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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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Viel mehr sorgte sie sich um das, was geschehen war, während sie geschlafen hatten.
    »Das ist doch verrückt«, meinte sie. »Was, zum Donnerwetter, geht hier ab? Wer hat unsere Sachen rumgeschmissen und uns geschubst? Und warum sind wir davon nicht aufgewacht?«
    »Pullergeist, ist doch klar«, verkündete Charm, zog den Reißverschluss eines ihrer vielen Schminktäschchen zu und stolzierte dann ins Badezimmer, um sich im Spiegel zu begutachten. »Ich hab die ganzen Promi-Geistersendungen im Fernsehen geschaut. Die werfen mit Sachen nach dir und so, und das ist außerdem wissentlich bewiesen. Ist nämlich eine Wissenschaft, weil sie ja auch solche Inforotkameras benutzen – diese Dinger, die dich grün im Gesicht machen. Ist also alles total wahr. Kein Fake oder so.«
    »Halt die Klappe«, warnte Jody sie. »Die Kleinen haben schon genug Angst, du musst es nicht noch schlimmer machen. So was wie Geister gibt es nicht.«
    Christina schlotterte noch immer vor Entsetzen. »Ich weiß, wer das war«, flüsterte sie. »Keine Geister. Ich habe ihn gesehen. Du hast nicht recht gehabt. Es gibt ihn wirklich. Er war genau hier! Der aus dem Buch!«
    »Wer? Wen hast du gesehen?«
    »Herrn Rübennase.«

9
    Nur zwei Stunden später, als der Morgen dämmerte, wurden diejenigen, die es geschafft hatten, wieder einzuschlafen, von einer jaulenden Polizeisirene geweckt, die sich dem Camp näherte. Der Wagen parkte vor den Hütten und wurde von Jangler in Empfang genommen, der bereits sein Kerkermeisterkostüm trug.
    Jody hatte kein Auge mehr zugemacht. Sie war die ganze Zeit über bei Christina geblieben, selbst dann noch, als das kleine Mädchen vor Erschöpfung in einen unruhigen Schlaf gefallen war. Von dem Lärm angezogen, lief Jody nun zur Tür und schaute mit müden Augen nach draußen.
    Zwei Beamte waren ausgestiegen, aber Jody konnte nicht verstehen, was sie zu Jangler sagten. Der alte Mann nickte immer wieder und hakte etwas auf seinem Klemmbrett ab. Dann deutete er mit seinem Stift auf das Fahrzeug und rief: »Margaret Blessing?«
    Einer der Polizisten öffnete die Hintertür, damit der Fahrgast, den Jody bisher übersehen hatte, aussteigen konnte.
    »Himmel!«, rutschte es ihr überrascht heraus.
    Charm, die auf dem Kopf einen Handtuchturban trug, schaute über Jodys Schulter und zog eine Grimasse. »Ich will ja nicht mies klingen oder so, aber ich hoffe echt, dass die nicht zu uns kommt. Ich will nicht, dass das da unser Klo benutzt.«
    »Maggie«, korrigierte der Neuzugang den Lockpick. »Nur Maggie. Margaret mag ich nicht und Mags klingt wie ’ne Schmuddelzeitschrift. Mit denen kennen Sie sich bestimmt aus, oder? Jedenfalls sehen Sie so aus.«
    »Schön an der Nase herumgeführt hast du uns, junge Dame«, schimpfte er und ignorierte ihre Bemerkung. »Beeil dich – einen Tag hast du schon verpasst.«
    Im Blockhaus nebenan hatte Marcus im Bad seine blauen Flecken verarztet, als er die sich nähernden Sirenen hörte. Sein Auge sah grauenhaft aus, wie eine angeschwollene, lila pochende Masse saß es in seinem Gesicht. Und seine Lippe war auch ganz schön dick. Aber wenigstens war seine Nase nicht gebrochen. Kritisch betrachtete er sich aus jedem Winkel. Wenn die Schwellungen und Blutergüsse erst mal verheilt waren, würde er wieder gut aussehen, da war er sich sicher. Viel mehr als seine Verletzungen schmerzte ihn die peinliche Niederlage gegen Lee. Solange er hier war, würde da sicher kein Gras drüber wachsen. Für seinen Geschmack konnte das Wochenende nicht schnell genug vorbeigehen.
    Marcus sah sein Spiegelbild noch einmal an und zog sein Hemd aus. Dann hob er die Fäuste und boxte in die Luft. Er nahm verschiedene Posituren ein und stellte sich vor, er wäre Robert De Niro in Wie ein wilder Stier.
    »Redest du mit mir?«, grunzte er und brachte zwei Filme völlig durcheinander. »Du laberst mich an?«
    In diesem Moment hörte er das Blaulichtgeheul, gefolgt von Janglers Ansprache, mit der er das Mädchen begrüßte. Marcus fiel wieder ein, was Spencer am Abend zuvor gesagt hatte – eins der Mädchen war noch nicht angekommen. Das musste sie sein. Endlich war sie da!
    »Bitte, bitte, bitte, sei eine scharfe Braut!«, betete Marcus. »Bitte sei blond, bitte hab einwandfreie, monumentale Titten und einen pfirsichzarten Knackarsch, der geboren wurde, um einen Tanga zu tragen!« Er stürzte aus der Tür, trat auf die Veranda und streckte sich, als würde er das jeden Morgen so machen: aufstehen und seine

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