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Dan

Dan

Titel: Dan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Krankenhaus, dann gehen Sie ins Krankenhaus.«
    Sie nickte kaum merklich und ließ sich in Maggies Schoß zurückfallen, wo sie liegen blieb, bis sie anlegten. Dan trug sie zum Haus hoch, wo Cori auf der Terrasse wartete. Sie führte sie in den Flügel des Anwesens, der sich an Waschraum und Küche anschloss. Hier wohnte die Haushälterin, wenn Cori und Max nicht da waren.
    Als sich der Arzt am Tor meldete, ging Cori kurz hinaus. Maggie half Lola unterdessen, sich einen Bademantel überzuziehen und aufs Bett zu legen. Dan blieb in der Tür stehen und überlegte, wie weit man Lola trauen konnte. Wahrscheinlich nicht weit.
    »Lola … Lourdes«, sagte Maggie und kniete sich an den Bettrand. »Weißt du noch, was auf deinem Zettel stand? Kannst du dich an Worte und Zahlen genau erinnern?«
    Lola nickte. »Natürlich.«
    »Ich muss die Daten haben.«
    Trotz ihres Schockzustands schien Lola plötzlich hellwach. »Gib mir zuerst deine.«
    Dan machte einen Schritt in das Zimmer. »Hören Sie.« Als er ihre Aufmerksamkeit hatte, neigte er sich näher zu ihr. »Ich weiß nicht, was Sie zu beweisen versuchen, oder ob Sie glauben, Sie könnten das Geld für sich behalten. Jedenfalls fehlt nicht mehr viel, und das FBI steht vor Ihrer Tür, Ms James. Falls Sie sich nicht an mich erinnern, mein Name war Michael Scott, und ich habe immer noch enge Verbindung zum Dienst.«
    Sie starrte ihn mit offenem Mund an.
    »Wenn Sie also Ihre Firma und Ihren guten Namen schützen wollen, sollten Sie uns alles sagen, was Sie wissen. Und dazu gehören nicht nur die Worte und Zahlen auf dem Zettel, sondern auch, wer den Zettel sonst noch haben wollte und warum, wie Sie in diesen Schuppen gelangt sind, und wer Sie dorthin gebracht hat. Ist das klar?«
    Hinter ihm klopfte Cori an die Tür, im Schlepptau einen kleinen Mann mit grau meliertem Haar, einem dicken Schnurrbart und dunklen, ernst dreinblickenden Augen.
    »Das ist Dr. Mahesh«, erklärte Cori. »Und das hier«, fügte sie hinzu und hielt Dan einen Umschlag entgegen, »hat ein Sicherheitsmann gerade für dich gebracht. Es wurde vor ein paar Minuten am Eingangstor abgelegt.«
    »Für mich?« Wer wusste, dass er hier war?
    Während der Arzt eintrat, ging Dan in den Flur hinaus und riss den Umschlag auf. Darin lagen Maggies und Quinns Pässe, eine Heiratsurkunde und ein kleines Goldkreuz an einem Kettchen. In einer Ecke des Umschlags klemmte ein Zettel aus einem chinesischen Glückskeks.
    Und dann war da noch Constantine Xenakis’ Visitenkarte, auf deren Rückseite in dicken, schwarzen Lettern stand:
    »Ich will ein Treffen mit Lucy Sharpe.«
    Was das die Gegenleistung, die er verlangte?
    »Entschuldigen Sie bitte, Doktor«, sagte Dan und ging in das Zimmer zurück. »Ich muss ihr noch eine Frage stellen.«
    Der Arzt trat zur Seite, und Dan baute sich vor Lola auf, um ihr das Goldkreuz vor das Gesicht zu halten.
    »Woher haben Sie das?« Sie griff danach, doch er zog es zurück.
    »Wo hatten Sie es denn?«
    »Versteckt, in einem Tresor. Dort, wo ich
diesen
Typ hingeschickt hatte.« Sie berührte eine ihrer Wunden.
    »Haben Sie dort den Glückskeks-Zettel aufbewahrt und all die Dinge, die Sie aus Maggies Haus gestohlen hatten?«
    Sie nickte.
    »Nennen Sie mir Zahlen und Worte.
Sofort
. Keine Ausflüchte mehr.«
    »Eine Freude vertreibt hundert Sorgen«, sagte sie leise. »Fünf, acht, neun, zwei.«
    Die Angabe stimmte perfekt mit seinem Zettel überein.
    Er reichte ihr das Kreuz und ging nach draußen. Das hieß noch lange nicht, dass er ihr oder dem griechischen Auftragskriminellen auch nur einen Deut weiter über den Weg traute.

16
    »Das ist genau mitten im Lake Maracaibo«, stellte Maggie mit Blick auf den riesigen Flachbildschirm fest und deutete auf das über zweihundert Kilometer lange und hundertzwanzig Kilometer breite venezolanische Binnenmeer. »Kannst du vielleicht ein bisschen näher ranzoomen?«
    Während Dan zoomte, meldete sein Handy summend eine SMS von Max.
    Lola schläft. Wir auch. Alles weitere morgen früh.
    »Da sind ja überall Wolken. Man kann überhaupt nichts erkennen«, sagte Maggie, und in ihrer Stimme klangen Frust und Erschöpfung durch.
    »Oben sind schon alle ins Bett gegangen, Maggie«, berichtete Dan und legte das Telefon weg. »Lola bleibt mindestens bis morgen hier, sie kann vielleicht ein wenig Licht in die Sache bringen.«
    Maggie wandte sich vom Monitor ab, dessen Schein von hinten durch ihre Locken fiel und sie in gedämpftes blaues Licht tauchte.

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