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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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Kids wuschen ihre Kleider in Eimern und eins oder zwei saßen irgendwo alleine rum. Ob einer von ihnen es wusste?
    In diesem Augenblick ertönte aus einer der Hütten ein schriller Schrei. Christina rannte nach draußen, Alasdair hinterher. Als der Schotte sie einholte, nahm er sie in die Arme. Aus dem Blockhaus hörte man Jody noch immer schimpfen und ihnen hinterherbrüllen. Es wurde immer schlimmer mit ihr.
    »Sei nicht traurig«, tröstete Alasdair die Kleine. »Jody geht’s nicht gut. Verstehst du? Sie meint es nicht so. Sie würde nie im Leben wirklich gemein zu dir sein.«
    Christina wischte sich über die Augen. »Ich vermiss sie.«
    »Aye, ich auch.«
    »Wird sie wieder gesund? Kommt meine alte Jody zurück?«
    »Das weiß ich nicht. Aber wir drücken die Daumen, ja?«
    »Du kannst aber nur an einer Hand den Daumen drücken!«
    »Schon, aber ich kann auch meine großen Zehen drücken. Da staunst du, was?«
    Die Kleine lachte.
    »Hey, Alasdair!«, rief Lee und winkte ihn zu sich.
    Der Schotte schaute ihn verdutzt an. Diese Clique machte zurzeit eigentlich keine großen Anstalten, sich mit ihm abzugeben. Und er konnte es ihnen nicht mal übel nehmen. Er hatte sich wie ein grandioses Arschloch aufgeführt und einige Dinge konnte man einfach nicht vergeben.
    Mit Christina an der Hand lief er zu ihnen. »Wie geht’s?«, fragte er unsicher.
    »Weißt du, welches Datum wir haben?«
    Damit hatte Alasdair nun rein gar nicht gerechnet. Er brauchte eine Weile, um darüber nachzudenken.
    »Setz dich, Mann«, lud Lee ihn ein.
    Alasdair und Christina nahmen Platz.
    Christina schaute Maggie schüchtern an. Seit sie das dicke Mädchen mit den zusammengeknüllten Buchseiten angegriffen hatten, war sie ihm aus dem Weg gegangen. Jetzt pflückte die Siebenjährige ein Gänseblümchen und konzentrierte sich darauf, daraus einen hübschen Ring für ihren Finger zu machen.
    »Juli, nicht?«, meinte Alasdair.
    Die anderen stöhnten auf.
    Alasdair dachte noch mal nach. »Vor wie vielen Tagen kam die letzte Lieferung Küchenabfälle?«, fragte er schließlich. »Nicht das, was wir gerade essen. Die davor.«
    Maggie zählte nach. Sie aßen das Zeug jetzt den vierten Tag und die Lieferung davor hatte acht besonders lange Tage ausreichen müssen.
    »Dann haben wir’s«, meinte Alasdair. »Damals hab ich nämlich mit Zählen aufgehört. Das war der Tag nach der Sommersonnwende, als die Wächter sich das letzte Mal so richtig haben volllaufen lassen. Wisst ihr noch? Sie haben ein Feuer gemacht und schmutzige Lieder gegrölt, dann haben sie bis in die Nacht auf Flaschen geschossen. Also haben wir heute den dritten Juli. Warum?«
    »Am siebten hat Charm Geburtstag«, erklärte Spencer.
    »Oh Mann, das tut mir echt leid.«
    »Ich kapier s nicht«, mischte Maggie sich ein. »Was ist schlecht daran, Geburtstag zu haben?«
    »Ich werde sechzehn!«, antwortete Charm.
    Jetzt fiel der Groschen auch bei Maggie. »Die … die werden dich von hier wegbringen?«, stammelte sie. »Nein! Das geht doch nicht!«
    Alasdair hielt seine kaputte Hand hoch. »Die machen, was ihnen passt«, sagte er bitter. »Was anderes darfst du dir gar nicht erst einreden.«
    »Hat Jangler nicht was von einem Erwachsenencamp erzählt?«, fragte Spencer. »Da bringen sie dich bestimmt hin. Vielleicht ist es da sogar besser.«
    »Aye, und vielleicht ist es noch viel schlimmer. Wenn unsere Bagage hier schon Kinder killt und Mädchen foltert, bis sie überschnappen, was meinst du, was die dann erst mit Erwachsenen anstellen?«
    »Kannst du’s auch noch schwärzer malen?«, grummelte Lee.
    »Er sagt nur, was ich mir schon längst gedacht hab«, flüsterte Charm. »Ich bin ja nicht blöde.«
    Allmählich waren ihr der Stress und der Schmerz anzusehen. Sie wandte sich ab und blickte in die Ferne jenseits des Zauns. Hoch auf einem Zaunpfahl hockte eine Amsel und zwitscherte. Es klang rein, melodisch und so voller Hoffnung, Freiheit und Freude über den späten Sonnenschein. Charms Blick verschwamm.
    »Sechzehn«, murmelte sie. »Mein Sechzehnter. Das sollte ein ganz großes Ding werden. Am Tag vorher wollte Onkel Frank ein Studio mieten, dann hätte ich ein paar echt geschmackvolle Pin-ups machen lassen. Damit wollten wir dann so richtig durchstarten. Die Marke Charm sollte mega einschlagen. Bevor ich zwanzig bin, wollten wir ein eigenes Modelabel und Parfüms haben … Und noch so viel mehr …«
    Die anderen wussten nicht, was sie sagen sollten. Schließlich brach Alasdair das

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