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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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Lebensgeister wecken, indem er die Schönheit der Natur einatmete. Er streckte die Brust raus, streichelte lässig über seine Bauchmuskeln und ließ den Blick vom dämmernden Himmel hinüber zu der Gruppe beim Streifenwagen schweifen.
    »Heilige Scheiße!«, platzte es aus ihm heraus.
    Neben dem Auto stand das so ziemlich fetteste Mädchen, das er je gesehen hatte. Für einen kurzen Moment traute er seinen Augen nicht und nahm an, sie würde einen dieser witzigen Sumoringer-Anzüge tragen. Wenn man ihren Hintern mit einem Pfirsich vergleichen wollte, dann musste es schon einer sein, den Roald Dahl sich ausgedacht hatte. Ihr Kopf sah aus wie ein runder rosa Ball mit einem Gesicht in der Mitte und ihr Haar war in einem krassgrellen Pink gefärbt. Sie trug eine selbst gemachte Kopie einer reichlich übergroßen Mooncaster-Robe, an deren Mieder die Spielkarte der Herzdame prangte.
    Ekel und Enttäuschung machten sich auf Marcus’ Gesichtszügen breit. Von nebenan hörte er, wie Jody ihn auslachte. Schon wollte er wieder nach drinnen verschwinden, als die Neue zu ihm herüberschaute.
    »Wow!«, rief Maggie, während sie ihn von Kopf bis Fuß musterte. »Hi, sexy Boy! Also das nenne ich mal Perfektion: ein klasse Körper und obendrauf ein Gesicht, das aussieht wie eine Pepperonipizza! Du schreist förmlich danach, vernascht zu werden, oder? Aber sag mal, ist es hier draußen nicht ein bisschen zu kalt für dich? An deine Nippel könnte ich glatt meine Jacke hängen!«
    Marcus war dermaßen geschockt, dass es ihm die Sprache verschlug. Aber als sie ihm auch noch zupfiff, bedeckte er seinen nackten Oberkörper mit den Händen und trat die Flucht an.
    »Wenn du reingehst, um Kuchen zu holen«, schrie sie, »heirate ich dich vom Fleck weg!«
    Lachend wandte Maggie sich an Jangler, der ihr mitteilen wollte, wo sie untergebracht war.
    »Ja, ja, schon gut«, sagte sie. »Also, gibt’s hier irgendwelche hübschen Typen?«
    »Sicherlich nicht!«, empörte sich der alte Mann. »Wir dulden keine Techtelmechtel in den Unterkünften!«
    »Okay, Hübscher. Passen Sie auf, dass Ihnen Ihr Bärtchen nicht abfällt. Ein versautes Wochenende wäre ja auch zu schön gewesen.«
    Jangler begleitete sie zur dritten Hütte. »Hier wären wir. Du hast genügend Zeit, um auszupacken und dich einzurichten. Das Küchenpersonal ist ohnehin noch nicht da. Sobald sie auftauchen, gibt es Frühstück dort drüben im Haupthaus. Außerdem werden die Schneiderinnen dann alle mit angebrachter Kleidung versehen.«
    »Was stimmt denn nicht mit dem, was ich anhabe?«, wollte Maggie wissen. »Ich hab’s genau nach den Bildern aus dem Buch gemacht – und zwar ziemlich gut! Der einzige Unterschied ist, dass ich hier noch Taschen angenäht habe. Wo soll ein Mädchen sonst seine Schokoriegel verstauen?«
    Der Alte schnaubte durch die Nase, als er ihr Kostüm betrachtete. Dann grapschte er nach der Karte an ihrem Mieder und zerriss sie. »Du bist sicherlich keine Herzdame!«, fuhr er Maggie barsch an. »Diese Maskerade, die du da treibst, dauert nun schon viel zu lange an! Man wird dir ein Gewand geben, das weit weniger prunkvoll ist und deinem Status als Abtrünnling entspricht, junge Dame. Du solltest dich schämen für das, was du getan hast! Die Leute glauben zu machen, du würdest der Heiligen Schrift huldigen. Was für eine frevelhafte Lüge!«
    »Ja, schon klar, das habe ich alles schon an die hundertmal gehört, von so ziemlich jedem, den ich kenne, und einem Haufen anderer, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte. Dann meinen Sie also, der neue Kittel wird mir passen, ja? Wenn beim Bücken nämlich irgendwas reißt und jeder meine besten Stücke sieht, dann ist das Ihre Schuld! Dreckiger alter Lockpick. Wusste doch, dass Sie so einer sind!«
    »Der Leibschneider des Heiligen Magus und seine Schneiderinnen haben alle Maße bereits vor zwei Wochen erhalten. Für jeden von euch wurde ein Kostüm angefertigt – sogar für dich.«
    »Jupidu«, bemerkte Maggie trocken, schob die Hüttentür auf und walzte ins Innere.
    »Hi, Mädels!«, begrüßte sie alle und wedelte mit beiden Händen wild in der Luft herum. »Ich bin Maggie und ja, ich bin ein richtiger Fettsack, also findet euch damit ab und dann lasst uns dieses Wochenende einen Mordsspaß haben, okay? Wer hat Musik dabei? Dreht gleich bis zum Anschlag auf!«
    Draußen machte Jangler einen neuen Haken auf seinem Klemmbrett. »Endlich sind alle Karnickel in den Ställen«, murmelte er

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