Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dancing Jax - 01 - Auftakt

Dancing Jax - 01 - Auftakt

Titel: Dancing Jax - 01 - Auftakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
Vom Netzwerk:
zu spät ist.«
    Mit einem Ruck trat die Frau von ihm weg, als sei er eine tickende Zeitbombe.
    »Nein!«, stieß sie mit angstvoller Stimme hervor. »Geh weg!
    Du hast schon viel mehr als fünf Minuten bekommen. Und jetzt geh wieder, Kleiner. Ich will damit nichts zu tun haben. Hast du nicht zugehört – ich bin ein gebranntes Kind. Noch mal lasse ich mich ganz bestimmt nicht darauf ein.«
    »Aber –«
    »Geh!«
    »Du musst mir helfen!«
    »Und bei Geoff in der Anstalt landen? Brüllen, bis meine Stimmbänder platzen, mit einem Schlauch in der Nase und an Armen und Beinen ans Bett gefesselt? Nicht ums Verrecken!«
    »Bitte! Allein kann ich doch nichts machen!«
    »Du willst, dass ich dir helfe? Eher friert die Hölle zu, Kleiner. Ich werde rein gar nichts machen – und ich will dich nie wieder sehen! Aber einen Rat habe ich für dich: Vergiss, was du weißt. Hör auf, Fragen zu stellen, dann wirst du vielleicht – vielleicht – wieder aus der Sache rauskommen, ohne dir auch noch die Finger zu verbrennen. Austerly Fellows ist nicht gestorben. Irgendwie ist er noch immer in diesem Haus. Der ganze Ort ist voll von ihm, also leg dich bloß nicht mit ihm an! Mach ja nichts, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Er darf dich nicht bemerken! Dass dieses Monster sich für dich oder deine Familie interessiert, ist das Letzte, was du willst, glaub mir! Aber vor allem – und noch nie in meinem ganzen Leben habe ich etwas so ernst gemeint – zieh mich da nicht mit rein. Wir haben nie miteinander gesprochen, kapiert?«
    »Aber, die Bücher …?«
    »Sind nicht mein Problem«, fuhr Trudy ihn barsch an, während sie zurück zur Tür ging. »Und wenn du nicht leiden willst, dann kümmerst du dich besser auch nicht drum! Gegen das da kann man nicht kämpfen – und selbst wenn du’s versuchst, wirst du nie im Leben gewinnen.« Sie atmete schwer, während die Angst ihr rundes Gesicht aller Farbe beraubte. Was konnte sie noch sagen, um ihn endlich loszuwerden? Warum hatte sie diese bescheuerte Website damals nicht einfach gelöscht?
    »Das alles wird sich bestimmt wieder legen.« Sie bemühte sich um einen beiläufigen und sorglosen Tonfall, aber versagte auf ganzer Linie. »Sicher ist es nicht halb so schlimm, wie du es hinstellst.«
    »Doch! Ich flehe dich an!«
    Trudy schüttelte den Kopf. »Komm nie wieder her«, stellte sie klar. »Und jetzt lass mich in Frieden!«
    Sie konnte gar nicht schnell genug von ihm wegkommen. Als sie wieder ins Büro lief, rannte sie um ein Haar in ihren Schreibtisch. Sie wandte sich ihrem Bildschirm zu und weigerte sich, noch einmal in Richtung Schaufenster zu blicken, gegen das der Junge die Stirn gepresst hatte und sie bittend anstierte.
    Nach mehreren Minuten riss sich Paul schließlich los. Jetzt war er wieder auf sich gestellt – ein kleiner Kerl gegen Mächte, die er sich nicht im Ansatz vorstellen oder gar begreifen konnte.
    Nachdem er das Maklerbüro hinter sich gelassen hatte, schlurfte er mit schweren Schritten an den Geschäften vorbei und achtete nicht einmal darauf, wohin er ging. Was konnte er nur tun? Vielleicht hatte Trudy recht. Aber konnte er sich einfach zurücklehnen und zulassen, dass auch der Rest der Schule von diesem alten Buch in Zombies verwandelt wurde? Was bitte sollte daran besser oder sicher sein? Die böse Macht würde ihren Einfluss nur immer weiter ausbreiten. Keiner würde ihr entkommen. Paul dachte an das alte Haus und fragte sich, wo genau es eigentlich lag und welche grauenhaften Schrecken sich darin verborgen hielten. Was war Trudys Freund Geoff wirklich zugestoßen? Noch nie hatte Paul im echten Leben einen Erwachsenen gesehen, der so zu Tode erschrocken war wie Trudy, als sie von diesem Ort erzählt hatte.
    Den Blick auf den Gehsteig geheftet, war er so in Gedanken versunken, dass er den Wagen, der neben ihm herschlich, gar nicht bemerkte. Genauso wenig hörte er, wie dieser anhielt, die Türen sich öffneten und wieder zuschlugen. Erst als er ein Paar spitze Schuhe aus schwarzem Samt am Boden vor sich entdeckte, hob Paul den Kopf und sah den Mann, der vor ihm stand.
    »Sieh an, wenn das nicht der Junge ist, der ein magisches Buch über Zauberer wollte und es dann verbrannt hat!«, knurrte ihn der Ismus voller Verachtung an.

21
    Laut und klar erschallen die Jagdhörner, die dumpf bellenden Hunde wetzen durch das Dorf und die Pferde galoppieren dicht hinter ihnen her.
    Die Königliche Jagd hat begonnen.
     
    Erschrocken schrie Paul auf. Er schlug einen

Weitere Kostenlose Bücher