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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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ist. Euer Buch ist das längste, das ich je gelesen hab. Hat mich mehr als einen Monat gekostet und seitdem hab ich’s wer weiß wie oft durchgeackert! Und dieses schlabbrige Minchetzeugs hab ich auch in alle meine Slim Fasts und Avocadosalate gemischt, trotzdem bin ich noch immer hier! Was soll der Scheiß?«
    Ihre Mutter brachte sie mit einem Wink zum Schweigen.
    Die Schwarzgesichtigen Damen hatten den ersten Bus verlassen und führten eine Gruppe unglücklicher Kinder im Gänsemarsch ab. Die Musiker spielten mit noch mehr Elan und die Tänzer hüpften vor die Ankömmlinge, um ihr Können zu zeigen. Auch der Ismus war bei dieser Gruppe, begleitet von einer Frau und einem strohblonden jungen Mann, der eifrig filmte, wie die letzten Kinder aus dem Bus stiegen. Der schwarze Junge am hinteren Ende schob die Kamera zur Seite und zeigte der Linse seinen Stinkefinger.
    »Dort ist Seine Majestät, der Heilige Magus!«, stieß ihre Mutter aus. »Und da ist eine Kamera – die perfekte Gelegenheit! Mach schon!«
    Das Mädchen musste nicht erst groß überredet werden. Eilig stöckelte sie auf ihren pinken, strassbesetzten Absätzen über die Wiese und schnurstracks auf den Ismus zu.
    Kate Kryzewski fragte sich gerade, wie sie dem Verrückten und seinen Bodyguards entwischen und unbemerkt zu ihrem Auto gelangen könnte, als das Mädchen und seine Mutter sich auf diese stürzten.
    »Euer Majestät!«, rief die Frau und knickste wie ein Flummi. »Ich bin Witwe Tallowax aus der Wäscherei. Eine bescheidene Matrone, zwar von durchaus gutem Wesen, aber gewiss nicht der Aufmerksamkeit Eurer Hoheit wert. Nach einem langen Tag an den dampfenden Waschkesseln, wenn ich in meinem gemütlichen Schaukelstuhl am Kamin einnicke, dann finde ich mich in dieser Welt hier wieder, und zwar als Mutter dieses Mädchens. Ein Jammer nur, dass das arme Würmchen ihren Weg ins Schloss nicht findet, daher haben wir keine Ahnung, wer sie wirklich ist. Doch ist sie eine rare Schönheit und offensichtlich eine Persönlichkeit von hohem Rang, welche der Hofmaler Limner sicherlich in einem Gemälde verewigen wird.«
    Der Ismus lauschte amüsiert. »Und wie lautet dein Name?«, fragte er an das Mädchen gewandt.
    »Charm«, antwortete sie, legte keck den Kopf schief und streckte die Schultern. »Charm Benedict, aber den Nachnamen lassen wir immer weg. Für meine Modelkarriere hatten wir auch mal an Charm Brillant gedacht, aber Onkel Frank, mein Manager, fand, dass das ein bisschen hirnrissig klingt. Ich fand’s echt gut, aber er meinte, dass sich Marken mit nur einem Namen am besten verkaufen lassen, und da hat er eigentlich schon recht. Also ist es bei Charm geblieben.«
    Charm hakte sich beim Ismus ein und fuhr ihm über den Arm. »Wow, dieser Samt ist echt die Wucht!«, schwärmte sie. »Sie sehen voll elegant aus! Hey, das klingt komisch – gibt’s so was wie ›vollegant‹? Sollte man mal drüber nachdenken.«
    »Danke. Wenn du mich jetzt ent–«
    »Ich wette, Sie sind ein After Eight!«
    »Bitte, was?«
    »Na, Sie wissen schon … diese dünnen viereckigen Schokodinger, die es immer bei diesen superschicken Partys gibt. Es ist nämlich so: Ich glaube, dass jeder seinen eigenen Geschmack hat. Sie haben Klasse, nicht? Wie ein After Eight: hauchfein und in diesem hübschen kleinen Tütchen, zarte dunkle Schokolade, aber mit ’ner Minzcremefüllung. Außen glatt und knackig und innen drin zäh wie Zahnpasta. Also mit einem versteckten weichen Kern.«
    »Sie teilt die Leute ständig in Geschmacksrichtungen ein«, fügte ihre Mutter erklärend hinzu und winkte Sam mit seiner Kamera herbei. »Das ist einer ihrer Spleens, die sie so liebenswert machen. Ich bin anscheinend Cookie Dough. Sag ihm, was du bist, Charm, na los!«
    Das Mädchen vollbrachte das Kunststück, die Haare in den Nacken zu werfen und sich und den Ismus dabei in Richtung Kamera zu drehen, sodass sie voll im Bild waren.
    »Ich bin Regenbogen-Sorbet«, erklärte sie mit einem perfekten Lächeln. »Bestreut mit Knisterbrause, damit ich auf der Zunge richtig süß schäume und prickle.«
    »Kitzeln oder sprudeln«, korrigierte ihre Mutter sie leise. »›Schäumen‹ klingt, als hättest du die Tollwut.«
    Der Ismus versuchte sich aus der Umklammerung zu lösen, aber so schnell wollte das Mädchen ihn nicht entkommen lassen.
    »Ich freu mich ja schon so auf das Wochenende!«, rief sie und verstärkte ihren Griff. »Ich könnte mir glatt vor Aufregung ins Höschen machen! Darauf warte ich,

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