Damian
der Berührung des Leders aufplatzt.
„Ich bin noch nicht fertig mit Dir“, hört er Leylha zischen und erneut treffen die Riemen der Peitsche seine Brust. Er beißt auf seine blutende Unterlippe und stöhnt auf vor Schmerz. Aber er wird nicht noch einmal schreien. Sie wird nie wieder einen Schrei über seine Lippen hören kommen. Eher stirbt er. Und genau das ist es, was Leylha beabsichtigt.
Rachel schreckt hoch. Sie liegt in ihrem Bett und hat die Augen weit aufgerissen. Ihr Atem kommt stoßweise und ihr Herz schlägt schnell und voller Wucht gegen ihre Rippen. Was war das? Sie hatte einen Traum, einen schrecklichen Traum. Da waren diese Männer, die gefangen wurden und sie rissen sich los und fielen mit weit aufgerissenen Mündern über sie her. Aber das war nicht das Schlimmste. Sie hat Damian gesehen, gefesselt und nackt und er schrie verzweifelt auf, als er ausgepeitscht wurde. Und genau dieser Teil des Traumes war anders. Viel lebendiger, viel realer. Sie blickt sich um, draußen erkennt sie die ersten Morgenröte. Ein Blick auf die Uhr verrät ihr, dass es bereit sechs fünf Uhr morgens ist. Ihre Hand zittert, als sie nach dem Lichtschalter an der Lampe greift. Plötzlich schreckt sie zurück. Um ihre Handgelenke befinden sich rote Striemen, wie von Fesseln und als sie die Bettdecke zurück wirft, sieht sie dieselben Striemen auch an ihren Fußgelenken.
„Was ist das?“, flüstert sie leise vor sich hin. Sie berührt die Striemen und zieht schmerzhaft die Luft hinter zusammengepressten Zähnen ein. Rachel springt aus dem Bett und verlässt mit schnellen Schritten ihr Zimmer. Barfuß läuft sie den Gang entlang zu dem Zimmer, in dem sie Dr. Armenti vermutet. Leise klopft sie an die Tür. Nichts. Dann klopft sie erneut, lauter und drängender. Plötzlich bricht sie unter der Wucht eines Schmerzes zusammen, den sie so noch nie empfunden hat. Ihr Körper oder besser ihre Brust und ihr Bauch brennen wie Feuer und sie legt schützend ihre Arme um ihren Leib, während sie laut aufstöhnt. Jetzt wird endlich die Tür geöffnet und Dr. Armenti tritt verschlafen vor.
„Was zum Teufel…“, weiter kommt er nicht, denn Rachel krümmt sich bereits am Boden und wimmert leise vor sich hin.
„Geht es Dir jetzt besser?“ erkundigt sich Marco mitfühlend, während Rachel langsam die Tasse mit dem erwärmten Blut absetzt. Sie nickt, immer noch fassungslos über das, was eben geschehen ist.
„Du hattest eine Verbindung zu Damian“, stellt Alexander mit verschränkten Armen und ernster Miene fest.
„Dann wird er gefoltert“, flüstert Rachel entsetzt.
„Was genau hast Du in Deinem Traum gesehen?“, fordert sie Sam mitfühlend auf und setzt sich zu ihr auf das Sofa im Salon. Rachel starrt in ihre Tasse und dann auf die bereits abklingende Rötung an ihren Handgelenken.
„Da war ein Raum…“, beginnt sie zögernd. „Vorhänge, überall Vorhänge.“ Rachel schließt die Augen und obwohl sie sich davor fürchtet diese schrecklichen Bilder wieder aufleben zu lassen, weiß sie auch, wie wichtig es ist um Damian zu helfen. „Damian. Ich blicke an ihm herab. Er ist…“, sie zögert und schluckt den Klumpen, der in ihrem Hals zu stecken scheint hinunter, „nackt und gefesselt. Da ist Blut, viel Blut auf seinem Körper und die Striemen, aufgeplatzt und geschwollen…, Schmerzen…Angst…“ Sie bricht ab, denn zu unerträglich sind die Bilder, die sie wiedererweckt hat. „Ich muss zu ihm! Ich muss sofort zu ihm!“, ruft sie aufgebracht aus.
„Dieser Kerl, der gestern hier herumgeschnüffelt hat, den Du wiedererkannt hast, ich habe in seinen Gedanken einen Namen lesen können: Aman. Sagt Dir das etwas?“, fragt Alexander sie.
„Ja! Ja, natürlich. Warum hast Du mir das nicht schon viel früher gesagt? Aman ist Damians Feind. Er trachtet danach Damian zu töten.“ Die männlichen Vampire schauen einander besorgt und überaus ernst an.
„Es waren Amans Männer, die Euch in Kairo überfallen haben“, wirft Luca erklärend ein und erntet einen fassungslosen Blick von Rachel.
„Wo ist dieser Aman jetzt?“, will Alex ungeduldig wissen.
„Ich weiß nicht.“ Rachel schüttelt nachdenklich den Kopf.
„Wir waren bei ihm, auf einem Beduinenfest in der Wüste.“ Plötzlich stockt Rachel der Atem und sie reißt ihre Augen weit auf.
„Ich weiß, wo Damian ist“, bricht es aus ihr heraus.
„Der Raum aus meinem Traum, das war ein Zelt. Damian ist in Ägypten.“ Im Salon ist es
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