimmt Rachels Hand in die seine und betet. Er betet zu den Göttern sie ihm nicht zu nehmen. Aber die Götter sind erbarmungslos.
„Luca, schnell, Null
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