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Damon Knights Collection 2

Damon Knights Collection 2

Titel: Damon Knights Collection 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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ich wäre ein Teufel.«
    Sie überquerten die Lichtung. Bo Bo kam ihnen aus der Höhle entgegen.
    »Ihr habt keine Früchte mitgebracht«, sagte er in Worten, die, wie Kinross wußte, nicht seine eigenen waren. »Geht fort und kehrt mit Früchten zurück.«
    »Okay, Krüger«, sagte Kinross. »So viel werde ich für dich tun.«
     
    Tage verstrichen. Kinross kamen sie endlos vor, aber dennoch merkwürdig bar jeglicher erinnerlichen Beschäftigung. Er und Garcia versuchten, die Zeit mit Kieseln aus dem Bach zu markieren, aber nachts verschwanden die Kiesel. Ebenso die Bananenschalen und Papaya-Hülsen. Das Land bewahrte keine Markierung. Die beiden Männer stritten sich darüber, was in den vergangenen Tagen passiert war, und schließlich sagte Kinross: »Es ist genau wie vorher, nur daß jetzt alles vorige Woche passiert ist.«
    »Dann ist mein Bart vorige Woche zwei Finger breit gewachsen«, sagte Garcia und strich sich durch das Blauschwarz. Kinross’ Bart war gekräuselt und rötlich und kinnlang.
    »Wie soll das enden?« fragte der Mexikaner einmal. »Sollen wir ewig in dieser zwei Quadratmeilen großen Welt herumlaufen?«
    »Ich nehme an, daß wir altern und sterben«, sagte Kinross.
    »Nicht einmal dessen bin ich sicher«, sagte Garcia. »Ich habe das Gefühl, jünger zu werden. Ich möchte ein Steak und eine Flasche Bier und eine Frau.«
    »Ich auch«, pflichtete Kinross ihm bei, »aber es ist immer noch besser als im Boot.«
    »Ja«, sagte Gracia sinnend. »Das muß man Krüger lassen, auch wenn er uns die ganze Sache eingebrockt hat.«
    »Ich glaube, daß Krüger wesentlich weniger glücklich ist als wir«, sagte Kinross.
    »Keiner ist glücklich, außer Kerbeck«, brummte Garcia.
    Sie sahen Kerbeck oft, wenn sie Früchte sammelten oder innerhalb der Grenze des kleinen Tales herumstreiften, um sich ihre Langeweile zu vertreiben. Der hünenhafte Schwede irrte wie ein Elementargeist durch das Land. Er trug die Überreste seiner Khakihose und seines Unterhemds, und sein gelbes Haar und sein roter Bart waren lang und zerzaust. Er schien Garcia und Kinross zu erkennen, antwortete aber auf ihre Worte nur mit Summlauten.
     
    Kinross hatte oft das Gefühl, daß die ungebrochene Schwärze der Nächte ihn am meisten bedrückte. Er wollte Sterne und einen Mond. Eines Nachts erwachte er unruhig und erblickte eine seltsame Konstellation von Sternen am Himmel. Er machte eine Bewegung, um Garcia zu wecken, aber der Schlaf übermannte ihn wieder, und er träumte, soweit er sich erinnern konnte, zum erstenmal in dieser Welt. Er war wieder auf der Felsspitze in der Wüste und sprach mit Krüger. Krüger hatte Fays Körper und war besorgt. »Etwas ist vorgefallen, Kinross«, sagte er. »Es gibt Sterne, und ich habe sie nicht geschaffen; ich konnte es nicht. Diese Welt ist plötzlich in großem Ausmaß belebt worden, und ich habe nicht alles in meiner Gewalt.«
    »Was kann ich daran ändern? Oder was geht es mich an?«
    »Es geht dich etwas an. Wir sind zusammen in dieser Welt, wie in einem Rettungsboot, Kinross. Und ich habe jetzt Angst. Es gibt hier eine fremde Gegenwart, vielleicht mehrere, die unsere Welt suchen. Möglicherweise sind sie uns feindlich gesinnt.«
    »Das bezweifle ich, wenn sie uns Sterne bringen«, sagte Kinross. »Wo sind sie denn?«
    »Ich weiß es nicht. Ich nehme an, daß sie außerhalb unseres Raumes herumstreifen und uns suchen. Ich möchte, daß du mit Garcia ausziehst und sie findest.«
    »Warum kannst du das nicht?«
    »Deine Vermutung war teilweise richtig, Kinross. Ich habe meine Grenzen und brauche Männer wie dich und Garcia. Ich bitte und befehle nicht. Vergiß nicht, wir sitzen immer noch im selben Boot.«
    »Ja. Okay, ich gehe. Aber wie …«
    »Zieh einfach los. Ich werde dich wieder durch die Rückkehrschranke hereinlassen.«
    Kinross schrak hoch. Die Sterne waren immer noch am Himmel, und ein zunehmender Mond hing jenseits des Bachs über dem Horizont. Garcia schnarchte in der Nähe.
    »Wach auf!« sagte Kinross und schüttelte ihn. Der Mexikaner schnaubte und setzte sich auf.
    »Madre de Dios!« stieß er hervor. »Sterne und ein Mond! Kinross, sind wir wieder …?«
    »Nein«, sagte Kinross. »Laß uns jagen gehen. Ich habe gerade mit Krüger gesprochen.«
    »Jagen? Mitten in der Nacht? Auf was denn?«
    »Vielleicht auf das, was die Sterne geschaffen hat. Woher soll ich das wissen? Komm, Garcia, mir jucken schon die Füße.«
    Kinross setzte sich in Marsch, sprang über den Bach und

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