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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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er die Hände, machte allen klar, dass die Show vorbei war und sie wieder in ihre Hütten gehen sollten. Einer nach dem anderen zogen die Kids von dannen.
    »Dieser Jangler-Typ muss mit Ohropax pennen«, bemerkte Lee. »Wie kommt’s, dass er nicht längst auf der Matte steht?«
    Alasdair hatte sich das auch schon gefragt. »Jedenfalls brennt bei ihm kein Licht«, stellte er mit einem Blick auf Janglers Häuschen fest.
    Lee runzelte die Stirn. »Aber schau dir mal die leere Hütte daneben an«, flüsterte er.
    Alasdair verstand nicht. »Was soll damit sein? Da ist auch alles finster.«
    »Ja, aber die Vorhänge … Als wir vorhin ins Bett sind, waren sie offen. Jetzt sind sie zugezogen.« Eine Weile noch grübelte er darüber nach, dann tat er es mit einem Schulterzucken ab. Betreten starrte Lee auf den Boden. »Danke«, nuschelte er.
    »Wofür?«
    »Dass du mich davon abgehalten hast, das Arschloch völlig zu Hackfleisch zu verarbeiten.«
    »Dieser Möchtegern-Frauenheld ist echt unser allerkleinstes Problem.«
    »Stimmt. Aber verrat mir doch, wie ich dem beschissenen Buch die Seele aus dem Leib prügeln kann, dann mach ich das.«
    »Wenn’s so einfach wäre, hätte ich das längst gemacht, Kumpel. Und glaub nicht, ich hätt’s am Anfang nicht versucht! Ich bin auch auf die Straße gegangen und hab gegen die Jax-Mobs gekämpft, die durch Edinburgh marschiert sind und über Lautsprecher das Scheißbuch vorgelesen haben, um die Leute zu bekehren. Ich hab mit ansehen müssen, wie die, die an meiner Seite gekämpft haben, plötzlich verwandelt wurden – direkt neben mir! Als Nächstes haben sie dann plötzlich mich gejagt, wie tollwütige Hunde. Gejagt von beiden Lagern … Also denk nicht, du wärst der Einzige, der was mitgemacht hat. Nicht nur in London gab’s Aufruhr, weißt du?«
    Lee grinste und stellte sich Alasdair vor, indem er ihm kräftig die Hand drückte und schüttelte. »Gibt’s bei euch vielleicht noch ’ne freie Koje?«, fragte er lachend. »Neben dem Clearasilfutzi will ich keine Nacht mehr pennen. Sein Aftershave frisst sich durch mein Nikotin und bringt meine Augen zum Tränen.«
    »Nur noch zwei Tage.« Alasdair kicherte. »Dann musst du ihn nie mehr wiedersehen, oder riechen.«
    »Amen, Bruder!« Lee schnippte mit den Fingern und klopfte dem Schotten auf die Schulter. »Wir sehen uns«, sagte er und ging dann zurück in seine Unterkunft.
    Alasdair lächelte schwach. Er begriff, dass er eben in gewisser Weise einen Test bestanden und sich Lees Respekt verdient hatte, worauf er ein bisschen stolz war. Vermutlich hatte Lee schon lange niemandem mehr die Hand geschüttelt.
    Gerade wollte Alasdair in seinen eigenen Schlafsaal gehen, da entdeckte er Jim Parker, der noch immer im Gras hockte. Er starrte in den Himmel und betrachtete die Sterne. Hier, mitten im Nirgendwo, weit weg von der Lichterflut der Städte und Metropolen, strahlten sie viel intensiver.
    »Hey!«, sprach Alasdair ihn an. »Das war wirklich mutig von dir, dass du helfen wolltest. Mutig, aber leider auch dämlich – ist ein ziemlich großer Brocken, mit dem du dich da anlegen wolltest, der hätte dich bis in die Wüste hauen können.«
    Jim drehte ihm ein ernstes, fast schon feierlich wirkendes Gesicht zu. »Ein Feigling kann Ungerechtigkeit nicht bekämpfen.«
    Um ein Haar hätte Alasdair gelacht, doch dann begriff er, dass der Junge es todernst meinte. »Na ja, schau dir beim nächsten Mal an, mit wem du es zu tun hast, bevor du zur Attacke brüllst«, riet er ihm.
    »Ein Held sucht sich seine Kämpfe nie aus«, entgegnete Jim. »Sie wählen ihn.«
    »Äh … aye …«
    Jim lächelte. »Du verstehst mich nicht«, sagte er in rätselhaftem Ton. »Aber das macht nichts. Warum solltest du auch?«
    »Stimmt … Ich bin einfach nur hundemüde. Ich will mich noch ein paar Stunden hinhauen, bevor die Maskenshow morgen wieder losgeht. Solltest du auch machen.«
    Jim hielt ihn am Handgelenk fest. »Solange wir hier sind, lasse ich nicht zu, dass dem Rest von uns was passiert«, versprach er und legte dabei eine Hand auf seine Brust, als würde er einen Eid leisten. »Du musst dir keine Sorgen machen. Ich beschütze euch.«
    Alasdair meisterte ein unsicheres Grinsen und ging dann in sein Blockhaus. »Zwei Tage sind zwei zu viel«, murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart.
     
    Während der Schlägerei war Jody bei Christina geblieben. Jungs, die sich gegenseitig verkloppten, interessierten und beeindruckten sie in keinster Weise.

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