Damian
Natürlich hat sie nicht vergessen, wie abweisend und kalt er in den letzten Tagen zu ihr war und wie sehr er sie mit seinen kalten Worten verletzt hat. Und dennoch, da gibt es etwas zwischen ihnen, das Rachel schlicht gesagt um den Verstand bringt. Es fühlt sich so an, als würden ihre Hormone verrückt spielen.
„Komm, wir werden mit einer ganz einfachen Übung beginnen“, fordert er sie geduldig auf. Sie streift ihre Flip Flops ab und geht zu ihm auf die Matte. Sie ist nicht unbedingt die Sportlichste und hofft ihr Manko fällt ihm, der die Figur eines Athleten hat, nicht weiter auf.
„Hier, stell Dich hierher“, ordnet er an. „Stell Dir vor, es ist dunkel und jemand will Dich von hinten angreifen. Was tust Du dann?“, will er wissen und schaut sie eindringlich an.
„Ich schreie?“, bringt Rachel verlegen zustande. Um Damians Mundwinkel kräuselt sich ein amüsiertes Lächeln.
„Das vielleicht auch, aber Du bist eigentlich hier um Dich selbst zu verteidigen. Also, schließ die Augen.“ Rachel tut wie ihr befohlen und wartet. Plötzlich packt Damian sie von hinten und legt ihr die Hand auf den Mund. Mit der anderen greift er um ihren Oberkörper und verhindert so, dass sie ihre Arme zur Gegenwehr nutzen kann. Rachel erschreckt sich so sehr, dass sie panisch die Augen aufreißt und das nächste, was sie instinktiv tut, ist, sie beißt in seine Hand.
„Autsch, verdammt!“, schreit Damian auf und gibt sie frei.
„Oh, mein Gott, das tut mir leid. Ich war nur so erschrocken und ich habe gedacht, also, das wäre eben meine Art mich zu wehren“, stammelt sie verlegen. Damian hält sich die Hand mit dem blutenden Biss an den Mund und sieht, wie Rachels Augen immer größer werden und sich langsam das Weiße darin blutrot färbt. Sie reagiert auf den Geruch seines Blutes. Schon spürt Rachel, wie ihre Fänge sich schmerzhaft verlängern. Damians Blut riecht so köstlich, fast unwiderstehlich.
„Rachel?“, ruft Damian sie und sein Blick bleibt fest auf sie gerichtet. Er hat ihr noch so viel beizubringen. Sie ist ein so unerfahrener Vampir. Sie muss noch so viel lernen. Die Wunde in seiner Hand schließt sich bereits und Rachel wird scheinbar abrupt aus ihrer Trance gerissen und findet sich in der Realität wieder. „
Was? Was ist geschehen?“, fragt sie erstaunt und ein wenig verängstigt.
„Du hast mein Blut gerochen“, erklärt er ihr und sieht, wie sie verlegen den Kopf senkt. Er geht zu ihr und legt einen Zeigefinger unter ihr Kinn um ihren Kopf anzuheben. Sie sieht zu ihm auf und in ihren Augen erkennt er so etwas wie Scham.
„Es ist okay! Es würde mich wundern, wenn Du es nicht wolltest. Mein Blut fließt in Deinem Körper und Du wirst von mir angezogen. So ist das, wenn man…“, er zögert kurz, „miteinander verbunden ist.“ Rachel schaut ihn fragend an.
„Aber ich muss es doch kontrollieren können.“
„Du wirst lernen es zu kontrollieren. Aber jetzt müssen wir Dir erst einmal beibringen Dich zu verteidigen.“ Er schenkt ihr einen flüchtigen Kuss auf den Mund, der sie sofort innerlich in Flammen versetzt.
Damian erklärt ihr, was er als nächstes mit ihr üben möchte und stellt sich erneut hinter sie. Sanft legt er seine Hände auf ihre Hüfte, was sie sofort dazu bringt, los zu kichern. Damian verdreht die Augen.
„Du bist nicht mit dem nötigen Ernst bei der Sache“, tadelt er sie. Rachel macht ein ernstes Gesicht und nickt ihm entschlossen zu. Diesmal will sie die Übung nicht vermasseln. Erneut steht Damian hinter ihr und legt wieder seine Hände auf ihre Hüften. Rachel beißt sich angestrengt auf die Lippen, aber so sehr sie sich auch bemüht, sie kann sich nicht beherrschen und kichert wieder los, diesmal ist es fast ein Lachanfall. Damian verschränkt die Arme vor der Brust und sieht sie streng an, bis sie sich wieder gefangen hat und sie von neuem beginnen können.
„Entschuldige“, murmelt Rachel verlegen und stellt sich von selbst wieder vor ihn. Als er erneut die Hände hebt um sie auf Rachels Hüfte zu legen, prustet sie erneut los, bevor er sie überhaupt berührt. Ratlos fährt er sich durch die Haare und geht auf der Matte auf und ab während Rachel vor Lachen die Tränen in die Augen steigen. Schließlich hat sie sich wieder beruhigt und steht mit beherrschter Miene vor ihm. Schuldbewusst knabbert sie auf ihrer Unterlippe, während Damian sie streng betrachtet.
„Lass das!“, knurrt er sie an. Fragend blickt sie in sein Gesicht. „Das mit
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