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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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hatte er früher, in den guten alten Tagen vor Dancing Jax, als Marcus alle Hände voll zu tun hatte mit Mädchen, Dates und Haargel, in einer Wohnsiedlung im Londoner Bezirk Peckham überleben müssen. Er kannte alle fiesen Tricks. Er packte Marcus’ Arm, wirbelte ihn herum und verpasste ihm einen kräftigen Stoß mit dem Ellbogen in den Bauch. Als Marcus vornüberkippte, setzte Lee zu einem Faustschlag auf Marcus’ Mund an. Marcus wich zurück, doch Lee stellte ihm ein Bein, sodass er stolperte und zu Boden ging. Dann trat Lee Marcus mit aller Wucht auf die Hand, die vorhin den ersten – und letzten – siegreichen Treffer gelandet hatte, bevor er sich auf Marcus’ Brustkorb sacken ließ und dessen Gesicht bearbeitete.
    Die Anfeuerungsrufe der umstehenden Jungs verstummten. Das war ihnen zu brutal. Einige der Mädchen schrien Lee zu, dass er aufhören sollte.
    »Es reicht!«, brüllte plötzlich eine junge Stimme. Die schmale Gestalt von Jim Parker machte einen Satz nach vorn und versuchte einzugreifen. »Ich werde nicht danebenstehen und das zulassen! Runter von ihm! Lass ihn in Ruhe!«
    Lee hörte ihn nicht, also packte Jim nach seinem rechten Arm, doch der Zwölfjährige wurde mühelos zur Seite geschleudert, wo er äußerst unelegant im Gras landete. Erneut holte Lee aus, um Marcus einen Faustschlag zu versetzen, der sicher Knochen hätte brechen lassen.
    »Das reicht jetzt aber wirklich!«, schrie Alasdair, drängelte sich an den anderen vorbei und ging auf Lee zu. »Du bringst ihn noch um!«
    Er nahm Lee von hinten in den Schwitzkasten und beim vierten Versuch gelang es ihm endlich, den Rasenden von Marcus herunterzuzerren. Marcus’ Lippe war blutüberströmt und eins seiner Augen schwoll bereits an.
    »Er hat’s drauf angelegt!«, fauchte Lee. »Der Typ hat einfach keinen Respekt!«
    »Lass gut sein!«, fuhr Alasdair ihn an. »Geh zurück und beruhig dich.«
    Marcus lag japsend im Gras. Zaghaft fuhr er mit der Zunge über seine Lippe. Dann hob er den Kopf und schleuderte Lee blindwütig eine Ladung hasserfüllter Schimpfwörter und Flüche entgegen.
    Lee stürzte sich erneut auf ihn und Alasdair hatte alle Hände voll zu tun, ihn wieder wegzuzerren.
    »Wenn ich mit dir fertig bin, scheißt du deine eigenen Zähne aus!«, versprach Lee. »Hast du ein Schwein, dass ich mein Messer nicht hier hab – ich hätte dich abgestochen!«
    »Kommt schon, Ladys«, schalt Alasdair die beiden, in der Hoffnung, ihren Zorn mit einem Schuss Humor zu besänftigen. »Legt die Handtaschen weg und hört auf, euch zu prügeln. Ihr jagt den Kleinen Angst ein.«
    Marcus setzte sich wimmernd auf. »Er hat angefangen!«, jammerte er vorwurfsvoll und funkelte Lee böse aus einem Auge an. »Er hat mich im Schlaf geschnitten und meinen Kram im Zimmer rumgeworfen!«
    Bevor Lee etwas zurückbrüllen konnte, ging Alasdair dazwischen. »Das ist uns allen passiert«, erklärte er. »Unsere Sachen liegen wild im ganzen Zimmer verstreut und ein paar von uns sind mit blauen Flecken aufgewacht. Hier geht irgendwas wirklich Verrücktes vor sich. Und das betrifft nicht nur euch zwei!«
    Eins der kleinen Mädchen meldete sich zu Wort und erzählte, dass in seiner Hütte genau das Gleiche passiert war. Die anderen nickten zustimmend.
    »Wie viel bekloppter kann dieser Zirkus eigentlich noch werden?«, wunderte sich Alasdair laut. Dann wandte er sich wieder an Marcus und Lee. »Ihr zwei Muttersöhnchen solltet euch entschuldigen, dann können wir alle wieder ins Bett. Gott allein weiß, was die morgen mit uns vorhaben, also wäre es mehr als angebracht, ’ne ordentliche Mütze voll Schlaf zu bekommen. Und du, Marcus, solltest das Auge da mit nem nassen Waschlappen kühlen und dich ein bisschen zusammenflicken.«
    Marcus stand auf und schaute Lee finster an, dann stürmte er an ihm vorbei und verschwand in ihrer Hütte. Lee zischte ihm durch die Zähne etwas hinterher.
    »Ich weiß, dass er ein Trottel ist«, stimmte Alasdair zu, »aber meinst du nicht auch, dass wir schon genug Probleme am Hals haben? Was denkst du, wird der alte Mainwaring sagen, wenn er mitkriegt, dass du aus Doofkopfs Visage einen Picasso gemacht hast? Und dann ist da noch dieser Ismus – der wird das auch nicht gut finden. Gibt nicht gerade die Sorte von PR-Foto ab, die er sich vorstellt.«
    Lee schaute mürrisch drein. Er wusste, dass der Schotte recht hatte. »Schon klar«, sagte er dann.
    Alasdair nickte ihm zu. »Bleib locker und ignorier den Deppen. Okay?« Dann hob

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