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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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Schweigen und sprach aus, was sie alle dachten. »Pin-ups? Heißt das nicht oben ohne und so? Also, rein technisch gesehen, hätten die Zeitschriften dann Fotos von einer Fünfzehnjährigen abgedruckt, damit irgendwelche Kerle draufsabbern können? Das ist doch daneben.«
    »Aber ich war ja dann schon sechzehn gewesen, oder?«
    »Aber noch nicht, als die Fotos gemacht wurden.«
    »Dafür aber, wenn die Zeitschrift rauskommt. Was macht das denn für ’nen Unterschied?«
    »Jede Menge«, meinte Lee sanft.
    Charm begriff nicht, was der Aufstand sollte. »Ich hab schon haufenweise gemodelt. Total professionell. Onkel Frank hat mir superviele Aufträge beschafft – er hatte überall Kontakte – und meine Fotos und meinen Lebenslauf an Leute im Internet verschickt. Echt.«
    »Ich würd mich nie für die Kamera ausziehen«, meinte Maggie. »Aber hey, für mich bräuchten die auch so ein Weitwinkelobjektiv!«
    Charm puffte sie in die Seite. »So dick bist du nicht mehr. Und mir hat das nix ausgemacht, ehrlich. Ich wünschte nur, meine Brüste wären größer. Aber ich hatte nie Angst oder war nervös oder so – Onkel Frank hat jahrelang mit mir geübt und mich an solche Fotosessions gewöhnt, damit ich entspannt und vorbereitet bin, wenn es richtig losgeht.«
    »Er hat was gemacht?«
    »Na ja, sonst würde ich ja alles nur verstümpern, nich? Ein unsicheres Model, das total schüchtern ist, bucht keiner. So machen die das alle im Modebusiness, sagt er.«
    Lee senkte den Blick. Maggie nahm sie in den Arm.
    Charm verwirrte diese Reaktion. War es Mitleid, Schockiertheit, Enttäuschung, Betroffenheit? Für Außenstehende, die mit dem Modelgeschäft nichts zu tun hatten, musste es sich sicher ziemlich merkwürdig anhören, aber sie war ihrem Manager immer dankbar gewesen. Er hatte für ihre Karriere wirklich viel getan und sie vertraute seinem Urteil blind. Nachdem er ihre Mutter kennengelernt und auch Anteil an den Plänen der Tochter genommen hatte, hatten sich auf einmal viele Türen geöffnet.
    Aus irgendeinem Grund blitzte vor Charms innerem Auge die Erinnerung an Bezuels Blick an diesem Nachmittag auf und sie fröstelte. Warum ließ sie das plötzlich an Onkel Frank denken? Sie starrte zu Christina, die das Gänseblümchen an ihrem Finger bewunderte. In ihrem Kopf meldeten sich erste Zweifel. Schnell schüttelte Charm sie ab.
    »Na ja, der große Plan ist ja sowieso gründlich den Bach runtergegangen«, sagte sie schnell, um die Stille zu füllen und die schlimmen Gedanken zu vertreiben. »An meinem sechzehnten Geburtstag schmeißen sie mich hier raus. Ich wollte euch vorher nur noch sagen, dass ich euch supermegadankbar bin, von ganzem Herzen, dafür, dass ihr das alles hier erträglich gemacht habt. Ohne euch wäre es tausendmal schlimmer gewesen. Vorher hab ich nie so richtig Freunde gehabt – schon verrückt, nich? Ich schätze, ihr seid die besten Kumpels, die ich je hatte, und ich werd euch furchtbar vermissen, wenn ich gehen muss. Versprecht mir, dass ihr auf meine Mädels aufpasst, ja? Die sind schwer in Ordnung, ehrlich.« Sie hielt inne, um Atem zu holen und die drohenden Tränen hinunterzuschlucken.
    »Was ist mit uns?«, murmelte Maggie. »Was soll ich denn ohne dich anstellen? Du bist einsame Spitze. Immer da, wenn ich am Boden war. Du bist so eine klasse Freundin – für uns alle. Du hast uns nie hängen lassen.«
    »Halt die Klappe, sonst fang ich an zu heulen!«
    Maggie war fest entschlossen, gute Stimmung zu machen. Nachzugeben und loszuweinen wäre leicht gewesen, aber das hatte Zeit, bis Charm endgültig durchs Haupttor verschwand. »Hey, wisst ihr noch, das Picknick? An dem Tag, als wir die ollen Mooncaster-Klamotten anziehen mussten?«
    Charm lachte. Damals hatte sie zum ersten Mal mit Lee gesprochen. Sie zeigte auf ihn. »Er hat aber nix davon getragen!«
    »Und ich hab ’ne Menge Müll über Dancing Jax erzählt, dass es gar nicht so übel ist und so«, fügte Maggie hinzu. »Und Lee hat mir dafür fast den Kopf abgerissen. Aber wisst ihr was, ich stehe dazu – soll er sich ruhig aufregen, wenn er will. Aber ohne dieses Buch hätte ich euch alle nie kennengelernt, auch Marcus nicht. Und der Gedanke, dass das nie passiert wäre, macht mir Angst.«
    »Gleichfalls«, murmelte Lee.
    »Euch fühl ich mich näher als meiner echten Familie«, plapperte Maggie weiter. »Ich hab sogar endlich aufgehört, meine Stiefmutter zu hassen. Warum hab ich eigentlich je zugelassen, dass sie mir so

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