Damian
ist ihr wahrlich nicht unbekannt. Als sie aufschaut blickt sie in Damians düsteres Gesicht.
„Verdammt Rachel, was hast Du Dir nur dabei gedacht?“, knurrt er sie vorwurfsvoll an und sein Blick hält sie gefangen.
„Der Kerl hätte Dich töten können. Du musst Dich wehren! Du bist stärker als die Sterblichen!“ Rachel reißt sich wutschnaubend von ihm los.
„Entschuldige bitte, aber ich war etwas in Panik geraten, als ich das Messer an meiner Kehle hatte. Da fiel es mir etwas schwer einen klaren Gedanken zu fassen“, faucht sie ihn an. Damian tritt aus den Schatten der Bäume hervor und als sie ihn sieht, in Jeans, T-shirt und dunkler Lederjacke, kann sie nicht verhindern, dass ihr dummes Herz einen Takt zulegt. Er sieht sie ernst an und sagt kein Wort. Sie beobachtet jedoch, wie seine Nasenflügel minimal vibrieren und jetzt spürt sie auch das Brennen an ihrem Hals.
„Du blutest!“, stellt Damian mit rauer Stimme fest. Rachel tastet nach der Verletzung aber Damian ist schneller und packt erneut grob ihre Hand. Er steht ihr nun nah gegenüber und seine Augen werden von Sekunde zu Sekunde dunkler und das weiße darin beginnt sich rot zu verfärben.
„Lass das! Hast Du heute nicht schon genug frisches Blut gehabt?“, zischt sie ihm provozierend zu und versucht sich von ihm loszureißen. Er entlässt sie schließlich und Rachel taumelt ein paar Schritte von ihm weg.
„Es war nicht das, was Du denkst. Ich musste mich stärken“, versucht er sich zu erklären und seine Stimme klingt ungewohnt müde.
„Was glaubst Du denn, was ich denke? Ein Glück, kannst Du meine Gedanken nicht lesen, denn sie sind nicht sehr freundlich“, wirft sie ihm zu und starrt ihn angriffslustig an.
„Ich denke, ich kann mich glücklich schätzen, dass Du Dich dazu herablässt, mal wieder ein paar Worte mit mir zu wechseln“, giftet sie ihn an.
„Es ging mir nicht gut. Ich konnte Dich nicht sehen“, antwortet er leise, aber für Rachel klingt es wie ein lahme Ausrede. Sie spürt wie ihr Blut beginnt zu kochen.
„Wie war sie denn? War ihr Blut gut? Hat es Dir geschmeckt? Hast Du Deine Befriedigung erhalten?“, redet sie weiter auf ihn ein.
„Es war nichts weiter. Sie gab mir nur, was ich brauchte“, kontert er genervt.
„Und warum kann ich Dir nicht geben, was Du brauchst?“ Kaum sind diese Worte über Rachels Lippen, bereut sie auch schon sie gesagt zu haben.
„Hattice ist mir seit geraumer Zeit zu Diensten. Sie bedeutet mir aber nichts.“
„Und was genau bedeutet Dir noch etwas?“, greift Rachel seine Worte auf und stemmt die Hände wutschnaubend in die Hüften.
„Wenn ich sagen würde, Du bedeutest mir noch etwas, dann würdest Du es ja doch nicht glauben“, antwortet er wütend.
„Ja, das stimmt, ich würde Dir nicht glauben, denn Du hast mich belogen und betrogen. Solchen Menschen glaubt man nicht“, hält sie ihm wütend vor. Für den Bruchteil einer Sekunde legt sich ein Schatten über Damians Gesicht und er wirkt so unglaublich verletzlich. Seine Augen tasten die ihren fragend ab.
„Was hat Dir Luca erzählt?“, fragt er lauernd. „Die Wahrheit“, zischt sie zurück. Seine Maske fällt, sie sieht, wie seine Augen matt und seine Lippen zu schmalen Linien werden.
„Verdammt, Damian, warum redest Du nicht mit mir? Hast Du so wenig Vertrauen zu mir? Vielleicht kann ich Dir helfen…“ Weiter kommt sie nicht, denn Damian hat die Fäuste geballt und brüllt sie an:
„Was, Rachel? Was willst Du wissen? Willst Du wissen, wie es war von ihr gefickt zu werden? Willst Du wissen, wie es sich angefühlt hat hilflos zuzusehen, wie sie mich missbraucht und demütigt? Willst Du, dass ich Dir genau beschreibe, wie es sich anfühlt manipuliert zu werden, wenn der eigene Körper einem nicht mehr gehorcht? Wie es sich angefühlt hat von ihr vergewaltigt zu werden? Willst Du das wirklich wissen?“ Rachel stolpert nach hinten, während er ihr seine Worte entgegen schleudert. So aufgebracht hat sie ihn noch nie erlebt. Er explodiert, wie bei einem Vulkan scheint plötzlich alles aus ihm heraus zu brechen. Sie fürchtet sich plötzlich vor ihm und sie hat Angst davor noch mehr zu hören. Er bellt ihr all seine Wut und Verzweiflung entgegen und sie ist wie gelähmt. Mit weit aufgerissenen Augen starrt sie ihn fassungslos und erschrocken an, während er sie zornig anfunkelt. Jetzt setzt er einen Fuß vor den anderen, geht wie ein unbarmherziger Jäger auf sie zu. Alles an ihm ist angespannt, pure
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