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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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waren Schlammrot und Senfgelb, außerdem wirkte der Stoff ziemlich kratzig. Dabei legte sie doch so großen Wert darauf, jederzeit zu glänzen. Vielleicht konnte sie das Outfit mit einem Hauch Pink aus ihrer eigenen Garderobe aufpeppen.
    »Wann kommt denn der Ismus?«, fragte sie freundlich.
    Doch das gut gelaunte Grinsen verging ihr schnell, als Jangler sie darüber informierte, dass der Heilige Magus heute nicht erscheinen würde. Genauso wenig wie die Buben und Damen.
    »Und was ist mit den Paparazzi?«
    »Nein, die sind nicht eingeladen«, kam die schlichte Antwort. »Ich finde, sie lenken viel zu sehr ab. Wir halten es einfach: keine Kameras, keine Reporter. So können wir uns auf die Worte von Austerly Fellows wesentlich besser konzentrieren.«
    »Ja, super«, sagte Charm missmutig.
    Schon bald erfüllte aufgescheuchter Lärm die Hütten, als die Kinder und Jugendlichen in ihre neuen Kostüme schlüpften. Eine der Schneiderinnen schaute in den Blockhäusern der Mädchen vorbei und half ihnen beim Anziehen. Die Mädchen waren sich nicht ganz sicher, wohin bestimmte Unterkleidung gehörte, wie man die Überkleidung anzog und wie man sie zuschnürte. Wer jünger war als zehn, musste eine weiße Bundhaube tragen, die man unter dem Kinn festband und Coiffe nannte. Sie liebten die langen Kleider und die zarten Lederschuhe. Nur Christina weigerte sich, sich umzuziehen. Jody wollte allerdings nicht, dass die Kleine Schwierigkeiten bekam, und überredete sie letztendlich, die neuen Kleider auszuprobieren. Ihre Turnschuhe wollte Christina jedoch auf keinen Fall austauschen, genau wie Jody.
    »In denen kann man viel besser rennen«, erklärte Christina. »Wir sollten wegrennen. Hier ist es nicht sicher.«
     
    Lee lag auf seinem Bett und rauchte die zweite Zigarette an diesem Vormittag. Er versuchte, das aufgekratzte Geplärre der Jungs unten auszublenden, indem er seinen iPod anschaltete. Trotzdem hörte er die gellenden Schreie und Rufe noch immer, während sich die anderen gegenseitig auslachten und Handyfotos schossen.
    Spencer fragte sich, ob die Schneiderinnen tatsächlich seine richtigen Maße bekommen hatten. Seine grauen Strumpfhosen waren extrem weit und labbrig und seine Beine sahen darin so runzlig aus wie die von Elefanten.
    Jim war mit seinem Outfit im Badezimmer verschwunden. Keiner dachte sich etwas dabei, alle glaubten, dass er einfach zu schüchtern sei, um sich vor Fremden auszuziehen. Allerdings war das nicht der Grund.
    Mit einem heimlichtuerischen Lächeln kam er wenig später heraus und tätschelte die Vorderseite seines lohbraunen Wamses. Dann schwang er sich den dunkelgrünen Umhang um die Schultern, der ebenfalls zu seinem Kostüm gehörte, und ließ ihn versuchshalber hinter sich in der Luft flattern.
    »Immerhin ein Anfang«, murmelte er zu sich selbst.
    Marcus hatte es vorgezogen, sich unten umzuziehen, um Lees Zigarettenschwaden zu entgehen, die das Dachgeschoss verpesteten. Er ließ einige laute Beschwerden vom Stapel, dass sein Hosenbeutel nicht annähernd groß genug wäre, dann stolzierte er mit offenem Hemd und dem hohen Filzhut, der schief auf seinem Kopf saß, im Zimmer herum.
    »Romeo in da House!«, verkündete er, fasste sich in den Schritt und flanierte großspurig zwischen den Betten auf und ab. »Gebt acht, Edelfräulein!«
    Die anderen Jungs waren froh, als ein plötzlicher Aufruhr draußen ihnen eine gute Ausrede lieferte, um ihn links liegenzulassen und ins Freie zu eilen.
    Zwei Hütten weiter war Alasdair eben damit fertig geworden, den Kleinen in ihre Kostüme zu helfen, und zog nun seine neuen Stiefel an, als er den Lärm ebenfalls hörte – ein Geräusch wie von Hagel, der auf Dachziegel prasselte und stetig lauter wurde. Alasdair sprang auf, um nachzusehen.
    »Oh, wow!« Er staunte nicht schlecht, als er sah, was dort auf der Waldstraße angetrappelt kam. »Wahnsinn!«
    Auf dem Pfad tummelten sich braune und rotbraune Pferde und Ponys. Wenigstens fünfzig trotteten auf das Lager zu. Alle waren gesattelt, aber die wenigsten trugen auch einen Reiter. Hier und da, an den Seiten dieser herbeirauschenden Woge, sorgten Männer und Frauen aus den umliegenden Reiterhöfen dafür, dass die Tiere auf der Straße blieben, und geleiteten sie schließlich durch die Tore.
    Inzwischen waren alle Kinder aus den Häusern gekommen, um zu sehen, was los war. Sogar Lee stand im Türstock seiner Hütte und beobachtete die Szene schmauchend.
    »Das ist die große Überraschung!«, tat Jangler

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