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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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Volker hat diese Bräute kurzerhand abgeschoben. Es gab da nie Probleme, jedenfalls ist mir nichts davon bekannt.“
„Sieht er gern Horrorfilme, Spiele oder so was in der Richtung?“
„Bestimmt nicht“, lachte sie. „Ist dass das übliche Klischee? Wer so was anguckt, wird automatisch zum Mörder?“
„Nein, kein Klischee, Erfahrung, gerade bei sehr jungen Tätern. Man hat es im Film oder auf dem Computer gesehen und will es einfach auspro- bieren. Neugierde schaltet das Denkvermögen aus.“
„Nicht bei Volker. Er schaut wenig Fernsehen, wenn Dokus, Reise- berichte, Nachrichten natürlich, selten Filme.“
„Wo können wir Mike Hertleg finden?“
„Was wollt ihr von dem? Das wüsste ich ebenfalls gern. Ich habe zwei Tage Stunden vor seinem Haus gewartet. Das ist es, das mich am meisten erstaunt. Er war sonst jeden Tag bei Volker und seit über zwei Wochen ist er wie vom Erdboden verschwunden. Ich verstehe das nicht.“
„Wir werden dranbleiben. Wir möchten gern mit ihm sprechen. Erzähl mir von ihm.“
„Mike ist fast mehr bei uns gewesen, als zu Hause. Eine Schulfreundschaft. Ich glaube, Volker war in der ersten Klasse als sie in unsere Gegend gezogen sind. Die beiden waren unzertrennlich. Sie haben zusammen Sport gemacht, Fußball gespielt, na eben alles, dass Jungens so machen. Sie haben das Abi gemacht, Mike weniger gut, als Volker. Er hat einige Semester Chemie studiert, abgebrochen, war beim Bund. Wieder zurück hat er gegammelt, hier einen Job und da einen. Ständig pleite, hat zeitweise bei Volker gewohnt, bis er die kleine Wohnung gefunden hat. Zahlreiche Frauengeschichten, meistens in der Disco aufgegabelt. Vor zwei Jahren hatte er eine längere Beziehung zu einer Silke. Die kam aus sehr gutem Haus, hatte reichlich Geld, aber dann war da Schluss. Hat wohl gemerkt, dass er mehr an dem Geld, als an ihr interessiert war. Ein Charmeur, sieht gut aus, kommt gut bei allen an. Ich halte ihn für einen Blender, aber ein netter. Hat sich bei eurem Verein beworben, wurde allerdings abgelehnt.“
„Drogen?“
„Glaub ich nicht.“
„Kam sehr spontan und wenn du näher überlegst?“
„Passt irgendwie nicht zu ihm. Einen Dealer stelle ich mir anders vor. Mike hat eine gewisse … ja, Bauernschläue. Ich würde ihn als faul, bequem titulieren.“
„Wo verbrachte er seine Abende? In welchen Lokalen verkehrt er?“
„Keine Ahnung.“
Alles würde sie dem Typen bestimmt nicht erzählen. Sie musste ihn zuerst treffen und unbedingt mit ihm reden. Wo sich dieser Kerl wohl herumtrieb?
Erneut gelogen, dachte er hingegen. „Wie war das Verhältnis zwischen Mia und Mike?“
„Keine Ahnung. Aber warte … da war ein Gespräch über ihn und da ist mir aufgefallen, wie sie das Gesicht verzog, so als wenn … ja, wenn sie ihn ablehnte, nicht mochte. Sie zog so die Stirn kraus, Augenbrauen hoch, Mundwinkel herunter, aber vielleicht hatte diese kleine Schl… hatte sie was mit dem und er hat sie abserviert.“
Sie lügt nur, aber sie hat diese Frau gehasst, das hörte er bei jedem Wort heraus. „Hat sie etwas gesagt?“
„Nein, jedenfalls nicht als ich dabei war. Nur aus welchem Grund sollte Mike so eine … umbringen?“
„Hab ich das gesagt?“
„Du überlegst etwas?“
„Sicher, aber das ist wiederum Dienstgeheimnis“, grinste er, warf einen Blick auf seine Uhr, erhob sich. „Genug für heute.“
„Hast du ihn oder ihr, nicht bereits verurteilt? Habt ihr nicht Schlussfol- gerungen gezogen, ihn als schuldig abgeschrieben?“
„Nein, bestimmt nicht und meine Schlussfolgerungen ziehe ich selbst.“
„Er war es nicht. Er hatte keinen Grund ihr das anzutun.“
„Es sieht so aus, aber Menschen töten aus allen möglichen Gründen, oft ohne dass man sofort einen Sinn darin sieht. Wobei man sich oft fragt, gibt es überhaupt einen Grund zu töten? Leider bittere Realität. Es wäre denkbar dass sie sich von ihm aus bekannten Gründen trennen wollte und er hat es nicht akzeptiert?“
Sandra lachte laut. „Diese Braut war froh, dass sie jemand mit Geld gefunden hatte, der sie aushielt. Der musste man erst klarmachen, dass sie verschwinden sollte. Welchen bekannten Gründen eigentlich?“
Er sah sie voller Abneigung kalt an, erwiderte nichts, zog die Jacke an, blieb abermals vor ihr stehen und sah zu ihr hinunter.
„Frau Larsen, denken Sie nach, gründlich. Es ist wichtig. Schreiben Sie es auf. Gehen Sie bitte die letzten Tage durch, die letzten Male, wo Sie Frau Gallert gesehen, mit ihr gesprochen haben. Sie

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