Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester
ich bereits.“
Sie trat näher und er zeigte auf einen Stuhl. „Magst du einen Kaffee?“
Kurz nickte sie. „Sag, wollt ihr die kleine Schmitt wirklich versetzen?“
„Ihre letzte Chance, aber sag es ihr nicht. Zwei Wochen hat sie Zeit sich zu wandeln, sonst stelle ich ein Gesuch. Klaus hat mich davon abgehalten, es umgehend einzureichen. Er mag die Kleine irgendwie.“ Daniel grinste die ältere Frau an, während er ihr den Kaffeepott hinstellte. „Wenn sie es nun nicht kapiert, soll sich jemand anderer mit ihr herumärgern.“
„Die Kleine ist in dich verknallt.“
„Ja, ich weiß, aber ich nicht in sie. Zu klein, zu dick, zu blond, zu jung, viel zu viel Schminke, zu nervig, zu laut, zu stupide und dass muss sie begreifen.“
Heidrun trank einen Schluck und lächelte ihn schelmisch an. „Schuld bist du. Du siehst zu gut für einen Mann aus. Es gibt nur Komplikationen und Ärger mit den Frauen, siehe die Ulvers. Ebenfalls so ein Fall.“
Er lachte laut. „Dafür kann ich wohl nichts. Da musst du mit meinem Vater reden, der sieht nämlich fast ähnlich aus und was Rita betrifft, die spinnt genauso wie Lisa. Nur die Ulvers ist noch hundert Jahre zu alt. Mensch, die könnte meine Mutter sein, nur dass sie wenigstens sehr gut aussieht, im Gegensatz zu der Ulvers. Wie soll ich mich also verändern? Mir einen Bart wachsen lassen? Mir die Haare abrasieren? Mir alte Klamotten anziehen?“, grinste er.
„Vermutlich solltest du heiraten, prompt wäre Ruhe. Bleib ansonsten wie du bist. Mir gefällt der Anblick, nur deine Uhr und die Kette sollten weg. Sieht angeberisch aus. Endlich einen Mann wie aus der Werbung um mich herum und dass tagtäglich.“
Er lachte laut und man sah seine weißen ebenmäßigen Zähne. An ihm stimmte alles, dachte Heidrun, während sie ihn taxierte. Der hat nirgends einen Makel, weder außen, noch innen. Ein feiner Kerl.
Er stellte eine Packung Kekse hin, ergriff einen.
„Heidrun, bestimmt nie wieder. Einmal reicht, aber eventuell sollte ich mir meinen alte Ehering aufstecken und so tun, als ob. Nimm dir.“
„Probier es aus. Keine schlechte Idee, aber steck ihn auf die andere Seite, so denken sie, dass du verlobt bist“, lachte sie. „Irgendwann werde ich noch rund.“
„Nie! Wie geht es deinem Mann? Geht es aufwärts?“
„Er muss demnächst zu einer Reha-Kur. Wir warten auf den Bescheid von der Krankenkasse. Die Versicherung hat aber gestern das Geld überwiesen und nun wollen wir uns ein neues Auto kaufen. Rainer will mit uns am Samstag los.“
„Wenn du Urlaub haben möchtest, weißt du, dass das jederzeit geht.“
„Brauch ich nicht. Du hast mir in den letzten zwei Monaten oft genug geholfen.“
„Warum fährst du nicht für ein paar Tage mit? Einige Zeit zusammen zu verbringen tut euch nach dem Stress bestimmt gut. Deine Jungs können sich ja um Katze und Garten kümmern.“
„Erst mal sehen, wann es losgeht und wohin genau. Wahrscheinlich nehme ich mir eine Woche Urlaub. Hans hat mich bereits gefragt. Er möchte nicht gern allein verreisen.“
„Mach es. Es wird dir ein bisschen Abwechslung bringen.“
Sie erhob sich. „Daniel, du bist mein dritter Chef, aber der Liebste und der Netteste.“ Sie wandte sich an der Tür nochmals um, schmunzelte ihn schelmisch an. „Und der Schönste.“
Er lachte kopfschüttelnd, da hatte sie die Tür von außen geschlossen. Er mochte die ältere Frau sehr, musste er sich eingestehen. Sie hatte etwas von Christina an sich. Diese Munterkeit, diese unablässig gute Laune, ihre Fröhlichkeit, Natürlichkeit und Ehrlichkeit.
Nun widmete er sich dem Fall Irene Clement und las den Bericht des Kriminaltechnischen Institutes. Danach blätterte er in dem Terminka- lender der Toten, folgend überprüfte er das Handy. Er gab Peter Sinner die Telefonnummern, die man herausgefunden hatte. Die Kleinarbeit setzte sich für die gesamte Abteilung fort. Er rief Holger Neidhold an, da er mehr über fünf Vornamen von Männern wissen wollte.
In diesem Fall waren es sehr viele, mühevolle Ermittlungen. Nur schleppend kamen sie vorwärts. Die Überprüfungen auf dem Kiez begannen und zahlreiche Zuhälter, Bordellbesitzer und Besitzer einschlägiger Lokalitäten mussten befragt werden.
Nachmittags saß er bei den Kollegen von der Abteilung elf und hörte sich den Stand der Ermittlungen an. Aber da war noch kein Erfolgt in Sicht. Sie suchten nach einem Golf-Fahrer, der sich an einem illegalen Straßenrennen beteiligt hatte. Dabei war ein junges Mädchen
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