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Dancing Jax - 01 - Auftakt

Dancing Jax - 01 - Auftakt

Titel: Dancing Jax - 01 - Auftakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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Liberator-Teleport-Armband aus Blake’s 7. War das vielleicht teuer gewesen!
    Trotz seiner mathematischen Fähigkeiten hatte Martin längst aufgegeben auszurechnen, wie viel ihn all das gekostet hatte, aber er wusste, dass es viel, viel mehr sein musste als die Summe, die von Carols Konto geklaut worden war.
    Er stellte das Päckchen auf seinen überquellenden Schreibtisch und riss Stück für Stück die Verpackung auf. In der Tür hinter ihm tauchte ein junges Gesicht auf.
    »Lass mich mal sehen!«, rief Paul.
    Paul Thornbury war elf. Er hatte helles lockiges Haar und war ziemlich klein und schmächtig für sein Alter. Dafür teilte er Martins Begeisterung für Fantasy und die beiden konnten Stunden damit zubringen, eine DVD zu studieren, sich in Comics zu verlieren oder über das neueste Monster in Martins absoluter Lieblingsserie Dr Who zu diskutieren. War es so gut wie die Zygonen oder vielleicht eher so grässlich wie der Myrka? Wenn sie solche Gespräche anfingen, verständigten sie sich in einer Sprache, die Carol völlig fremd war. Sie hatte weder für Science-Fiction noch für Fantasy etwas übrig. Das richtige Leben war ihr da schon lieber, trotzdem war sie mehr als zufrieden damit, die beiden sich selbst zu überlassen, während sie sich mit einem schönen Glas Wein eine Folge von Emergency Room oder Doctor House ansah. Warum um alles in der Welt sie sich solche Programme anschaute, konnte Martin absolut nicht nachvollziehen. Hatte sie von dem ganzen Krankenhaus-Zirkus nicht schon genug auf der Arbeit? Carol nickte daraufhin zwar immer, fügte allerdings stets hinzu, dass es ihr Spaß machte, über all die Fehler zu lachen.
    Nun stand Paul neben Martin und beobachtete, wie dieser das Plastikpolster und die Zeitungen aus der Pappschachtel holte. Er selbst hatte das hier für Martin ausfindig gemacht. Er hatte es als Suchanfrage bei eBay gespeichert und über die letzten sieben Monate immer mal wieder nachgesehen, allerdings ohne Erfolg. Doch dann, vor einigen Wochen, war eins eingestellt worden, und hier war es nun!
    Martin riss das letzte Stück Verpackungsmaterial fort und drehte den Glasgegenstand in den Händen, sodass sich das Licht darin brach: eine Stufenlinse. Heutzutage waren sie schwer zu kriegen, aber absolut unverzichtbar, wenn Martin die Police Box in Lebensgröße nachbauen wollte – die Raum-Zeit-Maschine aus Doctor Who. Damit würde er sich einen Lebenstraum erfüllen! Und ohne die Lampe obendrauf wäre das undenkbar!
    »Mum wird ausrasten!« Paul kicherte.
    Das hier war ihre große gemeinsame Verschwörung. Seit Ewigkeiten schon hielten sie es vor Carol geheim, seit dem Tag, an dem sie auf diese Website gestoßen waren, auf der sie eine genaue Bauanleitung gefunden hatten. Als sie hier eingezogen waren, hatte Carol Martins gesamte »Spielzeugsammlung« in das eine Zimmer verfrachtet – nicht einmal die Tassen oder die Kühlschrankmagnete wurden im übrigen Haus geduldet. Wenn auch nur ein Akte-X- Untersetzer irgendwo auftauchte, wurde er postwendend zurück in das Allerheiligste verbannt – mit einem Post-it darauf, auf das Carol ein fettes Ausrufezeichen malte.
    »Wir müssen sie einfach überstimmen«, sagte Martin. »Wie gut würde sich so ein Teil im Garten machen?«
    »Obergenial!« Paul konnte nur zustimmen.
    Martin rieb sich aufgekratzt die Hände, dann versteckte er die Linse in einem R2-D2, der die perfekte Größe hatte.
    »Zu guter Letzt gibt sie bestimmt nach«, meinte Martin optimistisch. »Wenn sie mal wieder am Wochenende arbeiten muss, fangen wir mit dem Bauen an, und wenn sie dann heimkommt, kann sie uns nicht mehr aufhalten.«
    »Was ist eigentlich nach der Schule passiert?«, wollte Paul wissen. »Ich hab gehört, wie Mum am Telefon darüber geredet hat.«
    »Gut, dass du heute Klavierunterricht hattest und nicht da warst. Wir hatten an der Schule zwei schlimme Prügeleien. Der Direktor ist völlig außer sich vor Wut.«
    »Das hätte ich zu gern gesehen!« Paul klang enttäuscht. Dann fügte er hinzu: »Sie hat die Lasagne schon wieder versalzen.«
    Als Martin schließlich nach unten ging, konnte er das nur bestätigen.
    Zurück in seinem eigenen Zimmer betrachtete Paul die Anfänge seiner verrückten Sammlung. Seine Regale bogen sich bereits unter Fantasyfiguren und Graphic Novels. Er fand es klasse, dass seine Mum auf Martin gestoßen und mit ihm zusammengekommen war.
    Sein Computer meldete ihm, dass er eine neue Mail bekommen hatte, und so hörte Paul auch nur mit

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