Damian
verblüfften Rachel, die plötzlich noch einen Tick blasser wird. „Vampirmänner markieren ihre Frauen mit einem ganz bestimmten Duft, den kein Sterblicher wahrnimmt, aber Vampire aufgrund ihrer sensiblen Sinne sehr wohl.“ Rachel fühlt sich irgendwie unbehaglich und der Appetit ist ihr plötzlich gänzlich vergangen. „Keine Sorge, das klingt zwar etwas, hm, sagen wir primitiv oder besser animalisch, aber so ist es nun einmal. Unsere Männer sind Raubtiere der ganz besonderen Art und so verhalten sie sich auch.“ Während Rachel diese Neuigkeiten erst einmal verarbeiten muss, sitzen sich ein paar Zimmer weiter zwei mächtige Vampire mit ernsten Gesichtern gegenüber.
„Ich habe es auch gefühlt“, bestätigt Alex und zieht nachdenklich die Augenbrauen zusammen. „Gestern Nacht konnte ich kein Auge zutun. Eine unerklärliche Unruhe zwang mich die ganze Nacht umherzulaufen“, bestätigt er grimmig.
„ Sie war in meinem Traum“, gibt Damian knurrend preis. Alexander blickt erschrocken auf.
„Sie hat eine Verbindung zu Dir hergestellt?“ Damian senkt den Blick und starrt auf seine Hände.
„Ja. Ich war…“, er zögert kurz, …unkonzentriert“, ergänzt er schließlich und blickt Alexander offen an. Er wird seinem Gegenüber weder davon erzählen, dass er stirbt und gestern extrem geschwächt war, noch, was gestern Nacht zwischen Rachel und ihm geschehen ist. Alex wird es noch früh genug bemerken.
„Warum ist Sie hier und was will Sie?“ Die Sorge um seine Familie ist in Alexanders Stimme deutlich zu hören.
„Ich weiß es nicht genau. Aber ich vermute, sie will mich“, erklärt Damian. Es ist ein Taktieren, das hier zwischen den beiden vorgeht. Damian glaubt genau zu wissen, warum Leylha zu ihm will und Alexander weiß, dass sein Gegenüber ihm nicht die volle Wahrheit sagt. „Ich möchte, dass Rachel hier bei Euch bleibt, wenn ich mich mit Leylha treffe.“ Alexander springt auf.
„Nein. Du wirst Sie nicht allein treffen. Das wäre eine große Dummheit.“ Damian zieht nun seinerseits die Augenbrauen erstaunt hoch. „Auch ich habe meine Hausaufgaben gemacht, Damian. Ich weiß, dass Du der älteste, von Ihr erschaffene, noch lebende Vampir bist. Es gibt nicht viele Vampire, die von Ihr erschaffen wurden. Wir sind uns sehr ähnlich und ich werde es nicht zulassen, dass Du ins offene Messer läufst. Sie wird nicht nur plaudern wollen. Sie ist mit einer ganz bestimmten Absicht hier. Sie hat etwas vor und wir wissen beide, welche Teufelin sie ist.“
Damian nickt bestätigend.
„Rachel ist in Gefahr. Leylha duldet keine zweite Frau neben sich. Sie wird mich dafür büßen lassen, dass ich vielleicht endlich ein wenig Hoffnung gefunden habe und sie wird nicht eine Sekunde zögern, Rachel zu töten“, stellt Damian unumwunden fest.
Alexander hat ihm den Rücken zugedreht, steht am Fenster und schaut über den Park. Es ist ein bedeckter Tag und so macht ihm das Tageslicht nichts aus.
„Was ist wirklich in dieser Phiole?“, will Alexander nun wissen, und seine Stimme hat an Schärfe zugenommen. Damian räuspert sich. Woher weiß Alexander…?
„Ich kann es Dir nicht sagen“, gibt Damian zähneknirschend zu. Alexander dreht sich nun zu ihm und seine Augen sind rabenschwarz und funkeln Damian angriffslustig an.
„Ich werde nicht zulassen, dass Du meine Familie in Gefahr bringst. Ich habe Dich als Gast respektvoll behandelt, aber wenn Du mir weiter Lügen auftischst, dann bist Du in meinem Haus nicht mehr willkommen.“ Damian steht nun seinerseits auf und auch seine schwarzen Augen fixieren sein Gegenüber drohend. Er wird Alexander niemals sagen, welchen hohen Preis er bezahlt hat, um sich von Leylha freizukaufen.
„Aus tiefstem Respekt vor Deiner Frau und Deinen Kindern, werde ich darauf verzichten, Dir zu zeigen, mit wem Du glaubst Dich messen zu können, Alexander DeMauriere.“ Damians Stimme klingt schneidend und eiskalt. „Rachel und ich werden Dein Haus verlassen und sei gewiss, Deiner Familie wird nichts geschehen, denn Leylha hat noch viel mit Euch vor. Auch ich habe Erkundungen über Dich eingeholt und mir Informationen zukommen lassen. Rachel und ich werden gehen und unsere Wege sollten sich tunlichst nie wieder kreuzen, Mr. DeMauriere. Sollten wir uns noch einmal begegnen, dann werde ich jegliche Etikette vergessen und Dir ein für alle Mal eine Lehrstunde verpassen.“ Damian verbeugt sich ein wenig steif und wirft noch hinterher: „Vergiss niemals, wer ich
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