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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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für einen sehr gewissenhaften und verlässlichen Mann gehalten“, erwidert Damian mit zusammengezogenen Augenbrauen.
    „Ich denke, ich sollte zur amerikanischen Botschaft gehen“, überlegt Rachel laut und setzt erneut die Tasse an ihre Lippen.  
    „Die werden nicht viel ausrichten können“, stellt Damian schlicht fest und bestätigt eigentlich nur, was Rachel schon befürchtet hat.
    „Ich werde einige Telefonate tätigen und Bekannte in Kairo darum bitten nach dem Verbleib des Professors zu  forschen. Ich bin mir sicher, wir werden heute noch erfahren, in welchem Hotel er abgestiegen ist.“ Rachel nickt, ist aber trotzdem mit seiner Antwort nicht zufrieden.
    „Vielleicht ist er zu Gast bei seinem Bekannten. Dann können Deine Freunde lange suchen“, stellt sie entmutigt fest.
    „Wir werden ihn finden. Ich verspreche es Dir“, versucht Damian Rachel zu trösten. Wenn er nur wüsste, mit wem der Professor in Kairo eine so wichtige Verabredung hat.
    „Hat Rubins denn einen Namen erwähnt oder irgendeinen Hinweis gegeben, wen er in Kairo trifft?“  Rachel schüttelt den Kopf.
    „Nein.“ Sie kaut nachdenklich auf ihrer Unterlippe und schaut aus dem Fenster.
    „Er sagte, es wäre ein Kollege, der im Museum für Altertum zu tun hätte“, erinnert sie sich. Damian blickt sie ernst und zugleich nachdenklich an. Mit wem aus dem Museum könnte er sich treffen? Verdammt! Damian hat plötzlich ein sehr ungutes Gefühl.
    „Wir werden auch nach Kairo fliegen. Gleich morgen früh. Dann können wir dort nach dem Professor suchen.“ Rachel sieht Damian erstaunt an.
    „Wir müssen sowieso nach Kairo, um die restlichen Artefakte zu fotografieren“, erklärt er ihr.
    „Der Rest Deiner Sammlung befindet sich in Kairo?“
    „Ja. Hat Dir der Professor nicht gesagt, dass der Schmuck in einem Bankschließfach in Kairo liegt?“ Rachel schüttelt verwundert den Kopf. Wieder etwas, das Rubins offensichtlich mit Absicht verschwiegen hat. Er hat kein Wort darüber verloren, dass sie nach Kairo wollen und von Schmuckstücken war erst recht nie die Rede. So langsam steigt ihre Verwunderung über das Handeln ihres alten Freundes und auch so etwas wie Verärgerung und Enttäuschung nagen in ihr. Warum vertraut der Professor ihr nicht? War das alles von Anfang an geplant? Warum hat er sie nicht eingeweiht? In Rachels Kopf wirbeln die Gedanken und Überlegungen wild durcheinander. Inzwischen hat sich die Luft draußen verdunkelt und eine unnatürliche hellgelbe Färbung angenommen. Um das Haus herum hört man das Heulen und Pfeife des Sturmes. Man kann kaum einen Meter in den Garten hinaus blicken. Eine unheimliche Atmosphäre legt sich über das Haus. Bedrückend und angsteinflößend.
    „Damian“, flüstert Rachel nach einer Weile, „ich habe Angst, ihm ist etwas zugestoßen.“ Damian steht auf, geht zu ihr, nimmt sanft ihre Hand und zieht Rachel zu sich heran. Sacht nimmt er sie in seine Arme und haucht zärtlich einen Kuss auf ihre Stirn.
    „Das darfst Du nicht sagen. Es wird alles gut.“ Sie schmiegt sich an ihn, legt wie selbstverständlich ihren Kopf gegen seine starke Brust. Wie schön wäre es, wenn sie ihm glauben könnte, aber eine innere Stimme sagt ihr, dass es in Kairo kein Happy End geben wird.
     
    Im Gewölbe unter dem Haus ist es kühl. Rachel hat ihre Fotoausrüstung aus ihrem Zimmer geholt und ist dabei ein anderes Objektiv auf ihre Kamera zu schrauben und die Blende und Belichtungszeit einzustellen. In ihrem Zimmer hat sie natürlich einen Blick hinaus auf ihre Terrasse geworfen. Sie konnte kaum die Blumenkübel erkennen. Der Sandsturm zerrte an den Fenstern und heulte um die Ecken des Hauses. Wie ein gelber Nebel legt der Sahara Sand sich über das Land. Hier unten herrscht im Gegensatz zum Heulen und Pfeifen oben, eine angenehme Ruhe.
    „Wolltest Du schon immer Fotografin werden?“, erkundigt sich Damian, während er interessiert zusieht, wie sie ihre Kamera einstellt. Ohne aufzublicken erwidert sie:
    „Ja. Ich fand Bilder, Fotos immer interessanter als zum Beispiel Filme. Fotos sind eine Momentaufnahme. Sie fangen in weniger als einer Sekunde eine Situation ein. Und oftmals erzählt dann diese Winzigkeit eines Momentes eine Geschichte. Ja, neben Ägypten war die Fotografie schon immer etwas, dass mich in seinen Bann gezogen hat.“ Sie ist fertig mit ihren Arbeiten an dem technischen Gerät und sieht Damian erwartungsvoll aus ihren großen Augen an. Ihr Gesicht ist ernst, als sie

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