Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dancing Jax - 01 - Auftakt

Dancing Jax - 01 - Auftakt

Titel: Dancing Jax - 01 - Auftakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
Vom Netzwerk:
seitlich um das Anwesen herumführt. Am hinteren Ende verschwindet er um die Ecke, während wir warten – darauf, dass er irgendwie reinkommt und uns von innen die Haustür aufmacht. Und dann …«
    »Dann?«
    Trudy stiegen die Tränen in die Augen. »Dann hören wir jemanden schreien«, flüsterte sie. »Wir hören Geoff schreien. Und es hört nicht mehr auf. Es geht immer weiter. Er schreit und schreit und schreit. Wir rennen los, um ihn zu suchen – und da ist er dann, taumelt den Weg zurück, brüllt sich die Seele aus dem Leib und stinkt nach Moder und Nässe, als wäre er eben aus einem Grab gekrochen.«
    »Was ist passiert?«
    »So schnell wie nur möglich sind wir von da abgehauen, das ist passiert!«
    »Aber was war denn los? Was hat ihn so erschreckt?«
    Blinzelnd schüttelte Trudy den Kopf. »Das wissen wir nicht«, antwortete sie. »Geoff hat seither nicht mehr lange genug aufgehört zu schreien, um es jemandem zu erzählen. Dabei ist es nun schon fast sechs Monate her. Wir haben ihn sofort ins Krankenhaus gebracht und dort hat man ihn ruhiggestellt. Worauf er in diesem Haus auch gestoßen ist, es hat ihn um den Verstand gebracht. Seitdem ist er in einer geschlossenen Anstalt. Die Ärzte verstehen nicht, was er hat, und können ihm nicht helfen. Sie können ihn nur immer weiter mit Beruhigungsmitteln vollpumpen und ihn künstlich ernähren. Aber selbst wenn er sich erholen sollte, wird er nie wieder sprechen können. Das ganze Schreien hat seine Stimmbänder zerstört. Verstehst du – deshalb will ich nicht über Austerly Fellows reden. Irgendetwas lauert in diesem dreckigen Haus – und es hat Geoff das angetan.«
    »Was hat die Polizei denn dazu gesagt?«
    »Ich bin Immobilienmaklerin!«, zischte sie und nickte in Richtung des Büros hinter sich. »Wir brechen nicht in Häuser ein! Der Polizei haben wir nichts gesagt. Außerdem, was hätte ich denen erzählen sollen? Sie hätten mir ja doch nicht geglaubt. Aber sie hätten mich vielleicht noch mal dorthin mitgenommen – und keine zehn Pferde bringen mich noch mal dahin! Ich habe mir gründlich die Finger verbrannt – und meine Lektion gelernt.«
    »Also hat keiner nachgesehen, um es herauszufinden? Es gab keine Untersuchung?«
    »Was an diesem Ort haust, kann man nicht besiegen!«, beteuerte Trudy. »Nicht mit der Polizei. Dort gelten viel ältere, mächtigere Gesetze. Unsere Jungs in Uniform hätten keine Chance.«
    »Dann glaubst du also ganz fest, dass dort irgendwas Böses lebt?«
    »Oh, mit Sicherheit – ganz bestimmt.«
    Erleichtert seufzte Paul auf. Wenigstens hatte er jemanden gefunden, mit dem er reden konnte, jemand, der ihn nicht für bescheuert hielt.
    »Hast du gewusst, dass Austerly Fellows ein Buch geschrieben hat?«, fragte er gewichtig. »Ein Kinderbuch?«
    Trudy starrte ihn durch ihre dicken Brillengläser an. »Er hat was gemacht?«
    »Ein Kinderbuch geschrieben. Irgendein komischer Kerl hat es letzten Sonntag unten am Flohmarkt verkauft.«
    »Ein Kinderbuch?«, murmelte sie ungläubig. »Dieser gemeine Mensch, dieser Satanist, hat ein Kinderbuch geschrieben? Das kann ich nicht –«
    »Doch, ehrlich! An meiner Schule haben es schon ewig viele gelesen und es hat sie irgendwie verändert – hat sie verrückt gemacht oder Besitz von ihnen ergriffen. Es ist als … als würde es die Kontrolle übernehmen! Das eine, das ich hatte, wollte mich auch dazu zwingen, es zu lesen. Aber stattdessen hab ich’s verbrannt und dann ist dieses … dieses Ding aus den Flammen geschossen. Es war … eine Gestalt mit Hörnern. Sie ist in den Himmel geflogen. Aber außer mir hat sie keiner gesehen und keiner hört mir zu – dabei holt es sich immer mehr Kinder! Es wird jeden Tag schlimmer!«
    Die Frau betrachtete ihn mit einem Ausdruck kalten Entsetzens.
    »Du glaubst mir doch, oder?«, fragte Paul. »Ich sage die Wahrheit – jedes Wort ist wahr.«
    Unruhig sah Trudy sich nach links und rechts um. »Ja«, sagte sie schließlich.
    Paul wäre ihr am liebsten um den Hals gefallen. »Danke!«, rief er und meinte es auch so. »Ich bin ja so froh.«
    »Ich glaube dir«, wiederholte sie. »Aber ich verstehe nicht, warum du extra hierhergekommen bist, um mir das zu erzählen. Ich kann dir nicht helfen.«
    »Doch, du kannst mit meiner Mum und mit Martin reden!«, erklärte der Junge eifrig. »Dann müssen sie einfach zuhören. Und dann könnten wir die Zeitungen informieren und dafür sorgen, dass diese Bücher verboten und vernichtet werden, bevor alles

Weitere Kostenlose Bücher