Damian
starrt wieder stur auf die Straße, ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Jetzt funkelt Rachel ihn angriffslustig an. „Ich hätte mir ehrlich gesagt gewünscht, Du hättest mich vorher darüber aufgeklärt.“
„Du hast gesagt, Du bleibst bei mir. Also, wozu so viele Worte“, knurrt er zurück.
„Du hast Dich an mich gebunden! Verdammt, habe ich denn überhaupt keine Möglichkeit meinen Senf dazu zu geben?“
„Es geht Dich nichts an. Was hast Du denn schon zu befürchten oder zu verlieren? Ich bin es doch, der Dich auf ewig spüren wird. Du bist doch fein raus aus allem“, giftet er zurück. Rachel holt tief Luft. Tränen brennen in ihren Augen.
„Verflucht noch mal, ich dachte wir wären irgendwie gleichberechtigt in dieser Beziehung“, beginnt Rachel, wird jedoch sofort harsch von Damian unterbrochen.
„Ha, verrate mir mal wie das gehen soll? Du bist eine schwache, sterbliche Frau und ich bin ein mächtiger, unsterblicher Vampir? Erkennst Du nicht, dass das mit der Gleichberechtigung etwas hinkt?“ Jetzt ist es Rachel, die enttäuscht die Lippen zusammenpresst und den Blick abwendet, um aus dem Seitenfenster zu starren. Er soll ihre Tränen nicht sehen. Seine letzten Worte habe sie verletzt, sehr sogar. Minuten verstreichen in denen sie beide schweigen. Dann ist es Damian schließlich, der die Mauer des Schweigens durchbricht. „Leylha ist hier. Der Traum, von dem ich gestern wachgeworden bin, …es war kein Traum. Leylha war in meinem Kopf, sie hat sich in mein Unterbewusstsein geschlichen. Sie wird kommen um mich zu holen. Und Du bist in Gefahr. Alles was ich von Alexander wollte ist, dass Du bei den DeMaurieres bleibst, während ich auf Leylha treffe. Aber er will nicht, weil er Angst um seine Familie hat.“ Hastig wischt sich Rachel die Tränen mit dem Handrücken aus dem Gesicht.
„Was will sie von Dir?“, will Rachel nun mit stockender Stimme wissen und Damian spürt ihre Angst. Wieder blickt er auf die Straße vor ihm, zögert mit seiner Antwort.
„Ich habe mich damals von ihr freikaufen müssen. Sie hat etwas, das mir gehört. Und nun will sie offensichtlich den Rest dessen, was ich ihr noch schulde.“
„Was…ich verstehe nicht.“ Rachel ist fassungslos, verwirrt und schockiert zugleich. Damian wirft ihr einen Blick zu, der sie zutiefst erschreckt: er ist düster, unheilvoll und voller dunkler Vorahnung. Erschrocken schaut sie in seine schwarzen, matten, ja fast leblosen, kalten Augen. „Oh, mein Gott, will sie Dich etwa töten?“, flüstert Rachel mit zitternder Stimme. Damian wendet sich wieder der Straße zu und holt gerade Luft, um ihr zu sagen, welch fatalen Fehler er vor über dreitausend Jahren begangen hat, als etwas anderes seine Aufmerksamkeit fordert. Ein Auto jagt mit wahnwitziger Geschwindigkeit heran.
„Was zur Hölle…?“, murmelt Damian verärgert vor sich hin. Im Rückspiegel sieht er, dass es sich schnell nähert. Viel zu schnell! „Was soll das?“, knurrt er verärgert. Damian verlangsamt etwas das Tempo und hält sich links damit dieser Irre an ihm vorbeifahren kann. Aber offensichtlich hat sich der Fahrer etwas anderes überlegt. Er fährt nah auf Damian auf und schert dann plötzlich nach rechts aus um keine zwei Sekunden später genau neben Damian zu fahren. Als die beiden Wagen auf gleicher Höhe sind, schaut Damian zu dem anderen Fahrzeug hinüber, versucht zu erkennen, wer dort in dem Geländewagen sitzt, um ihm gehörig die Meinung zu sagen, aber die Scheiben sind verdunkelt. Es ist eine waghalsige, wenn nicht sogar halsbrecherische Fahrt nebeneinander auf der Landstraße in diesem Tempo. Plötzlich wird das Seitenfenster des anderen Wagens heruntergelassen und ein maskierter Mann zückt seine Schnellfeuerwaffe und schießt auf Damian. Damian verreißt das Lenkrad und fliegt mit ungefähr achtzig Stundenkilometern von der Straße und landet auf einem Acker. Rachel und er werden durchgeschüttelt und das ganze Auto ächzt unter der viel zu schnellen Fahrt über das unebene Gelände. Damian hält das Bremspedal durchgedrückt und nach gefühlt einer halben Ewigkeit bleibt der Wagen endlich stehen. Damian konnte gerade verhindern, dass sie frontal gegen einen Baum prallen. Fluchend und wutschnaubend sieht Damian dem davonjagenden schwarzen Geländewagen hinterher, der weiter in einem Wahnsinnstempo über die Landstraße jagt.
„Das war knapp“, stößt er erleichtert aus und spürt erst jetzt, dass er getroffen wurde. Eine Kugel steckt in
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