Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
Vom Netzwerk:
verantworten muss und wessen nicht. Ich habe alles versucht, mich ihr zu widersetzen und sogar versucht sie mental zu bezwingen. Aber sie war stärker! Sie fesselte mich, trank mein Blut, schwächte mich. Sie wusste genau was sie tat und wie sie das bekommt, was sie will. Sie kontrollierte alles. Sie spritzte mir einen Drogencocktail, um mich zum einen bei Bewusstsein zu lassen, damit ich auch ja nicht verpasste, wie sie mich demütigte und zum anderen, damit mein Körper weiter funktionierte, so wie sie es brauchte. Sie ließ mich dadurch bewegungslos und starr alles miterleben. Sie lachte über meine Hilflosigkeit und genoss es meinen Willen zu brechen. Und dann, wenn mein Körper mal nicht so funktionierte, wie sie es wollte, dann  peitschte sie mich aus. Und als sie hörte, dass ihre Gefolgsleute von Alexander gefangen und vernichtet wurden, setzte sie mich der Sonne aus.“
    Rachels Herz schlägt ihr bis zu den Ohren und sie starrt ihm entsetzt in die zornig funkelnden, dunklen Augen.
    „Ich muss mir wahrlich keine Vorwürfe machen, ich hätte nicht alles getan, um zu verhindern, dass sie sich ein Kind von mir stielt.“
    Rachel schluckt den Klumpen, der in ihrem Hals steckt hinunter und nickt Damian bestätigend zu. Damian aber lässt sie nicht los, hält sie immer noch fest an den Schultern doch sein Griff wird etwas lockerer. Sein Blick verlässt  ihre Augen und wandert zu ihrem Mund.
    „Es wird nie wieder so sein wie früher“, flüstert er mit belegter Stimme und nähert sich ihren Lippen.
    „Aber wir dürfen nicht zulassen, dass sie sich zwischen uns stellt, Rachel.“ Rachel schließt ihre Augen, erwartet seinen Kuss. Sie spürt seinen Atem an ihrer Wange und dann die sachte Berührung ihrer Lippen. Es ist ein so vertrautes und doch vollkommen anderes Gefühl. Es ist nicht mehr so wie früher, er hat recht. Während er sie kostet und sie ihn schmeckt, zeigen sich Bilder vor ihrem inneren Auge. Leylha, wie sie an seiner offenen Vene saugt, sich lachend auf ihm befriedigt, wie sie ihn schlägt, ihn anspuckt, ihn fesselt und auspeitscht. Sie sieht alles während dieses Kusses. Alles! Auch wenn sie sich dagegen wehrt, versucht sich aus Damians Griff zu lösen, so lässt er es doch nicht zu. Er will, dass sie versteht, und alles erlebt, was er erdulden musste, alles, ohne Ausnahme! Als er sie endlich freigibt, zittert Rachels am ganzen Körper und starrt ihn aus weit aufgerissenen Augen an.
    „Es tut mir leid, aber ich hatte keine andere Wahl“, gibt er zu und meint damit, sie an dem, was er erlebt hat, teilnehmen zu lassen. Rachel kann zunächst kaum klar denken. Der Kuss und die Bilder beschäftigen sie immer noch, während sie vor ihm kniet und er sie abwartend beobachtet. Plötzlich wird ihr schlecht. Sie muss sich übergeben. Schnell springt sie aus dem Bett und rennt in sein Bad um sich auch sogleich vor der Toilette auf den Boden zu werfen und sich in das Porzellan zu erbrechen. Immer und immer wieder würgt sie, bis nichts weiter als gelber Schleim in der Schüssel landet. Sie ist erschöpft und Schweiß hat sich auf ihrer Stirn gebildet. Das war einfach alles zu viel für sie. Die letzten Tage, die Sorge um Damian, wie sie ihn endlich fand, das viele Blut, das er sich von ihr nahm, die Angst davor, von ihm zurückgewiesen zu werden, sein ablehnendes Verhalten, der Anblick, wie er von der jungen Frau fraß, der Überfall in Luxor und nun, seine grausamen Erlebnisse in Bildern mitzuerleben…, das alles liegt plötzlich schwer auf ihren Schultern. So schwer, dass es sie fast in die Knie zwingt. Sie ist müde, so unglaublich müde und erschöpft.
    „Komm“, fordert Damian sie auf und hilft ihr wieder auf die Beine zu kommen. Sie lehnt sich gegen das Waschbecken spült sich den Mund mit Wasser aus. Während Damian ihr ein Handtuch reicht, treffen sich ihre Blicke in dem großen Spiegel über dem Waschtisch. Dunkelbraune Augen starren in türkisfarbene.
    „Wie soll es nun weitergehen?“, flüstert sie ihm im Spiegel zu. Damian streicht ihr mit einer liebevollen Geste die Haare aus der Stirn.
    „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht“, gibt er unumwunden zu. Er betrachtet seine Rachel im Spiegel und ein warmes Gefühl breitet sich in seinem Inneren aus. Sie sieht müde aus, hat Schatten unter den Augen. Und er?  Sein Körper braucht immer noch Erholung, auch er fühlt sich immer noch nicht wieder vollkommen hergestellt.
    „Ich möchte, dass Du heute Nacht bei mir bleibst“, gesteht er ihr

Weitere Kostenlose Bücher