Damian
jetzt, dass sich seine Hände schmerzhaft in die Armlehnen seines Sessels gekrallt haben.
„Du kannst mich nicht zwingen und Dein Versuch mich mit der Phiole zu locken ist offensichtlich fehlgeschlagen“, kommentiert er triumphierend ihre Absicht.
„Damian, Liebling, glaubst Du wirklich, das wäre alles, was ich in der Hand habe? Ich habe Dir schon einmal gesagt, ich bekomme immer was ich will“, säuselt sie und bewegt sich wie eine Schlange langsam auf ihn zu. Damian spannt sich an, sein ganzer Körper scheint unter Strom zu stehen. Er hat sich geschworen sie nie wieder so nah an sich heran zu lassen. Er spürt die Narben, die sie auf seiner Haut hinterlassen hat, immer noch. Sie hat ihn gequält und gedemütigt, ihn geschlagen und gefoltert. Er wird nie vergessen, was sie ihm angetan hat. Inzwischen steht sie hinter ihm und seine Nerven sind zum Zerreißen gespannt. Sein Atem geht schwer und sein Herz schlägt schmerzhaft gegen seine Rippen. Leylha hat sich hinter seinen Sessel gestellt und beugt sich nun zu ihm herab. Ihr eiskalter Atem streift seinen Nacken und lässt ihn erschauern. Eigentlich wäre es an der Zeit sie jetzt zu packen und ihr den Hals zu brechen, so wie er es sich schon seit Jahrhunderten vorgenommen hat. Und er weiß, dass er inzwischen genauso stark ist wie sie. Er kann ihr inzwischen das Wasser reichen, ist in der Lage sie mental zu kontrollieren. Sie ist nicht mehr so stark und mächtig wie früher, auch sie ist verwundbar. Aber noch hält er sich zurück, denn eine innere Stimme rät ihm noch zu warten und zu hören, mit welcher Gemeinheit sie noch aufwartet.
„Es ist Deine kleine Hure, nicht wahr?“, zischt sie ihm boshaft ins Ohr. „Mein armer Liebling ist bis über beide Ohren in sie verliebt und möchte ihr treu bleiben, ist es das?“, fragt sie ihn süffisant.
„Ich weiß nicht, wovon Du sprichst“, antwortet er ihr und seine Stimme klingt rau und unsicher. „Ich weiß von Deiner kleinen Liebschaft. Sie ist hübsch. Du hast einen guten Geschmack.“ Damian kann die Anspannung kaum noch aushalten. Er ist versucht jeden Moment aufzuspringen und wieder mehr Raum zwischen sich und diesem Monster hinter ihm zu bringen. Er spannt seine Muskeln an, bereit aus ihrer Nähe zu fliehen.
„Sie bedeutet Dir etwas, nicht wahr?“ Ihre kalten, schmalen Finger gleiten wie Spinnen über seine Schulter. Damian sitzt starr in seinem Sessel. Unfähig etwas zu sagen oder sich gar zu bewegen. Er fühlt sich ihr plötzlich vollkommen ausgeliefert. Schließlich hält sie ihm ein Handy vor die Nase. Ein Bild ist zu sehen, von ihm und Rachel als er sie in London zum Abendessen eingeladen hat. Ein nächstes Foto zeigt ihn mit Rachel vor seiner Haustür und ein drittes Foto zeigt Rachel und ihn in der Einfahrt vor dem Haus der DeMaurieres.
„Nun, ich denke Du solltest Deine Einstellung zu einem kleinen Schäferstündchen mit einer alten Freundin noch einmal überdenken.“
„Niemals!“, stößt Damian hinter zusammengebissenen Zähnen hindurch. Schweißperlen haben sich inzwischen auf seiner Stirn gebildet und Leylhas Nähe scheint ihm die Luft zum Atmen zu nehmen.
„Oh, ich vergaß Dir die letzten Aufnahmen zu zeigen.“ Wieder hält sie ihm das Handy vor die Nase, diesmal lässt sie ein Video ablaufen, das Rachel mit Samanthas Kindern zeigt, wie sie in der Abenddämmerung im Park spielen. Sekunden lang blickt er auf die sich bewegenden Bilder, sieht wie Rachel offensichtlich Spaß hat, sie lacht und sie scheint gelöst und entspannt. Nach dem Video folgt ein weiteres Bild, das Rachel und Luca in eindeutig vertrauter Situation zeigt. Sie stehen einander gegenüber, sie blickt zu ihm auf und er hält offensichtlich ihre Hand und streicht ihr mit der anderen zärtlich über die Wange.
„Hattet ihr Probleme?“, säuselt Leylha fies in sein Ohr. „Nun, sieht so aus, als hätte Deine kleine Hure Deine Abwesenheit schnell überwunden. Sie macht auf mich einen sehr glücklichen Eindruck, jetzt, wo Du nicht mehr da bist.“ Ihre Worte sind wie Gift. Sie treffen ihn wie spitze Pfeile direkt in sein untotes Herz.
„Hier mein Vorschlag, Geliebter.“ Ihre kalten Lippen berühren seine Wange und Damian hat Mühe seine aufkeimende Übelkeit zu unterdrücken.
„Du verbringst ein wenig Zeit mit mir, wir paaren uns und Du zeugst hoffentlich einen Sohn mit mir. Und als Belohnung bekommst Du Deine Seele zurück und kannst versuchen Deine kleine Schlampe zurück zu gewinnen.“ Sie lässt
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