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Dangerzone

Dangerzone

Titel: Dangerzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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genau auf seine linke Brust zielte und ihn dabei teuflisch angrinste.

Die Trommeln wurden noch schneller. Mein Herzschlag auch.

Sie würde ihn erstechen!

Plötzlich war ich auf den Beinen und ich rannte die Treppen nach unten. Sun schrie etwas hinter mir. Sie grinste Ice immer noch an und verharrte in der Pose, schürte die Spannung.

Die Trommeln wurden noch schneller. Eine Hand griff nach meinem Knöchel, als ich nach unten lief. Doch ich trat demjenigen mit aller Wucht auf die Finger. Auch eine andere Hand wollte versuchen mich zu packen. Ich trat demjenigen ins Gesicht. Ich kämpfte wie eine Löwin, um nach unten zu kommen und dabei rannte ich... rannte um sein Leben.

Die Musik wurde noch eindringlicher und lauter. Mein Herz pochte im selben Takt in meinen Ohren.

Ich stürmte an den heißen Fackeln vorbei, direkt auf die beiden zu, als das große Finale nur noch Millisekunden entfernt war und warf mich mit einem lauten gequälten "NEIN!" quer über seine Brust.

Die Musik verstummte abrupt. Ich fühlte die Klinge direkt an meiner Wange stoppen, und schaute keuchend hoch in ihre Augen. Sie waren weit aufgerissen und voller Wut.

"Geh... weg..." keuchte Ice schockiert und ruckelte unter mir und meinen Haaren, die sich wie ein Fächer auf ihm ausgebreitet hatten, damit ich von ihm wegging.

Ich schüttelte nur den Kopf, roch seine Haut und fühlte jeden einzelnen Kratzer unter meiner Wange.

Ich starrte sie kämpferisch an. Mit einer Hand hielt ich meine Decke. Die andere hatte ich besitzergreifend auf seinen Bauch gelegt.

"Geh weg, Mensch" zischte sie ungehalten.

Ich schüttelte den Kopf. Niemals würde ich weggehen.

"Ich werde euch beide erstechen und nur einer von euch wird es überleben." Sie strich mit der Spitze des Schwertes über meine Wange, so dass sie mich leicht aufritzte. Sie wollte es. Wollte mich tot sehen, vom ersten Moment an. Ich konnte es in ihrem Gesicht erkennen, als hätte man es auf ihre Stirn geschrieben.

Ich ging nicht weg.

"Seraphina." knurrte Ice. Leise. Warnend. Ich wusste, er hätte mich schon längst von sich gestoßen, wenn er gekonnt hätte.

"Dann wirst du sterben!" Sie hob erneut das Schwert. Die Fackeln tanzten auf der glatten Klinge. Ich kniff die Augen zusammen und drehte mein Gesicht, drückte es in Ice´s harten Bauch.

"Nein... nein.. nein... meine Wildkatze. Das wirst du nicht tun." Ich schaute erschrocken zurück. Plötzlich fuhr von hinten Suns Arm um Igels Bauch und zog sie mit einer fließenden Bewegung von Ice herunter. Sun nahm ihr das Schwert ab, während er sie mit der anderen Hand immer noch festhielt. Er flüsterte ihr etwas ins Ohr und das wütende Lodern in ihren Augen wurde ein bisschen schwächer.

Dann sah er mich an, wie ich schützend halb auf Ice lag. Es lag etwas in seinem Blick, das ich davor noch nie gesehen hatte. Unsicherheit.

"Was wird das, wenn es fertig ist?" fragte er mit Mühe. Es schien, als würde ihm dieser Anblick noch viel weniger gefallen als alles andere, was ich jemals getan hatte. Er schien sauer und das machte mir wirklich Angst.

"Ich lasse nicht zu, dass er wegen mir getötet wird. Und wenn, dann sterbe ich mit ihm. Das ist nur gerecht." sagte ich ihm fest.

Sun rollte die Augen. Gott, wie ich das hasste. "Er wird nicht sterben." sagte er so, als würde ich es nicht verstehen, wenn er nicht jede Silbe betonte. "Selbst wenn sie ihm ins Herz sticht, wird die Wunde verheilen. Bei dir ist das nicht so. Also geh aus dem Weg und lass sie ihre Strafe zu Ende führen."

"Nein. Das hier ist unmenschlich." Jetzt lachte er samten und ein paar andere Gestaltwandler gesellten sich lauttönend dazu.

"Wie sollte es auch anders sein? Wir sind Tiere. Das hier ist UNSERE Welt." Er ging um Ice herum und stemmte sich mir gegenüber mit beiden Armen auf den Altar. Ich folgte ihm mit meinen Blick. Er strich mit seinem Zeigefinger über meine Wange, sammelte mein Blut auf und leckte es sich dann langsam vom Finger. Es schien ihm zu schmecken und den Zorn etwas aus seinen Augen zu vertreiben. Was ich stattdessen dort fand, gefiel mir genauso wenig. GIER. Er wollte mehr von meinem Blut.

"Was mach ich jetzt nur mit dir?" fragte er dann sehr leise.

Ich zuckte die Schultern und lag dabei immer noch mit dem Oberkörper auf Ice.

Plötzlich trat ein Funkeln in Suns Augen, von dem mir ganz schlecht wurde.

"Ich habe eine Idee... Du könntest seine Strafe abwenden, indem..." Er machte eine Kunstpause und ich wusste, da würde jetzt nichts Gutes kommen.

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