Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
dir diesen Scheißkerl.«
    »Alles klar.« Bentz sah zu, wie Stan Richtung Löschwagen lief.
    Montoya war mit der Befragung der Nachbarn fertig. Er umrundete den Tatort, schlängelte sich durch die geparkten Fahrzeuge und sprang über eine Pfütze. »Was hat der Gerichtsmediziner für uns?«, erkundigte er sich.
    »Er schickt uns seinen Bericht, aber sein erster Eindruck besagt, dass unsere ›Zeugin‹, wenn wir sie so nennen wollen, in allen Punkten recht hatte.«
    »Das gibt dir zu denken, stimmt’s?«, bemerkte Montoya mit einem Blick auf Bentz.
    »Ich denke, wir sollten sie überprüfen, von vorn bis hinten, von oben bis unten. Am besten auch noch von innen nach außen.« Er versenkte seine Fäuste in den Hosentaschen. »An der Geschichte ist mehr dran.« Stirnrunzelnd dachte er über Olivia Benchet nach. Wie entschlossen und unschuldig sie gewirkt hatte! Er fragte sich, was er wohl über sie zutage fördern würde. Vermutlich nichts, was ihm gefiele. »Ich werde noch mal mit ihr reden, und du nimmst ihren Hintergrund unter die Lupe: Großmutter, Mutter, Freund, ob sie geheiratet hat und wenn ja, wie oft schon, wo sie zur Schule gegangen ist und so weiter.«
    »Alles klar.« Montoya nickte kurz.
    »Was hast du herausgefunden? Hat einer der Nachbarn was gesehen?«
    Montoya schnaubte. »Nicht viel. Keinem ist etwas Verdächtiges aufgefallen, und wenn doch, behalten sie es für sich. Abgesehen von dem Kerl, der in dem rosa Haus dort drüben aufs Klo gegangen ist« – er deutete auf ein Shotgun-Haus neben dem abgebrannten –, »hat keiner der Nachbarn aus dem Fenster geschaut. Die haben erst etwas bemerkt, als sie die Sirenen hörten.
Dann
haben sie den Rauch gerochen und gesehen, dass das Haus in Flammen steht wie nach einer verdammten Nuklearexplosion.« Er schüttelte empört den Kopf. »Der Nachbar, der das Feuer bemerkt hat, Elvin Gerard, hat seine Frau Lois geweckt und den Notruf gewählt. Ende der Geschichte. Abgesehen davon, dass er behauptet, es habe sich um ein Mietshaus gehandelt, das seit gut einem Monat leer gestanden hätte.«
    »Aber heute Nacht war jemand dort.«
    »Ja.« Montoya schlug ein kleines Notizheft auf. »Laut Gerard gehörte das Haus einem alten Ehepaar, den Jalinskys. Erst ist er gestorben, dann ist ihm seine Frau binnen eines Jahres gefolgt. Die Kinder haben es geerbt und über einen örtlichen Makler, die Benchmark Realty, vermietet. Niemand ist in der letzten Zeit hier gewesen, abgesehen von einem Mitarbeiter der Benchmark, der das Haus potenziellen Mietern gezeigt hat, und einer Reinigungsfirma, die das Chaos der Vormieter beseitigt hat.«
    Die Feuerwehrmänner begannen, die Schläuche einzurollen, die Nachbarn zerstreuten sich, und schließlich packte auch das letzte Fernsehteam seine Sachen zusammen. Ein Polizeibeamter entfernte die Straßenabsperrungen und winkte die Autos mit ihren gaffenden Insassen vorbei.
    »Ich werde mich bei Benchmark nach der Liste mit den Mietinteressenten erkundigen«, sagte Bentz. »Sonst noch etwas?«
    »Vielleicht. Einer der Nachbarn hat seine Videokamera gezückt und das Feuer aufgenommen, gerade als die Feuerwehr eintraf. Könnte eine Chance für uns sein.«
    »Hast du das Band?«, fragte Bentz interessiert.
    »Ja. Der Kerl war glücklich, uns einen Gefallen tun zu können.« Montoya griff in seine Jackentasche und zog eine Videokassette heraus. »Ich denke, wir müssen uns durch den Ausflug der Hendersons nach Disneyland quälen, doch dann müsste das Feuer kommen.«
    »Vielleicht haben wir Glück und finden auf dem Band etwas«, sagte Bentz, auch wenn er selbst nicht für einen Augenblick daran glaubte. Bis der schlaftrunkene Nachbar seine Videokamera hervorgekramt und auf das Inferno gerichtet hatte, war der Killer mit Sicherheit längst über alle Berge gewesen – es sei denn, er hätte seinen Spaß daran gehabt, sich vor Ort herumzudrücken und das von ihm angerichtete Chaos zu beobachten. So etwas kam gelegentlich vor, was für die Polizei ein Glücksfall war. Doch im Augenblick war Olivia Benchet das einzige Bindeglied zu dem Verbrechen. Bentz betrachtete mit zusammengekniffenen Augen die triefende Masse, die einst ein Haus gewesen war, und dachte über Olivias bizarre Geschichte nach – ein nacktes, ans Waschbecken gekettetes Opfer, ein Priester mit einem Radio und einem Schwert und der Jahrestag der Ermordung John F. Kennedys.
    »Ich überprüfe die vermissten Personen, vielleicht finden wir ja heraus, um wen es sich bei dem Opfer

Weitere Kostenlose Bücher