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Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester

Titel: Daniel Briester - Friedemann, A: Daniel Briester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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und sah sich dabei um. „Wie viel Quadratmeter hat das Wohnzimmer?“
„So an die achtzig.“
„Die gesamte Wohnung?“
„Zweihundert und ein paar Zerquetschte. Weshalb fragst du?“
„Nur so.“
Er fasste nach dem Glas, trank einen Schluck und schaute sich um. Alles in einem hellen Lindgrün, beige und Weiß gehalten. Besonders beein- druckend eine große Wohnlandschaft, ausgestattet mit zig kleinen Kissen. Eine Kaffeetasse stand auf dem Tisch, daneben lagen einige Mappen mit Papieren, zwei Kugelschreiber. Sehr unordentlich, schlampig. Sollte mal aufräumen und putzen, dachte er. In einer Ecke stand ein kleiner Tisch mit zig Flaschen. Sie scheint Alkoholikerin zu sein. Stoff hat sie reichlich, amüsierte er sich, während er die Flaschen taxierte. Kein billiger Fussel.
Er schaute zum Fenster hinaus. Der Blick über die Dächer Hamburgs musste bei klarem Wetter bestimmt atemberaubend sein. Er sah zwei Bilder an der Wand und wusste sofort, dass es Gemälde ihres Bruders waren. Er trat näher, während er einen Schluck Wein trank. Zweimal, einen Blick aus ihrem Fenster, vermutete er. Einmal in überwiegendem Gelb gemalt, dass andere in einem überwiegenden Blau. Im Andy- Warhol-Verschnitt, aber gut, sehr gut sogar.
„Die hat er gemalt.“
Er drehte sich zu ihr um, nickte.
„Er war es nicht. Er würde nie einem Menschen etwas zuleide tun.“
„Fangen Sie an nachzudenken. Die kleinste Kleinigkeit ist wichtig. Was wissen Sie von ihr, was haben Sie gehört, obwohl es bedeutungslos war? Einfach alles. Wir haben uns über Sie erkundigt, Freunde, Bekannte, Kommilitonen befragt. Sie schien ein sehr nettes, unkompliziertes Mädchen gewesen zu sein. Die Trennung von ihrem Ex erfolgte normal. Der hat ein Alibi, da er gearbeitet hat und ihn dabei zig Leute gesehen haben. Es wurden in ihrer Wohnung keine Fingerabdrücke von ihm gefunden.“
Sie hörte zu, schnitt Gemüse, legte nebenbei Fleisch in die Pfanne.
„Deck den Tisch. Teller sind im Schrank neben den Gläsern, Besteck im Schubfach.“
Er machte, was sie sagte, schaute dabei die Messer philiströser an, aber die sahen anders aus. Er zündete die zwei Kerzen an, stellte sie auf den Tisch dazu.
„Gibt es irgendwo Servietten?“
„Dritte Schubfach. Er ist unschuldig.“
„Noch haben wir nichts gefunden, dass gegen ihn als Täter spricht.“
„Habt ihr gesucht?“ Aggressiv funkelte sie ihn an.
Er sah sie an und Sandra senkte den Blick. „Entschuldigung!“ Reiß dich zusammen, Sandra, sagte sie sich. Du brauchst den Kerl noch. Morgen kannst du Volker besuchen, wenn du es richtig anstellst.
„Ich dachte, dass Sie wissen, wie Polizeiarbeit funktioniert?“
„Ich habe mich entschuldigt“, antwortete sie patzig.
„Darum dreht es sich nicht. Sie setzen voraus, dass wir nichts tun. Dass wir permanent im Büro sitzen, Kaffee trinken und Däumchen drehen, oder Sie zweifeln an der Kompetenz der Abteilung, aber besonders an meiner. Sie haben in meinen Akten schnüffeln lassen, wie ich inzwischen weiß. Der arme Mann bekommt eine Abmahnung, da das verboten ist. Sie haben ihn in eine unmögliche Situation gebracht, schadet seiner Karriere, dabei ist er angeblich ein Freund. Aber das …“
„Woher weißt du das?“ Sandra wurde weiß, als sie das von Tim hörte. Claus würde ihr nochmals eine Strafpredigt halten, verdammter Mist und das konnte sie gerade im Augenblick nicht gebrauchen.
„Ist nicht meine Sache, aber Sie denken, er hat eventuell ein privates Problem, also ist er ein schlechter, mieser Bulle, kann nichts, ist zu dumm dazu oder zu unfähig.“
Genau das ist es, dachte sie. Du hast mit dir zu tun, wie willst du da die Unschuld meines Bruders beweisen?
„Keine Antwort? Gut, habe ich den Nagel auf den Kopf getroffen. Ein Delikt wird im Team gelöst und in dem Fall hat der große Boss an einer sehr kompetenten Ermittlung Interesse und man hat mich nicht umsonst für diesen Job eingestellt.“
„Hört sich ein wenig überheblich an.“
„Mag sein, aber ich weiß, was ich kann und Sie können jeden fragen, selbst in Bremen, falls Sie das nicht bereits erledigt haben. Ich arbeite sehr sorgfältig, effizient, subtil, explizit, gefühllos und hart, um den Richtigen, ich wiederhole, den richtigen Täter zu bekommen. Das ist es, wofür ich arbeite und das gesamte Team.“
Er griff nach dem Glas und trank es aus, füllte wieder nach.
Sandra beobachtete ihn. Trinkt viel! Sie schluckte rasch zwei Tabletten, spülte diese mit Leitungswasser hinunter.
„Du bist ein

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