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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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herum und lege auf der Ostseite an. Könnt ihr springen?«
    Die Mangroven raschelten, und Schatten bewegten sich, als die Männer durch die Blätterwand brachen. »Springen geht nicht«, sagte Dan. »Du musst näher heran.«
    Er hatte etwas auf dem Arm. »Kannst du das nicht ins Boot werfen?«, fragte sie.
    Erst als sie das Heck des Speedbootes erreicht hatte, konnte sie die beiden richtig sehen. Max dirigierte sie um das Boot herum.
    Dan hielt einen leblosen, nackten Frauenkörper auf den Armen.
    Max sprang auf den Bug und streckte sich Dan entgegen, um ihm die Frau abzunehmen.
    »Los, Maggie!« Dan machte einen Satz ins Boot, während Max die Frau am Vordeck ablegte. »Gib Stoff!«
    Als sie den Gashebel vorschob, krachte ein ohrenbetäubender Schuss über das Wasser.
    Dan stieß Maggie zu Boden, und Max übernahm das Steuer.
    »Bleib unter mir«, ordnete Dan an, zog seine Waffe und zielte. Er wusste, dass er denjenigen nicht treffen konnte, der von dem Fenster aus schoss. Schon zischte eine weitere Kugel knapp über sie hinweg.
    Dan hielt Maggie am Boden, während Max das Boot aus der Gefahrenzone brachte. Eine Minute später waren sie außer Schussweite.
    »Wer ist das?«, fragte Maggie aus ihrer geduckten Stellung.
    »Ich glaube, du kanntest sie als Lourdes.«
    »Lola? Sie war –«
    »In einer der Kisten. Halb tot. Gib Gas, Max!«
    Dan richtete sich erst auf, als sie fast einen Kilometer weit vom Haus entfernt waren und sich am Steg nichts mehr bewegte. Sofort kroch Maggie zu der leblosen Frau, die am Bug lag.
    »Lourdes?«
    Da sie außer Gefahr waren, ließ Dan sie gewähren und folgte ihr zum Bug. Dann zog er sein Sweatshirt aus und legte es auf die Frau. Max, der am Steuer stand, kam ebenfalls hinzu und schlüpfte aus seinem Sweater.
    »Oh mein Gott, seht euch ihr Gesicht an.«
    Lola trug Schnittwunden am ganzen Körper. Schorfige Spuren zogen sich über ihre Wangen, ihre Brüste, ihren Oberkörper und die Schenkel. Sie waren nicht tief genug, um starken Blutverlust zu verursachen, würden aber hässliche Narben hinterlassen. Lolas Lider flatterten, dann sank ihr Kopf zu einer Seite. Sie stand unter Schock und zuckte am ganzen Körper.
    Maggie wickelte sie in die Sweatshirts der Männer ein und schmiegte sich dichter an sie, während Max in die offene Bucht einfuhr und beschleunigte.
    »Sollen wir sie in ein Krankenhaus bringen?«, fragte Maggie.
    »Nein.« Lola bewegte langsam den Kopf hin und her, offensichtlich bemüht, die Ohnmacht abzuschütteln. »Nicht ins Krankenhaus.«
    Maggie drückte sie an sich. »Du bist wach! Wer hat dir das angetan?«
    Lola öffnete die Augen und richtete ihren zitternden Blick auf Maggies Gesicht. »Mag …« Erneut wurde sie von Zucken erschüttert. »Ich weiß es nicht«, brachte sie heraus.
    Als das Boot über eine Welle brach, schlugen Lolas Zähne aufeinander und sie stöhnte.
    »Halte durch, Lola.« Maggie sah zu Dan hinüber. »Sie war in einer Kiste?«
    Er nickte und ließ prüfend den Blick über die Bucht hinter ihnen wandern.
    »Warum?«, fragte Maggie. »Warum sollte ihr jemand das antun?«
    »Der Glückskeks«, stöhnte Lola leise. »Er wollte den Spruch.«
    »Haben Sie ihn ihm gegeben?«, fragte Dan.
    »Ich habe ihm beschrieben, wo er ihn findet, aber der Zettel war nicht mehr da. Dann hat er mir … das angetan.« Ihre Stimme brach, und Dan sah, wie sie wieder Maggie ansah. »Wie schlimm ist es?«
    »Nicht schlimm«, versicherte Maggie und streichelte ihr beruhigend das Haar. »Wir bringen dich jetzt in ein Krankenhaus. Das
Mercy
ist ganz in der Nähe.«
    »Bitte nicht. Ich kann nicht. Bitte nur nach Hause.«
    »Zu Hause bist du nicht sicher«, wandte Maggie ein. »Kannst du den Mann beschreiben?«
    »Ja, ich glaube schon. Aber nicht jetzt.«
    Dan und Maggie wechselten einen Blick, und er sah das Mitgefühl in ihren Augen.
    »Habt ihr noch irgendetwas anderes in dem Schuppen gefunden?«, wollte Maggie wissen.
    Das war die zweite Sache, die ihm verdammt stank. »Werkzeug.«
    »Werkzeug?«
    »Eine Kiste voller Schraubenschlüssel, Hammer und Nägel, versandgerecht verpackt und schwer wie Stahl.« Was bedeutete, dass sie nicht hohl und voller Kokain sein konnten. Eines der Teile hatten sie überprüfen können, ehe sie sich aus dem Staub machen mussten.
    Lola hob mühsam den Kopf. »Wohin bringen Sie mich?«
    »Zu mir nach Hause«, sagte Max und legte sein Handy ans Ohr. »Ich werde den Arzt meiner Frau bitten, Sie durchzuchecken. Wenn er sagt, Sie müssen ins

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