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Damon Knights Collection 2

Damon Knights Collection 2

Titel: Damon Knights Collection 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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selbst zu schützen? Denk an sie alle, die diesen Revolver fühlen, die das fühlen, was du gefühlt hast, als du ihn in die Hand genommen, ihn betrachtet hast …«
    »Seit wann nimmst du dauernd auf?« fragte sie. John spürte, wie es ihm kalt über den Rücken lief. Er wußte, was der Miniatursender ausstrahlte, kannte die aufwallenden Gefühle, die sie empfand. Nur eine Spur davon zeigte sich auf ihrem glatten Gesicht, aber die in ihrem Innern wütende Qual wurde getreulich aufgenommen. Ihre ruhige Stimme und ihr ruhiger Körper waren Lügen; die Aufzeichnungen logen nie.
    Herb spürte es auch. Er stellte sein Glas hin, trat zu ihr, kniete sich neben dem Sessel hin und nahm ihre Hand in seine beiden Hände. »Anne, sei mir bitte nicht böse. Ich hatte neues Material verzweifelt nötig. Als Johnny mit diesem letzten Trick erschien, und als wir wußten, daß wir vierundzwanzig Stunden aufnehmen konnten, mußten wir es ausprobieren, und es hätte keinen Sinn gehabt, wenn du Bescheid gewußt hättest. So kann man nichts testen. Du wußtest, daß wir den Sender eingebaut haben …«
    »Seit wann?«
    »Seit einem knappen Monat.«
    »Und Stuart? Er ist einer deiner Leute? Er sendet auch? Du hast ihn engagiert, … um mich zu lieben? Stimmt das?«
    Herb nickte. Sie riß ihre Hand los und wandte das Gesicht ab. Er stand auf und ging zum Fenster. »Aber was macht es denn für einen Unterschied?« rief er. »Wenn ich euch auf einer Party miteinander bekannt gemacht hätte, hättest du dir nichts dabei gedacht. Was ist denn der Unterschied, daß ich es auf diese Art getan habe? Ich wußte, daß ihr euch gern haben würdet. Er ist brillant wie du, mag die gleichen Dinge wie du. Stammt aus einer armen Familie, wie du … Alles sprach dafür, daß ihr gut miteinander auskommen würdet.«
    »O ja«, sagte sie fast geistesabwesend. »Wir kommen gut miteinander aus.« Sie griff sich ins Haar, und ihre Finger tasteten nach den Narben.
    »Sie sind schon alle verheilt«, sagte John. Sie sah ihn an, als hätte sie seine Anwesenheit vergessen.
    »Ich werde schon einen Chirurgen finden«, sagte sie und stand, die weißen Finger um ihr Glas gekrallt, auf. »Einen Gehirnchirurgen …«
    »Es war eine neue Prozedur«, sagte John langsam. »Es wäre gefährlich, sie herauszuoperieren.«
    Sie sah ihn lange an. »Gefährlich?«
    Er nickte.
    » Du könntest sie herausnehmen.«
    Er erinnerte sich, wie er zu Beginn ihre Angst vor den Elektroden und Drähten beschwichtigt hatte. Sie hatte die Angst eines Kindes vor dem Unbekannten und Unkenntlichen. Immer wieder hatte er bewiesen, daß sie ihm vertrauen konnte, daß er sie nicht anlog. Er hatte sie damals nicht belogen. In ihren Augen lag nun dasselbe Vertrauen, derselbe Glauben. Sie würde ihm glauben. Sie würde, ohne eine weitere Frage zu stellen, das glauben, was er sagte. Herb hatte ihn als Eiszapfen bezeichnet, aber das war falsch. Ein Eiszapfen wäre in ihrem Feuer geschmolzen. Eher ein Stalaktit, von Jahrhunderten der Zivilisation geformt, Schicht um Schicht, bis er vergessen hatte, wie man sich beugt, wie man sich von den Regungen befreit, die er irgendwo in seinem hohlen, starren Innern verspürte. Sie hatte es versucht und sich, frustriert, von ihm abgewandt, gekränkt, aber dennoch außerstande, einem Menschen später nicht zu vertrauen, den sie einmal geliebt hatte. Jetzt wartete sie. Er konnte sie freilassen und wieder verlieren, diesmal unwiderruflich. Oder er konnte sie halten, solange sie lebte.
    Angst und jenes Vertrauen, das er ihr eingeflößt hatte, verdunkelten ihre schönen grauen Augen. Langsam schüttelte er den Kopf.
    »Ich kann es nicht«, sagte er. »Keiner kann es.«
    »Ich verstehe«, murmelte sie, und Schwärze füllte ihre Augen. »Ich würde sterben, nicht wahr? Dann hättest du eine herrliche Serie, nicht wahr, Herb?« Sie wirbelte herum, weg von John. »Natürlich müßtest du die Handlung fälschen, aber das kannst du ja so gut. Ein Unfall, dringende Gehirnoperation, alles, was ich empfinde, wird den armseligen kleinen Nieten ausgestrahlt, die nie einer Gehirnoperation unterzogen werden. Wirklich ganz ausgezeichnet«, sagte sie bewundernd. Ihre Augen wurden schwarz. »Tatsächlich wirst du, was ich fortan tue, verwenden, nicht wahr? Wenn ich dich umbringe, wird das einfach Material für deine Redakteure sein. Gerichtsverhandlung, Gefängnis, höchst dramatisch … Wenn ich mich andererseits umbringe …«
    John fröstelte; ein kaltes hartes Gewicht schien ihn

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