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Damon Knights Collection 3

Damon Knights Collection 3

Titel: Damon Knights Collection 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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erinnern? Du hast natürlich angenommen, daß es ultraviolette Linien waren, die das Doppler-Verfahren sichtbar machte. Allerdings konntest du sie mit nichts im Ultravioletten identifizieren. Auch mir gelang das nicht. Ich habe zwei Stunden damit verplempert, mich selbst davon zu überzeugen.«
    Er machte drei Takte Pause.
    »Deshalb beschloß ich, da ich allein war, einem verrückten Einfall nachzugehen. Bill, weißt du, was das für Linien sind?«
    »Wie zum Teufel …«
    »Es sind jene großen ionisierten Kalziumlinien im Infrarot.«
    »Infrarot!«
    »Das Ding hat eine Geschwindigkeit von ungefähr 0,6c.«
    »Das würde ihm nicht so viel Rotverschiebung verleihen.«
    »Wer redet denn hier von Rotverschiebung. Das hier ist eine Violettverschiebung. Bill, das Ding kommt auf uns zu .«
    »Ach was!«
    »Wirklich!«
    »Mac, so leicht kann man das ganze Universum nicht auf den Kopf stellen. Es widerspricht doch allem, was wir wissen. Außerdem reichen drei Linien nicht aus. Man könnte eine Übereinstimmung feststellen … eine recht gute Übereinstimmung.«
    »Es tut mir leid, Bill, aber auch alles andere stimmt. Deine Linie bei 3929 ist 7699 Kalium … 4494 ist 8806 Magnesium …«
    »Mac, was bedeutet das?«
    »Nach der Geometrie der Situation würde ich sagen, es bedeutet, daß es in Richtung Draco ein Pünktchen im expansiven Universum gibt.«
    Es dauerte so lange, bis er wieder sprach, daß Bill schon glaubte, er habe aufgelegt.
    »Ich gebe dir nur eine Antwort, Bill. Was sie bedeutet, ist dein Problem.«
     
    Bill traf seine Gäste in verschiedenen Stufen der Entspannung an, als er in das Wohnzimmer zurückkehrte. Es fiel ihm schwer, seine Gedanken wieder auf Hillhurst zu richten.
    »Ich fürchte, es ist schon spät«, sagte Bernice. »Clem und ich müssen morgen früh aufstehen. Wir fahren nämlich nach Carmel.«
    »Ach, geht noch nicht«, protestierte Helen.
    »Es war ein reizender Abend«, sagte Dottie zu ihr. »Aber wirklich …«
    »Wartet noch eine Minute«, rief Jim, der aus dem Badezimmer kam. »Wir müssen erst noch dem Großinquisitor die Lösung sagen.«
    »Tu das nur«, kicherte Clem. »Bill würde doch noch die ganze Nacht daran herumrätseln.«
    Jim schüttelte mitleidig den Kopf. »Bill, alter Knabe, ich fürchte, das Spiel war gemein.«
    »Gemein?« Er hatte nur halb hingehört.
    »Weißt du«, fuhr Jim fort, »wenn das letzte Wort deiner Frage einsilbig war, antworteten wir alle nein. Wenn es zweisilbig war, ja. Und wenn es drei- oder noch mehr silbig war, vielleicht.« Er grinste. »Hast du es kapiert?«
    Es dauerte eine Weile.
    »Ich hätte also endlos Fragen stellen können«, sagte Bill langsam. »Und ihr hättet mir endlos Antworten geben können. Und ich wäre genauso klug gewesen wie zuvor.«
    »Ich fürchte, darauf läuft es hinaus«, sagte Jim. Er drückte seine Zigarre aus. »Na, Dottie, hol deinen kostbaren Nerz …«
    Bill begleitete seine Gäste zur Tür, unterzog sich pflichtschuldig dem Ritual des Abschieds und winkte, als sie die Auffahrt hinabrollten.
    Als er ins Wohnzimmer zurückkehrte, starrte Helen lustlos die Reste der Hors d’oevres und die vollen Aschenbecher an. »Es hat wohl keinen Sinn mehr, heute abend noch aufzuräumen.« Sie warf Bill, der am Nordfenster stand, einen Blick zu. »Was ist denn los? Kommst du nicht mit ins Bett?«
    »Ich glaube, ich bleibe noch eine Weile hier unten«, sagte er zu ihr.
    »Ich kann mir gut vorstellen, daß du darauf brennst, deinen rothaarigen Engel wiederzusehen.«
    »Vielleicht tue ich das.«
    Helen blieb am Fuße der Treppe stehen. »Du warst heute abend nicht gerade brillant, wie?« sagte sie. »Was war denn los?«
    »Vermutlich Müdigkeit.«
    »Wer hat eigentlich angerufen?«
    »MacCready.«
    »Was hat er gewollt?«
    »Och … nichts Besonderes.«
    »Nichts Besonderes! Wenn er dich nach Mitternacht anruft!«
    »Es ging um ein Pünktchen im Draco.«
    »Ein Pünktchen …«
    »Das Objekt steuert auf die Erde zu. Alles andere stiebt davon. Nicht so das Pünktchen im Draco draußen im Weltall.«
    »Das auf die Erde zusteuert! Sehr schnell?«
    Bill zuckte die Achseln. »Mit einer Geschwindigkeit von ungefähr sechs Zehntel c – hunderttausend Meilen in der Sekunde.«
    »Meinst du damit, daß es uns trifft?«
    »Ich fürchte, nein. Weißt du, es ist noch ein ganzes Stück entfernt.«
    »Wie weit?«
    »Ach, zum Teufel, ich weiß es nicht«, sagte er ungehalten. »Vielleicht eine Milliarde Lichtjahre.«
    »Also du brauchst doch deswegen

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