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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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zusammen war? Sie grübelte. Bestimmt sogar. Sie sah die Beiden vor sich, wie verliebt sie sich angesehen hatten. Umso besser, werde ich ihn eben über diese Frau zerstören. Einen weiteren Verlust einer geliebten Frau würde der labile Typ nicht verkraften. Damals war er am Boden zerstört gewesen und dieses Mal würde es schlimmer werden. Mit der Zahnärztin hatte sie sowieso noch eine Rechnung offen. Wegen der hatte sie reichlich Ärger mit Claus und Helmut gehabt. Diese Behrend hatte sie damals verhöhnt, sich über sie lustig gemacht. Das tat man nicht ungestraft mit einer Sandra Larsen, aber dafür würde diese Person zahlen und ... für den Tod von Felix. Ihre Gedanken wanderten zu dem jungen Staatsanwalt und nun kullerten die Tränen.
    *
    Daniel hatte lange geschlafen, gefrühstückt und kleidete sich an, da er Jana vom Flughafen abholen wollte. Er pfiff zur Musik, war voller Vorfreude. Das Telefon klingelte und er zog den Apparat aus der Ladestation, erstarrte, wenig später und alle Freude war augenblicklich verschwunden.
„Ja, ich komme, halbe Stunde schätze ich.“
Er suchte seine Sachen zusammen und fuhr los, gedanklich bei dem, dass er gehört hatte. Man hatte am Elbufer ein totes Mädchen gefunden. Spaziergänger hatten den kleinen Körper im Schilf entdeckt.
Feuerwehrleute bargen gerade die Tote. Doktor Samuel Richter, der Rechtsmediziner traf ein, grüßte kurz, hockte sich neben dem Kind nieder.
„Sie ist bereits vor mehreren Wochen gestorben.“
Daniel beugte sich hinunter. Die teilweise skelettierte, von Fischen angefressene, nackte Leiche hatte offenbar lange im Wasser gelegen und war nur durch das Absinken des Wasserspiegels sichtbar geworden.
„Gewaltsamer Tod?“
„Bin ich Hellseher? Auf jeden Fall Arbeit für dich. Könnt ihr eure Toten nicht an einem Montag finden? Ich habe heute meinen zwanzigsten Hochzeitstag und als Überraschung hatte ich mir etwas Schöneres vorgestellt.“
„Meinst du, mir geht es besser? Ich wollte in einer halben Stunde am Flughafen sein und meine Freundin abholen. Mein Wochenende hatte ich mir ebenfalls anders ausgemalt. Das zweite tote Kind in diesem Monat. Hoffentlich gibt es davon nicht noch mehr?“
„Wisst ihr schon, wer er war?“
„Nein, zig Hinweise, aber nichts Greifbares.“
„Ich schätze sie auf zwölf, dreizehn, anhand der Größe. Sie hat was am Kopf, könnte von einem Schlag kommen, aber die Todesursache und der Zeitpunkt später. Komm mich am Montag besuchen, da hab ich etwas Exzellentes für dich?“
„Was? Blut, eine besondere Leiche?“
„Dösbaddel. Wein. Der hat eine ganz besondere, sehr prägnante Trinkreife. Durch Lagerung des Weines wird die Trinkreife erreicht. Dieser Vorgang wird durch Sauerstoff gefördert, weshalb der Ausbau von tanninstarken Weinen in kleinen Barriques mit großem Volumenver- hältnis und entsprechend starker Sauerstoffaufnahme erfolgt. Wenn dies nicht reicht, kann dem Wein weiterer Sauerstoff zugeführt werden. Bei tanninstarken Weinen, beispielsweise aus Syrah, Mourvédre oder Sauvignon ist dennoch anschließend eine langjährige Flaschenreife zur weiteren Minderung der Adstringens notwendig. Hierzu reicht der Sauerstoff im Gasraum der Flasche. Tannin wird aus vor allem neuen Barriques auf Wein übertragen, wenn diese nicht weingrün gemacht wurden. Der Gehalt an Tanninen und ihre Struktur sind ein Ausschlag gebender Faktor für die Qualität eines Weines. Oft wird irrtümlich angenommen, dass insbesondere Rotweine abhängig vom Tanningehalt länger oder weniger lange haltbar sind. Tannin verhindert zwar unter anderem die Oxidation des Weines, was heutzutage aber durch Zugabe von Sauerstoff erreicht werden kann. Es verleiht dem Wein eine charakteristisch raue Note von Trockenheit, die Adstringens bei Rotwein“, dozierte er, was er zu gern machte, besonders wenn er einen Leichnam vor sich liegen hatte. Da war er nicht mehr zu bremsen. „Ein 75er. Rubinrot, dickflüssig und ein Geschmack ...“ Er machte ein leises schmatzendes Geräusch, als wenn er kosten würde. „Danach willst du nie wieder etwas anderes trinken. Sechs Boddel hab ich für dich abgestaubt. Kostet dich allerdings eine Kleinigkeit, aber ist er wert.“
„Samuel, du bist eiskalt. Hört sich allerdings gut an und hebt meine schlechte Laune. Wo hast du ihn her?“
„Geheimnis. Ich hab mir zehn Kisten schicken lassen. Gibt nicht mehr viel davon. Aber sie haben da noch 86er der gleichen Sorte. Ist nicht zu verachten. Probier ihn aber erst.

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