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Dangerous Liaison

Dangerous Liaison

Titel: Dangerous Liaison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savi Jansen
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sich unwillkürlich, wie viele Menschen Jesse hier schon untergebracht hatte, um sie seinem Willen zu unterwerfen.
    Rechts ging der Gang zur Dusche, links befand sich noch eine Türe, doch Robin wusste nicht, wohin diese führte. Die Tür in seine Freiheit befand sich genau seiner Zelle gegenüber, so nah und doch so unerreichbar für ihn. Die Wände schienen aus dem Fels herausgehauen worden zu sein, der dieses Haus umgab. Sie waren grob verputzt und bestanden aus dicken, unterschiedlich großen Quadern, schmutzig grau, und strahlten eine unbarmherzige Kälte aus. Robin wollte seine Pritsche ein Stück von der Wand fortziehen, doch es gab einfach keinen Platz in dieser winzigen Behausung. Schließlich setzte er sich einfach vor die Zellentür, schlang die dünne Decke, die auf der Matratze lag, um sich und verfiel in einen unruhigen Schlaf. Das Rasseln eines Schlüssels weckte ihn schließlich. Mit steifen Gliedern stand Robin auf, drehte sich um und erblickte Jesse, der in einigem Abstand vor den Gittern stand und ihn anlächelte.
    „Ist dir das Bett nicht weich genug, Rob?“, fragte er mit leichtem Spott in der Stimme, „Du könntest es besser haben. In einem großen, weichen Bett, einem hellen Zimmer mit Blick auf den See...“
    Allein der Gedanke daran ließ Robin leise aufseufzen.
    „Willst du mich gehen lassen, Jesse?“, fragte er, obwohl er die Antwort bereits kannte.
    „Nur, wenn du freiwillig bei mir bleibst!“
    Heftig schüttelte Robin den Kopf. Jesse jedoch nickte nur und wandte sich dann ab.
    „Du wirst deine Meinung schon ändern“, sagte er zuversichtlich, und dann fiel auch schon die Tür hinter ihm zu. Robin rüttelte an den Gittern, trat gegen die Tür, die keinen Millimeter nachgab, schrie, bis er heiser war, doch Jesse kehrte nicht zurück.
    Erschöpft schlief Robin schließlich auf dem kalten Boden ein.
     
    Am nächsten Morgen brachte Marcel Robin wieder das Frühstück. Der Gefangene war schon einige Zeit vorher erwacht, sah, wie die Tür geöffnet wurde und erhob sich.
    Mit einem warnenden Blick öffnete Marcel die Zellentür und winkte den Insassen heraus.
    Wortlos ging Robin an Marcel vorbei zu dem kleinen Bad. Marcel hatte einige Kleidungsstücke mitgebracht, die er dem anderen reichte, bevor er die Tür verschloss.
    Eilig wusch Robin sich, rasierte die wenigen Stoppeln aus seinem Gesicht und schlüpfte dann in frische Kleidung. Sie passte ihm wie angegossen, aber da sowohl Jesse als auch Marcel seine Größe kannten, war das nicht verwunderlich. Es war eine einfache, schwarze Jeans, ein Shirt und ein dicker Pullover, für den Robin wirklich dankbar war, denn er hatte in der vergangenen Nacht erbärmlich gefroren.
     
    Als Robin aus dem Bad trat, hatte Marcel das Frühstück bereits in die Zelle gestellt. Langsam näherte sich Robin.
    „Bitte, überleg es dir noch mal“, flehte er und sah Marcel in die Augen, „Lass mich gehen!“
    Sanft strich Marcel ihm über die Wange, und trostsuchend schmiegte Robin sich in die warme Handfläche.
    „Du wirst bald einsehen, dass du zu Jesse und mir gehörst“, versprach Marcel zärtlich und küsste seinem Freund, für den er immer noch sehr viel empfand, auf die Stirn, „Und dann werden wir ein wunderschönes Leben zu dritt führen.“
    Robin riss die Augen auf und sah Marcel an. Glaubte dieser wirklich, was er da sagte? Hatte Jesse ihm wirklich glaubhaft versichern können, dass er Robin am Leben lassen würde?
    Je länger Robin ihn betrachtete, desto mehr merkte er, dass Marcel Jesse tatsächlich glaubte. Entweder kannte er Jesses wahres Wesen noch nicht, oder – und das war wahrscheinlicher – er war ihm bereits genauso verfallen wie Robin damals, dass er ihm einfach alles glaubte.
    „Und nun geh in die Zelle“, forderte Marcel Robin schließlich auf, löste sich von ihm und schob ihn sanft zurück in das Gefängnis, „Bald ist alles vorbei, dann gehörst du zu uns!“. Damit verschloss er die Türe und ließ den Gefangenen wieder allein.
    Robin verzehrte das Frühstück ohne großen Appetit. Viel Hunger hatte er nicht, er konnte hier nichts machen und brauchte auch nicht so viel Energie. Der Gedanke an Savage schoss ihm durch den Kopf. Wer würde sich jetzt um ihn kümmern? Er hatte doch vorgehabt, ihn heute wieder aus der Pension abzuholen!
    Mit fast sich überschlagender Stimme brüllte Robin nach Marcel und Jesse, donnerte gegen die Gitter, doch keiner der beiden ließ sich blicken. Verdammt, wenigstens seinem Hund sollte es

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