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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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Anblick des triefenden, stinkenden Durcheinanders rieb sich Bentz den Nacken. Die Mitarbeiter der Spurensicherung waren fleißig bei der Arbeit und durchkämmten sorgfältig die Trümmer, ein Polizeifotograf und jemand mit einer Videokamera nahmen den Tatort auf, bannten die sichtbaren Überreste des Unglücks auf Film. Uniformierte Beamte drängten die Schaulustigen zurück, Polizeifahrzeuge, manche davon mit blinkenden Lichtern, parkten auf der Straße, um Unbefugten den Zutritt zu verwehren. Ein Nachrichtenteam filmte noch, ein anderes packte bereits die Ausrüstung ein.
    Gut. Die Medien waren immer eine Plage.
    Die Tote war bereits begutachtet, fotografiert und in einen Leichensack gepackt worden. Bei ihrem Anblick hätte Bentz um ein Haar den Inhalt seines Magens von sich gegeben. In seinen mittlerweile fast zweiundzwanzig Jahren bei der Polizei hatte er schon vieles gesehen, aber was dieser Frau zugestoßen war, war mit das Schlimmste.
    Einige der Nachbarn standen noch zusammen, stellten Fragen oder unterhielten sich, beschienen von der Wintersonne, die vorsichtig durch die dicke graue Wolkenwand über der Stadt lugte. Bentz hatte mit einigen Beamten sowie dem Gerichtsmediziner gesprochen und versuchte jetzt zu begreifen, woher um alles in der Welt Olivia Benchet von alldem gewusst hatte.
    Sie hatte den Nagel auf den Kopf getroffen, bis hinein ins kleinste Detail.
    Als wäre sie persönlich vor Ort gewesen. Bentz fand eine Packung Kaugummi in seiner Tasche und wickelte einen Streifen Spearmint aus. Was zum Teufel war los mit dieser Frau? Wenn sie nicht hier gewesen war, in dem Badezimmer, wenn sie nicht durchs Fenster geblickt hatte, wie konnte sie dann wissen, was in dem Haus vor sich gegangen war?
    Stan Pagliano kam auf ihn zumarschiert. Sein Gesicht war rußverschmiert, die Falten, die sich über seine Stirn zogen, wirkten noch tiefer als gewöhnlich. »Mensch, das war übel«, sagte er.
    »Was ist passiert?« Bentz hatte die Geschichte bereits von den Polizisten gehört, aber er legte Wert auf Stans Einschätzung.
    »Soweit ich es verstanden habe, ist einer der Nachbarn ins Badezimmer gegangen, hat aus dem Fenster geblickt und die Flammen gesehen. Als er die Feuerwehr rief, war es schon zu spät, das Haus zu retten. Der erste Löchzug war binnen drei Minuten da, aber da stand bereits alles in Flammen. Wir können von Glück sagen, dass wir die umliegenden Häuser gerettet haben.« Er deutete auf die Reihe meist einstöckiger, identischer Shotgun-Häuser mit ihren dekorativen Stützbalken, dem Walmdach und nur einer Tür und einem Fenster zur Straßenseite hin. »Das Feuer ist offenbar in einer Kammer auf der Rückseite des Hauses ausgebrochen, in der altes Mobiliar gelagert war … und aus irgendeinem Grund haben sich die Flammen von da aus durch eine der Lüftungen ins Badezimmer gefressen. Merkwürdig.« Seine dunklen Augen blickten Bentz an. »Und dort war das Opfer – angekettet. Du liebe Güte,
angekettet!
Was für ein kranker Bastard tut so etwas?« Er griff in seinen tropfnassen gelben Regenmantel und zog eine zerknautschte Packung Zigaretten hervor. Nachdem er sich eine Winston Filter herausgeschüttelt hatte, bot er die Packung Bentz an, doch obwohl dieser liebend gern eine geraucht hätte, schüttelte er den Kopf.
    »Oh, richtig, du hast aufgehört.« Stan hielt sein Feuerzeug an die Winston und inhalierte tief. »Weißt du, Bethie hat immer versucht, mich zum Aufhören zu bewegen, jahrelang. Hat mir den ganzen Mist erzählt, den sie in der Schule übers Passivrauchen gehört hat, und dann lässt sie eines Tages ihre Handtasche fallen, und rate mal, was rausrutscht? Eine halbleere Schachtel Marlboro light.« Er stieß eine Rauchwolke aus. »Das muss man sich mal vorstellen!«
    »Sie werden langsam erwachsen, machen ihr eigenes Ding«, stellte Bentz fest und beobachtete Montoya, der auf der Straße mit verschiedenen Leuten sprach. Nachbarn.
    »Zehn zu eins, dass das Opfer noch jung war. Nicht viel älter als Beth Ann oder Kristi, wenn ich nicht völlig danebenliege«, sagte Stan. Rick schossen Olivia Benchets Worte durch den Kopf:
Sie sind Vater, Detective Bentz … Wie würden Sie sich fühlen, wenn der Killer es auf Ihre Tochter abgesehen hätte?
    »He, Stan, komm mal rüber und fass mit an!«, rief ein Feuerwehrmann von dem verbliebenen Löschwagen.
    »Bin gleich da!« Er nahm einen langen Zug von seiner Zigarette, dann nickte er Bentz zu. »Bis später. Und Rick …«
    »Ja?«
    »Schnapp

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