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Danger - Das Gebot der Rache

Danger - Das Gebot der Rache

Titel: Danger - Das Gebot der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fingern aus der Tür. »Ich werde den Laden schon schmeißen, es ist ohnehin längst Zeit, dass du Feierabend machst. Tu, was du tun musst, aber halt mich nicht zum Narren, hörst du?«
    »Das würde mir nicht im Traum einfallen«, sagte Olivia gedehnt. »Ich schulde dir einen Gefallen.«
    »Du schuldest mir eine ganze Million Gefallen, aber wer zählt da noch mit?«
    »Du. Und zwar ganz genau.«
    »Nun, vielleicht.« Tawilda verdrehte die Augen. »Und ich habe vor, die Gefallen auch einzutreiben.«
    »Das glaube ich dir gern«, sagte Olivia und dann, an Bentz gewandt: »Geben Sie mir eine Minute, ich hole nur schnell meine Sachen.« Sie schlüpfte durch den Perlenvorhang in den hinteren Bereich und ins Büro, wo sie in einem Wandschrank ihre Handtasche aufbewahrte. Dort nahm sie auch ihre Jacke von dem Messinghaken und fuhr in die Ärmel. Dann strich sie sich mit den Fingern durchs Haar und ging an Kisten voller noch gegenzuprüfender und einzusortierender Ware vorbei wieder nach vorn. Der Perlenvorhang klackerte.
    Bentz wartete an einer Auslage mit getrockneten Alligatorköpfen, die Nikolausmützen trugen. »Das perfekte Geschenk für den anspruchsvollen Kunden«, scherzte Olivia, als er die Tür für sie aufhielt. Zwei Frauen im mittleren Alter kamen herein, zusammen mit einer Woge kalter Luft.
    »Ich werde daran denken, wenn ich an Heiligabend einkaufen gehe. Tante Edna ist immer ein ganz schwieriger Fall. Ich hatte an ein paar Pralinen oder neue Hausschuhe gedacht, aber ich bin mir sicher, der Alligator mit der roten Mütze würde ihr sehr gut gefallen.«
    Olivia steckte die Hände in die Jackentaschen. Die Luft roch intensiv nach dem Fluss, über dessen schlammige Tiefen der rauhe, kalte Wind hinwegfegte.
    »Dann haben Sie also versucht, mir eine Falle zu stellen?«, bemerkte Olivia, als sie in Richtung Decatur Street gingen. Die Bürgersteige waren voller Fußgänger, die in die Geschäfte und Restaurants entlang der Straße strömten oder daraus hervorquollen. Autos, Lastwagen und Hänger, gezogen von Maultieren, füllten die Straßen. An einer Ecke stand reglos ein Mime, vor sich einen umgedrehten Hut, in dem ein paar Dollarscheine und Münzen lagen.
    »Ich wollte lediglich wissen, ob wir auf der richtigen Spur sind.«
    »Es ist die junge Frau mit dem Tennisschläger.«
    »Und die andere? Woher kennen Sie die?«
    »Ich weiß es nicht genau.« Sie dachte angestrengt nach. Bruchstückhafte Bilder der Frau schossen ihr durch den Kopf. »Ich habe in der Tat das Gefühl, sie schon einmal gesehen zu haben. Und ja, in meinen Träumen. Letzten Sommer, als ich hier war, um mich um Grannie zu kümmern, glaube ich. Ich hatte verschiedene Alpträume. Von ihr. Immer nur kleine Szenen, aber … ich bin mir sicher, dass sie es ist. Jemand hat ihr den Kopf rasiert und … sie anschließend erwürgt.«
    Bentz führte Olivia in ein Café, das starken Kaffee und noch stärkere Drinks anbot. Sie setzten sich an einen Tisch mit Blick aus dem Fenster. »War es derselbe Mann, den Sie in Ihrer Vision gesehen haben? Hat dieser Priester sie erwürgt?«
    »Ich weiß es nicht«, gab sie zu. »Wie ich schon sagte: Ich habe nur Bruchstücke gesehen.«
    »Und der Kerl in der Gruft bei der Frau, die man dort dem Hungertod überlassen hat?«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Sie schüttelte den Kopf. Eine Kellnerin nahm ihre Kaffeebestellung auf und ging weiter zum nächsten Tisch. »Vermutlich ist er es. Aber ich kann mich an keinen Priester erinnern, nur daran, dass irgendetwas ähnlich war … abgesehen von der zu Tode verängstigten Frau war da … ein Halsschmuck, eine Kette. Genau wie die, die ich neulich Nacht gesehen habe, die, die der Priester über den Duschkopf gehängt hat.« Olivia schauderte bei der intensiven Erinnerung, roch die Angst und den Rauch. Sie blickte Bentz über den Tisch hinweg an. Seine Züge waren in dem dunklen Raum verschattet, warmes Kerzenlicht spielte auf seiner Haut. Seine Augen waren von einem dunklen Grau. Eindringlich. Argwöhnisch – und trotzdem … Es lag noch etwas anderes in ihren stählernen Tiefen. Olivia hatte die Kette vorher nicht für ein mögliches Bindeglied zwischen den Fällen gehalten, aber jetzt schien sie wichtig zu sein. »Sie müssen mir glauben, Bentz. Ich denke mir das nicht aus. Dazu wäre ich gar nicht in der Lage.«
    »Ich weiß.« Er nickte.
    Die Kellnerin stellte den Kaffee vor ihnen ab. »Möchten Sie sonst noch etwas?«, fragte sie, ein Kaugummi kauendes Mädchen um die

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